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Würzburg/München: Falsche Strategie, Ratschläge ignoriert? Kein „Weiter so“ bei CSU nach herber Niederlage in Würzburger OB-Wahl

Würzburg/München

Falsche Strategie, Ratschläge ignoriert? Kein „Weiter so“ bei CSU nach herber Niederlage in Würzburger OB-Wahl

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    Judith Jörg-Roth musste in der Würzburger OB-Wahl eine herbe Niederlage einstecken. Während Markus Söder Aufarbeitung fordert, beschwört Steffen Vogel Einigkeit.
    Judith Jörg-Roth musste in der Würzburger OB-Wahl eine herbe Niederlage einstecken. Während Markus Söder Aufarbeitung fordert, beschwört Steffen Vogel Einigkeit. Foto: Gralla, Obermeier, Hoppe/Collage: Daniel Biscan

    Die krachende Niederlage von Judith Roth-Jörg bei der Oberbürgermeisterwahl in Würzburg beschäftigt ihre Partei. 65 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten am Sonntag in der Stichwahl statt der CSU-Kandidatin für den Grünen Martin Heilig - ein Ergebnis, das kein „Weiter so“ zulässt. Die Botschaften, die aus München nach Würzburg gesendet werden, klingen zwar diplomatisch-versöhnlich, sind aber klar.

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    38 Kommentare
    Patrick Hanft

    Ich verstehe schon, dass ein Artikel der die Innensicht der CSU beschreibt deren Perspektive widerspiegelt. Es irritiert trotzdem darin weiterhin ein Selbstverständnis zu lesen, als gäbe es eine Art Anspruch der CSU auf die Macht und als sei es eine Art Selbstverständlichkeit, dass dem zurücktretenden CSU-OB auch eine CSU-OBin folgen müsse und das Scheitern der Kandidatin eine Art Unfall statt eines normalen demokratischen Prozess. Klar muss und darf die Partei des bayerischen Ministerpräsidenten stets mit einem Gestaltungswillen auftreten. Ein bisschen mehr Demut vor der Entscheidung der Wähler und der möglicherweise eben durchaus inhaltlich motivierten Gründe dafür wäre jedoch mehr angebracht, als eine reine Kritik an Stil und Strategie. Vielleicht muss eine Partei, die sich explizit für Politik gegen urbane Milieus entscheidet, sich auch mit gewissen Niederlagen eben dort arrangieren.

    Gerd Rosenbaum

    Der CSU-Bezirkschef will Ursachenforschung betreiben, und die Strategen im Landtag hätten sich eine "andere" Strategie gewünscht ... Tja, hinterher sind alle schlauer, Schuldige werden ausgemacht und Einzelne verzichten vielleicht sogar auf ein Pöstchen... Dabei ist es doch ganz einfach: Man muss im Vorfeld nur die "richtige Strategie" anwenden! Naja, vielleicht dann eben beim nächsten Mal, oder doch nicht, oder...? Naja, mir ist's egal!

    Klaus Grohs

    Ein Fehler war auch, dass die CSU die Wähler offensichtlich nur als Stimmvieh sieht und damit deren Intelligenz massiv unterschätzt. Der Tiefpunkt war das Plakat "Roth statt Grün". Das war in dopppelter Hinsicht "Käse". Erstens ist MH nicht nur für die Grünen angetreten und zweitens hat man den Fokus auf den Gatten der Kandidatin gelenkt. Der Slogan war noch nicht mal originell. Ein Hinweis auf die Intelligenz ihrer Berater

    Siegbert Schneider

    Die niedrige Wahlbeteiligung wirft Fragen auf. Wer hat was und wie veranlasst. Hier wären Politprofis am Werk. Es werden interessante Tage bis zur Stadtratswahl. Mal ehrlich wenn eine amtierende Oberbürgermeisterin abgewählt wurde ist das in meinen Augen ein schlechteres Ergebnis. Dies zum Nachdenken wenn man auf Judith Roth-Jörg einhackt

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    Walter Stöckl-Manger

    Das Ganze nochmal auf Deutsch, bitte, verstehe nur Bahnhof. Amtierende Oberbürgermeisterin abgewählt???

    Frank Stößel

    Seien Sie bitte nicht so streng: Er meinte OBin Beckmann. Ist halt schon eine Weile her.

