Dienstagmorgen im Jobcenter Würzburg. Karina Scheuering, 61 Jahre alt, und der 63-jährige Stefan Hoh sitzen im kleinen Seminarraum. Sie sind nicht hier, um bald in Rente zu gehen. Sondern um beruflich noch einmal durchzustarten. Beide sind seit einiger Zeit arbeitslos. Jetzt nehmen sie am Bewerbungstraining für Arbeitssuchende über 60 teil. Ihr Ziel: eine neue Stelle finden.
Würzburg
In diesem Alter denken viele über den Ruhestand nach und wollen jungen, aufstrebenden Fachkräften die Möglichkeit geben sich beruflich einzubringen und über Steuern und Sozialabgaben zum Gemeinwohl beizutragen. Es ist doch besser, der Jugend die Chance zur Bewährung zu geben, als sich bis zuletzt an einen Arbeitsplatz zu klammern.
Das sehe ich grundsätzlich genau so. Nur wo bitte klammern sich denn die meisten Menschen an "IHREM" Job? Sind es nicht die besser bezahlten Positionen? Sind es nicht oft Politiker? Geht es da um die Arbeitsleistung? Um "Macht"?
Von wegen Fachkräftemangel? Ist die Aussage "Fachkräftemangel" bei uns nur eine Erfindung um Druck auszuüben? Wenn schon Menschen ab ca. 50 Jahre wegen ihres Alter trotz guter Qualifikation Probleme haben einen Arbeitsplatz zu finden, dann kann doch am "Fachkräftemangel" nicht viel dran sein? Wenn ich dann noch der Presse entnehme, dass selbst junge Ingenieure Probleme haben sollen einen Arbeitsplatz zu finden, dann spricht doch auch das gegen "Fachkräftemangel"?
Problem ist aber nicht nur Qualifikation, sondern auch Flexibilität. Das fängt an bei Voll- oder Teilzeit geht weiter ob Familie/Kinder/Pflegefall da ist uvm. Auch Mobilität ist nicht grenzenlos wenn Arbeitsplatz in Hamburg liegt. Und das ganze kombiniert mit gewünschter Berufserfahrung und das alles für ein "kleines Gehalt". Die Arbeitswelt wird immer anspruchsvoller, vielfältiger und spezialisierter und demzufolge immer schwieriger den passenden Bewerber zu finden.
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