Wie sieht die Zukunft des Zuckerrübenanbaus aus, wenn plötzlich eine vormals seltene Zikade zur ernsten Bedrohung wird? Antworten darauf gab es beim Feldtag in Seligenstadt – direkt auf dem Acker, praxisnah und hochmodern, wie es in einer Pressemitteilung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen/Würzburg heißt. Dieser Mitteilung sind auch die folgenden Informationen entnommen.
Das kleine Insekt löst bei Landwirten echte Sorgenfalten aus: Die Schilf-Glasflügelzikade hat sich nicht nur schnell vermehrt, sondern überträgt mit Stolbur („Gummirübe“) und SBR („Syndrom des niedrigen Zuckergehalts“) gleich zwei Krankheiten, die dem Zuckerrübenanbau zusetzen.
Die Landwirte in Unterfranken versuchen mit Wissen, Technik und Zusammenarbeit gegenzusteuern – das zeigte der Feldtag in Seligenstadt auf dem Gelände der KWS-Versuchsstation und der Stiftung Juliusspital. Nach einem informativen Vormittag mit Fachvorträgen rund um den aktuellen Forschungsstand rückte am Nachmittag der Praxisteil in den Mittelpunkt.
Wie Drohnenbilder den Landwirten helfen können
Obwohl die Forschung bei diesem neuen Problem noch ganz am Anfang steht, gibt es bereits Antworten: So konnten sich die Landwirte über die Möglichkeit informieren, mit Kameradrohnen Spezialbilder von ihren Äckern zu machen. Mit deren Hilfe lasse sich die Gesundheit von Acker und Pflanzen einschätzen. Wenn diese Informationen zur Verfügung stehen, können Pflanzenschutzmittel und Dünger noch gezielter ausgebracht werden. Das schont den Boden, spart Geld und steigert im besten Fall auch die Erträge.
Wissenschaftler der KWS und der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zeigten außerdem, wie ein Monitoring der Zikade gelingen kann. Und in einem offenen Bodenprofil konnten die Teilnehmer erfahren, wie wichtig ein gesunder Boden für stabile Erträge ist. Der gut besuchte Feldtag zeigte nach Ansicht der Veranstalter: Moderne Landwirtschaft ist hochpräzise, datenbasiert und innovativ. Die rund 350 Teilnehmer gingen mit vielen neuen Eindrücken und Impulsen nach Hause – und im Bewusstsein: Auch wenn die Herausforderungen groß sind, wachsen die Lösungen mit.
Organisiert wurde der Tag vom AELF, der Regierung von Unterfranken, der KWS, dem Verband fränkischer Zuckerrübenbauer und dem Hofgut Seligenstadt (Stiftung Juliusspital). Das AELF veranstaltet am 23. Juni einen weiteren Feldtag, dann in Schwarzenau (Lkr. Kitzingen). Das Thema dort dreht sich um präzisen Pflanzenschutz. Weitere Informationen sind zeitnah auf der Homepage des AELF Kitzingen/Würzburg zu finden. (elz)
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