Der Krieg in der Ukraine, gezielte Störungen des Luftverkehrs, digitale Angriffe auf die Infrastruktur: Die sicherheitspolitische Situation in Europa hat sich verändert. „Daher müssen sich auch die Johanniter möglichen neuen Herausforderungen stellen“, sagt Alexander Hameder. Er ist im Johanniter-Landesverband Bayern für die strategische und fachliche Ausrichtung des Bevölkerungsschutzes und des Rettungsdienstes zuständig.
„ZusammenStark2025“ war Anfang Oktober die erste bayernweite Großübung der Johanniter zusammen mit der Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk. An der Zivilschutzübung auf dem Gelände der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried beteiligten sich nach Angaben der Johanniterhilfe rund 400 Johanniterinnen und Johanniter. Sie übten die Versorgung und Verlegung von Verwundeten, die mit dem Zug eintreffen. „Die Johanniter sind als Hilfsorganisation im Spannungs- und Verteidigungsfall für solche Aufgaben mit zuständig“, erklärt Hameder. „Hinzu kommt unser Grundsatz der Hilfe von Mensch zu Mensch – wir wollen in jeder Situation optimal helfen können. Auch wenn wir uns natürlich aus ganzem Herzen wünschen, den geübten Ernstfall nie erleben zu müssen.“
Oberstes Ziel der Übung war es, Erfahrungen zu sammeln. „Wir wissen nun besser, wo wir unsere Helfenden noch schulen müssen und wie sich das Zusammenspiel mit externen Partnern weiter optimieren lässt“, so Hameder. „Die Johanniter werten alle Ergebnisse systematisch und wissenschaftlich begleitet aus. Die Erkenntnisse werden im Anschluss veröffentlicht und in Reformprozesse eingebracht.“
Die Johanniter im Regionalverband Unterfranken waren mit rund 35 Einsatzkräften in sämtlichen Bereichen der Übung „ZusammenStark“ vertreten und bewiesen damit ihre Vielfältigkeit und Einsatzstärke. So stellte der Verband die Hälfte der Führungsgruppe der medizinischen Task Force (MTF) und unterstützte die Behandlungsstelle mit einem Gerätewagen aus Schweinfurt.
Aus dem Team der realistischen Unfalldarstellung (RuD) aus Schweinfurt waren zehn Personen vor Ort, um realitätsnahe Einsatzszenarien zu gestalten. Zudem stellten sie die Einsatzleitung für den Bereitstellungsraum 250 und unterstützten diesen mit ihrer Schnelleinsatzgruppe (SEG) Technik und Sicherheit, die für die technische Infrastruktur und Sicherheit sorgte.
Darüber hinaus beteiligten sich das unterfränkische Team an der Fahrzeugausstellung. Für die psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E) wurden zwei Helfende aus Unterfranken eingesetzt, so die Johanniter in ihrer Mitteilung.
„Ich bin stolz auf unsere unterfränkischen Einsatzkräfte, die bei ‚ZusammenStark‘ gezeigt haben, was verantwortungsvolles Handeln und Einsatzbereitschaft bedeuten. Sie bringen nicht nur Erfahrung und Können ein, sondern auch die Haltung, die unseren Bevölkerungsschutz in Bayern stark macht: gemeinsam anpacken, füreinander einstehen und verlässlich handeln, auch unter Belastung“ würdigt Thomas Witzel, Landesbereitschaftsleiter und Teil der Veranstaltungsleitung, das Engagement seines Teams aus Unterfranken. (afk)
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