Seit einigen Jahren bereitet die Asiatische Hornisse den Imkern, Wein- und Obstbauern in Main-Spessart zunehmend Probleme. Denn die aus Südostasien eingewanderte Hornissenart frisst vorzugsweise Honigbienen. Um sie zu bekämpfen, greifen viele Betroffene zu Fallen, die angeblich zielgerichtet gegen diese invasiven Insekten helfen sollen und im Internet frei erhältlich sind. Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Main-Spessart warnt nun in einer Pressemitteilung vor der Verwendung dieser Fangbehälter.
Denn tatsächlich werden mit dem darin befindlichen Lockstoff, der aus einer Mischung von Bier, Obstsaft und Wein besteht, nicht nur Asiatische Hornissen, sondern auch heimische Wespen und zugleich besonders geschützte Arten wie die Europäische Hornisse angelockt, die dann ebenfalls in den Fallen verenden. Diese heimischen Wespenarten nehmen jedoch eine wichtige ökologische sowie ökonomische Rolle ein. Es ist deshalb grundsätzlich verboten, heimische Wespenarten zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Hier drohen Bußgelder, die im Falle der Europäischen Hornisse bis zu 50.000 Euro betragen können.
Fachgerechte Vernichtung
Zudem haben die Fallen keinen nennenswerten Effekt: Das Töten von Einzeltieren reicht nicht aus, um eine weitere Vermehrung der Asiatischen Hornisse zu verhindern. Dafür wäre eine Vernichtung der Nester oder die Tötung der Königin erforderlich. Diese Maßnahmen werden durch das Institut für Bienenkunde und Imkerei an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau koordiniert und zukünftig gefördert.
Die Naturschutzbehörde ruft dazu auf, Vorkommen der Asiatischen Hornisse mit Fotonachweis an die Plattform www.beewarned.de zu senden. Auf diese Weise können Informationen über die Verbreitung der Asiatischen Hornisse an die Betroffenen weitergegeben und die Vernichtung von Nestern in die Wege geleitet werden.
Schnelle Ausbreitung
Auch wenn in diesem Jahr im Landkreis Main-Spessart bislang nur ein einzelnes Exemplar in Lohr gesichtet wurde, ist Vorsicht geboten. Denn die Asiatische Hornisse breitet sich schnell aus, sodass auch in Main-Spessart zukünftig mit einem vermehrten Aufkommen gerechnet werden muss. Die Naturschutzbehörde weist darauf hin, dass Fallen für die Asiatische Hornisse nur mit einer artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung aufgestellt werden dürfen.
Bei Fragen kann man sich an die Untere Naturschutzbehörde in Karlstadt wenden, Tel.: (09353) 97931839.
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