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Mönchsondheim: Zurück in die 1970er

Mönchsondheim

Zurück in die 1970er

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    Nahmen den Plan zur Sanierung des Wohnhauses in Augenschein (von links): Iphofens Bürgermeister Dieter Lenzer, Landrätin Tamara Bischof, Regionalmanagerin Andrea Linz, Bezirkstagspräsident Stefan Funk, Museumsleiter Robert Schäfer, Architekt Martin Zeltner.
    Nahmen den Plan zur Sanierung des Wohnhauses in Augenschein (von links): Iphofens Bürgermeister Dieter Lenzer, Landrätin Tamara Bischof, Regionalmanagerin Andrea Linz, Bezirkstagspräsident Stefan Funk, Museumsleiter Robert Schäfer, Architekt Martin Zeltner. Foto: Florian Hiller

    Gute Geschichten leben von Gegensätzen, im Kirchenburgmuseum Mönchsondheim weiß man das. Deshalb haben sich die Verantwortlichen rund um Museumsleiter Josef Schäfer laut einer Mitteilung des Bezirks Unterfranken dazu entschieden, das „Anwesen Wolf“ in Mönchsondheim zu erwerben und in das bestehende Kirchenburgmuseum zu integrieren. Denn: „Es ist das älteste Gebäude im Dorf, soll aber mit den Lebensverhältnissen der 1970er Jahre den jüngsten Zeitabschnitt im Museum abbilden“, sagte Schäfer laut Mitteilung. Eine Delegation im Rahmen der Kulturausschusssitzung des Bezirk Unterfranken überzeugte sich nun mit Bezirkstagspräsident Stefan Funk vor Ort. Landrätin Tamara Bischof unterstrich die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Landkreis und Bezirk Unterfranken. „Ohne den Bezirk hätten wir vieles in Mönchsondheim so nicht umsetzen können“, betonte sie „Die Kulturstiftung trägt maßbeglich zur Weiterentwicklung des kulturellen Kleinods bei“, sagte Dieter Lenzer, Bürgermeister von Iphofen, mit Blick auf die langjährige Unterstützung.

    „In den vergangenen zehn Jahren haben wir das Kirchenburgmuseum Mönchsondheim jährlich mit 140.000 Euro aus den Mitteln der Unterfränkischen Kulturstiftung gefördert – und hier sehen wir – es hat sich gelohnt“, resümierte Funk. Ein engagierter Wirt für das frisch renovierte Gasthaus „Goldene Krone“ würde dem Museums-Ensemble das i-Tüpfelchen aufsetzen, sagte er der Mitteilung des Bezirks zufolge.

    Tritt man im „Anwesen Wolf“ über die verwitterte Staffel-Treppe durch die Tür in einen schmalen Flur, in den nur durch Glasbausteine etwas Licht fällt, scheint es so, als ob die Zeit irgendwo in den Siebzigern stehen geblieben ist. Ein kleines Brettchen an der Wand markiert die Stelle, wo früher das Wählscheibentelefon seinen Platz hatte. Auf einem vergilbten Zettel stehen noch die wichtigsten Nummern für den Notfall. Von den Wänden blättern die typischen „Retro- oder Vintage-Tapeten. Bunte Beige-Töne, geometrische Muster, florale Drucke – und fast schon psychedelische Designs zieren die klassischen Vliestapeten. Geht man die alte, knarzende Holztreppe in den ersten Stock, steht man fast im Badezimmer mit pinkfarbenen Fliesen. Das Gebäude soll bis zum Saisonbeginn 2028 der Öffentlichkeit zu Verfügung stehen, schreibt der Bezirk. Bis dahin soll das Gehöft ertüchtigt werden, ohne den Charme der 1970er-Jahre zu verlieren.

    Josefine Glöckner, die Museumsleiterin der Museen Schloss Aschach, stellte dem Gremium die Neukonzeption des Volkskundemuseums ab 2026 vor. Dabei solle es vor allem inklusiver, interaktiver und immersiv werden, erklärte Glöckner. Auch in Aschach spielen Gegensätze eine Rolle. „Im Graf-Luxburg-Museum wollen wir das Leben der Adeligen im Schloss zeigen – im Volkskundemuseum das der Rhöner Landbevölkerung“, erklärte Glöckner.

    In seiner letzten Kulturausschusssitzung stellte Bezirksheimatpfleger Prof. Klaus Reder, der im November 2025 den Ruhestand antreten wird, den aktuellen Stand des „Eckpunkteprogramms zur Kulturförderung des Bezirk Unterfranken“ vor. Darin hatte der Kulturausschuss 2017 die kulturpolitischen Ziele des Bezirks bis 2025 fixiert, schreibt der Bezirk weiter. Kinder und Jugendliche für das Kulturleben begeistern, Kulturvermittlung in neue Formate bringen und die Inklusion durch alle Bereiche der Kulturförderung zu betrachten waren nur einige der festgelegten Ziele. Das sei laut Reder auch gelungen: „Wir haben positive Entwicklungen in der Denkmalpflege gesehen – immer mehr junge Familien entscheiden sich dazu, ein denkmalgeschütztes Haus zu restaurieren“, sagte er. (afk)

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