    Matthias Pilz

    Ich würde noch eine These in den Raum stellen: Über der ganzen Diskussion über Personenwahl und Stilfrage (die ja richtig ist) geht der Gedanke unter, dass vielleicht auch die Zustimmung zu Inhalten wie Innenstadtbegrünung, Linie 6, offene und tolerante Stadtgesellschaft eine Rolle gespielt hat, die Martin Heilig viel glaubwürdiger als Judith Roth-Jörg verkörpert

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    Martin Deeg

    Nicht zu vergessen die klare Haltung zum Trinkwasserschutz vs. Gipsbergwerk.

    Frank Stößel

    Ja, Martin Heilig hat Inhalte professionell und sehr glaubwürdig zur Sprache gebracht, CSU- Kandidatin Judith Roth-Jörg war davon weit entfernt, da könnten Freie Wähler und Bürgerforum auch nicht helfen, weil sie bekanntermaßen nicht für grün/ökologische (nicht parteipolitisch zu verstehen) Stadtpolitik sind. Das heilige Auto muss nach deren Gustus noch in den letzten Winkel der Stadt fahren und dort am liebsten kostenlos parken können. Wo und wann hat da die Stadt-CSU und ihre Stadtratsfraktion alleine dazu einmal klar und deutlich für Klimaschutz gesprochen? Tut sie das im Frühjahr 2026 wieder nicht aus eigener Überzeugung, wird das bei der Stadtratswahl auch nix.

    Bernhard Schlögl

    Den Medien die Schuld oder Teilschuld für die schmerzhafte aber absehbare Schlappe zu geben, wäre eine Fortsetzung der fatalen Fehleinschätzungen der CSU Würzburg im und nach dem Wahlkampf. Sie selbst hat den Stoff für die Beiträge geliefert und die Medien haben es aufgenommen, so einfach ist die Welt! Wer den Fehler weiter bei Anderen sucht, der setzt die Fehlerkette fort und ist beratungsresistent Der Kern ist auch nicht die Landespartei, wobei es da auch Einiges zum Bemängeln gäbe, nein, die Ursache ist allein die offenkundige Machtfülle einer einzigen Familie und höriger Sympathisanten. Das hat der Wähler, und vorrangig auch der CSU-Wähler erkannt und ist damit an einem Punkt angekommen, das so nicht mehr hinzunehmen. Auf diesen Aspekt stützt sich Söder und hat damit ausnahmsweise Recht. Er wäre allerdings gut beraten, den semi-professionellen Auftritt mehrgleisig zu analysieren.

    Peter Baltes

    Natürlich kann man für das Ergebnis der OB-Wahl unterschiedlichste Faktoren verantwortlich machen. Man kann der Main-Post -aus meiner Sicht völlig ungerechtfertigt-„einseitige“ Berichterstattung vorwerfen, Man kann eine „krachende Niederlage“ infrage stellen, ungeachtet klarster Ergebnisse in den einzelnen Stadtteilen (teils um die 75% pro Martin Heilig in der Altstadt, Grombühl, der Sanderau). Man kann die Wahlbeteiligung anführen und und und... Man kann aber auch den Blick darauf richten, was Martin Heilig alles RICHTIG gemacht hat. Etwa: Mit seinen Würzburg-Foren und den dabei beteiligten Fachleuten aus unterschiedlichen Lagern wurden Maßstäbe gesetzt. Sein betont sachlicher und fairer, auf jegliche Tiefschläge verzichtender, Wahlkampf hat ihm die Zustimmung auch vieler Menschen eingebracht, die nicht traditionell dem „grünen Lager“ zuzurechnen sind. Er konnte auf einen unglaublich engagierten Kreis von Unterstützern bauen. Hoffentlich vorbildlich für künftige Wahlkämpfe!

    Ralf Eberhardt

    Aufarbeitung in Bezug auf Gründe, die zu dieser Wahl geführt haben, ist eine Gemeinschaftsangelegenheit. Insofern ist logischer Weise die CSU vor Ort gefragt. Allerdings macht es sich Ministerpräsident Söder sehr einfach, wenn er diese Verantwortung so nach Würzburg schiebt. Ich meine, hier sind alle CSU-Menschen und deren Sympathisanten gefragt. Inwieweit dort die Alpha- und Fraktionszwang-Tiere in der Lage dazu sind, ist fraglich. Aber eben auch notwendig, denn anscheinend gibt es jetzt in Würzburg die bisher unbekannte Situation, dass die Wähler/innen auf negativ empfundene Verhaltensweisen reagieren.

