Trockenheit von Februar bis Mai, viel Regen im Juli: Vor allem wegen der Wetter-Kapriolen rechnet die Landwirtschaft in Unterfranken in diesem Jahr mit einer unterdurchschnittlichen Ernte. Das wurde am Dienstag in Gramschatz (Lkr. Würzburg) beim regionalen Jahrespressegespräch des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) deutlich.
Gramschatz
Von der unterfränkischen Getreidernte kann man schon lange nicht mehr auf den Brotpreis schließen. Im Prospekt eines bekannten Discounters stand bei den Backwaren "Unser Mehl stammt aus deutschen Mühlen". Auf meine Anfrage, wo das Mehl denn herkomme ,warum nicht "Getreide aus Deutschland", gabe es als Antwort keine Aussage zu Lieferanten:, doch der Hinweis ist weg. Zum Verständnis mal Großhandelspreise der wöchentlichen Produktenböre Würzburg. 1.8.2025: inl. Brotweizen 220 FZ 180,00 Euro Weizenmehl Basis Typ 405 470, 00 Euro 31.7.2020: dto. Brotweizen 168,00 Euro Weizenmehl 360,00 Euro 31.7.2015: Brotweizen 160,00 Euro Weizenmehl 340,00 Euro
Richtig ist allerdings, dass unsere Bauernhöfe als allerletztes Glied der Wertschöpfungskette auch das Risiko der „höheren Gewalt“ voll und ganz mit ihrem Eigenkapital abzufedern haben - wer auch sonst!? Man kann eben jene Protagonisten, die schon immer bestens AN DER LW verdienten, doch betriebswirtschaftlich nicht ins Straucheln kommen lassen!? Ein toter Bauer mehr oder weniger, wen juckt‘s. Jeder einzelne stirbt sowieso recht einsam, still und leise, er belastet damit das Gewissen der Allgemeinheit nicht besonders, ...noch! Die Bauern schließen jetzt für die Ernte 2026 Vorkontrakte zu fest definierten Qualitäten und Preisen ab; „höhere Gewalt“ ist dabei ausgeschlossen, damit stehen diese wohl perfiderweise in der Alleinverantwortung gegenüber dem jeweiligen Handelspartner!? Sie verpflichten sich zu liefern, wenn der Einzelne das nicht kann, wird der Bauer schadenersatzpflichtig. - VERTRAG ist VERTRAG! Dieses System ist sehr krank, wird eher gegenläufig immer weiter pervertiert...
...Wie passen hierzu nun bisweilen die euphorischen Schalmeien auf anderen Plattformen!? - Ist vielleicht doch eine Angst sehr groß, dass unsere Bauernhöfe rasant wegsterben wie die Fliegen, die Versorgungssicherheit den bildlichen Attitüden realiter gar nicht entsprechen könnte!? Corona hat eindrucksvoll statuiert, was es im Fall der Fälle bedeuten kann, in fatalen Abhängigkeiten von Importen stehen zu müssen, wenn Lieferketten erst einmal zusammengebrochen sind. Aktuell gibt es dem Vernehmen nach weltweit genügend Getreide. - Pfeifen wir sprichwörtlich aber nicht weit eher auf dem letzten Loch!? Die Erzeugung innerhalb des Hitzehotspots von Bayern, wo dato „rechtzeitig“ in der Ernte ein Sommermonsun über vier Wochen hinweg tobte nach mehreren Monaten nahezu nahtloser Trockenheit; können unter solchen Voraussetzungen jetzt Spitzenerträge u. Topqualitäten eingefahren werden!? - Nun, wer diesem Irrglauben erliegen mag!?
„Je heißer es wird, desto weniger Kalorien landen am Ende auf dem Teller. Laut Studienautor Andrew Hultgren (University of Illinois) verlieren wir mit jedem Grad Erderwärmung im Schnitt 4,4 Prozent der empfohlenen Tageskalorien – das sind ca. 120 Kalorien pro Mensch und Tag. Besonders betroffen: der US-KornGürtel, Osteuropa und Deutschland. Bei Weizen drohen 15 bis 25 Prozent weniger Ertrag.“ (Studie im Fachjournal NATURE) Bauernpräsident Rukwied konstatiert, im Zweifel importiere man Getreide, für die hiesigen Bauern wird‘s allerdings bitter: Schlechte Ernte u. obendrein grausame Preiskonstellationen, insbesondere beim Weizen. Er gibt den Fingerzeig, dass das Preisniveau der frühen 1980er der Faktizität entsprächen bei heute exorbitanten Produktionskosten-Steigerungen auf den Höfen. Der Bäcker-Präsident warnt: Je nach wirtschaftlicher Lage des Betriebs u. regionalem Wettbewerk: „Die Bäcker haben die Preishoheit“ (Bürger-BILD).
Und was bedeutet diese Ernte jetzt für den Brotpreis? Darüber findet sich im Artikel leider nichts. In Russland gab es alerdings eine "kompakte Ernte" was sich auf dem Weltmarkt auswirken dürfte. Der Brotpreis wird sich deshalb wohl positiv entwickeln.
So entfallen bei einem Brötchen gut 7 Prozent des Preises auf seinen Getreideanteil...Um den Brötchenpreis um nur einen Cent anzuheben, müsste sich der Getreidepreis in etwa verdoppeln...Mischbrot aber erlöst der Landwirt davon nur einen kleinen Bruchteil, der im Jahr 2023 gut 5 Prozent betrug. https://www.situationsbericht.de/1/13-nahrungsmittel-verbrauch-und-preise
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