    Marc Stürmer

    Eine OB-Wahl ist immer eine Persönlichkeitswahl, die Partei spielt dabei keine große Rolle. Und es ist ganz einfach: die Persönlichkeit Roth-Jörg war nicht überzeugend genug, fertig.

    Elisabeth Hofmann

    Bei den CSU - Fans wird die Rolle der Presse als Schuldigen für die Niederlage ausgerufen. Bildlich betrachtet, hat auf dem Fußballplatz die Spielführerin der schwarzen Mannschaft den grünen Spielführer grob gefoult (Mail). Gleichzeitig wird in der Kabine sein Spind durchsucht um ihn weiter anschwärzen zu können ( Fahrtenbuch, la Rosa). Und dann beschwert man sich lauthals, wenn man für das eigene Verhalten die rote Karte bekommt und bezichtigt natürlich die Zuschauer, warum nicht der gefoulte ausgepfiffen wird, sondern die eigene Person. Und natürlich ist vor allem der Schiedsrichter dran schuld, (MP), weil die über die hinterrücksen Fouls berichten und dabei wäre (nach schwarzer Auffassung), doch nur der ideologische grüne Spielführer dran schuld, dass man das Spiel deutlich verloren hat und vom Platz geflogen ist. gez L. Hofmann

    Martin Deeg

    Die Aussagen sind entlarvend. Man muss sich das einmal vor Augen halten: auf der Kommunalebene ist für die CSU also - mangels Erfolg - plötzlich das "pfui", was sie auf der Bundes- und Landesebene seit Jahren "professionalisiert"? Frau Roth-Jörg sollte sich das nicht gefallen lassen! Dass nun von CSU-"Parteistrategen" im Landtag in der Rückschau eine "Integrativere" Strategie "gewünscht" wird, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Ausgerechnet dort, wo Hetze und Dämonisierung gegen demokratische Parteien praktisch "erfunden" wurde, zum neuen "Politik"-Stil erhoben wurde und von der AfD genüsslich angenommen wurde.

    Alfred Mahler

    Solange die CSU nicht erkennt, dass der Feind die AfD und nicht die Grünen sind, geht es weiter abwärts. Die Grünen sind heute da wo die CSU noch vor ihrem Rechtsruck stand. Damit treffen die Grünen inzwischen besser die Mitte der Gesellschaft, und den Wählerwillen, als die immer weiter abdriftende Union. Insgeheim schmieden die doch längst Pläne über eine Koalition mit den gesichert Rechtsextremen.

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    Dominik Temming

    Wer ernsthaft glaubt, die Grünen stünden heute in der Mitte der Gesellschaft, der hält vermutlich auch Tempolimits für Freiheitsgewinn und Heizungsverbote für Sozialpolitik. Die CSU mag orientierungslos wirken, aber eine Koalition mit ideologischen Realitätsverweigerern, die Bürger gängeln statt entlasten, wäre politischer Selbstmord. Und was den angeblichen 'Rechtsruck' betrifft: Wer auf Recht und Ordnung pocht, ist noch lange kein Extremist – außer vielleicht im Weltbild jener, die lieber Gendersterne zählen als Arbeitsplätze sichern.

    Klaus Grohs

    Herr Temming! Die Mehrheit der Bürger fühlt sich durch Ihr Grünen Bashing nicht mehr angesprochen. Sie geben hier nur das traurige Bild eines schlechten Verlierer es ab.

    Jens Lattke

    Die „Machtkonzentration“ trifft den Punkt ja nicht ganz! Die meisten Würzburger mit denen ich gesprochen hatte sahen eher das handfeste Thema „Interessenskonflikte“. Schließlich hat der Mann von JRJ auch ganz simpel wirtschaftliche Interessen. Fast alle mit denen ich gesprochen habe nahmen das Wort „Filz“ in den Mund. Übel wurde es durch JRJs E-Mail sowie den Einsatz von de La Rosa! Denn dieser lokale Wahlkampf ist ja vor allem auch ein Personenwahlkampf. Da kommen charakterliche Defizite besonders schlecht an. MH dagegen wirkte stets sympathisch. Die CSU sollte jetzt Konsequenzen ziehen. Auch personelle. Und klar ist: Es lag nicht an JRJ alleine. Sondern die massiven Schwächen lagen auch in der Würzburger Partei. Und dennoch muss man meiner Vorkommentatorin Recht geben: die lokale Presse hat den journalistischen Kodex von Neutralität, Objektivität, Unparteilichkeit und Ausgewogenheit schlicht ignoriert.

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    Frank Stößel

    Ihr letzter Satz erinnert an den Vorwurf, die Main-Post hätte mit ihrer Berichterstattung den Sieg von Barbara Stamm zur Oberbürgermeisterin verhindert. Das war damals schon kaum belegbar, wie auch heute die Niederlage von Judith Roth-Jörg nicht der Presse anzulasten ist. Das müssten Sie nämlich Stück für Stück mit überprufbaren Fakten wasserdicht belegen können. Und das werden Sie nicht schaffen. Insofern kommt Ihre Behauptung fast einer Verleumdung á la Verschwörungstheorie Nähe. Das wollen Sie doch hoffentlich auch nicht sein, Wasserträger eben dieser rechten Gruppe. Zum Fair Play gehört auch, den Sieg des Gewinners ohne Wenn und Aber anzuerkennen, besonders wenn er einen so sauberen Wahlkampf geführt hat wie Martin Heilig. Dass Judith Roth-Jörg einem Leid tun kann, weil sie von schlechten Beratern umgeben war, ist noch eine ganz andere Sache. Die Würzburger CSU hat sie sehenden Auges ins Unglück geschickt, und sie hat den Part mit Scheuklappen mit vollem Eifer angenommen.

    Andrea Roso

    Wo genau hat die Mainpost denn unfair berichtet? Die positiven, von den Kandidaten stark beeinflussten Portraits und Fragen hast jeder bekommen. Auch zu Veranstaltungen wurde nach meinem Eindruck immer berichtet, egal welcher Kandidat dabei war. Also was hätte sie konkret anders machen sollen?

    Frank Stößel

    Nach dem OB-Wahldebakel der sehr speziell geführten Würzburger CSU kann ich Noch-OB Christian Schuchardt doppelt gut verstehen, dass er vorzeitig davon laufen wollte. Damit hat die längst fallige Katharsis des CSU-Kreisverbandes Würzburg Stadt in Gang gesetzt. Das müsste wohl so kommen, auch wenn es noch lange weh tut. Die Hätte-hätte-Vermutung, Frau Düber wäre die bessere OB-Kandidatin gewesen, ist jetzt umsonst. Sie könnte bei der nächsten OB-Wahl mit ihrer Erfahrung als MdB für ihren Wahlkreis ganz anders dastehen, als die zur Kandidatur getriebene 3. Bürgermeisterin mit äußerst ungutem Handling in der Sache. Insofern hat Christian Schuchardt auf seine Art die Notbremse gezogen, um seinem Kollegen Martin die Chance zu geben, die er herzhaft beim Schopfe gepackt hat. Dass die Main-Post über seinen Wahlkampf anders und positiver berichten musste, liegt auf der Hand: Wer viel Richtiges tut, über den kann man kaum Schlechtes sagen. Wer schmutzelt, über den kann man kaum nur Gutes sagen.

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    Jürgen Huller

    Top! Volle Zustimmung meinerseits!

    Dietmar Eberth

    "Wer viel Richtiges tut, über den kann man kaum Schlechtes sagen. Wer schmutzelt, über den kann man kaum nur Gutes sagen." Gefällt mir und sehr Treffend

    Michael Riedner

    Es war keine krachende Niederlage, es war auch kein Erdrutschsieg. Es war 65/35. Außerdem interessierte die Wahl auch kein eine Person. Schlussendlich ist es ja egal, wer im Rathaus sitzt, immerhin ist der Bürgermeister nur ein Moderator zwischen den ohnehin gewählten Parteien. Natürlich kann man als Mainpost alles auseinanderdividieren, aber vielleicht sollte man es auch gut sein lassen.

    Hermann Spitznagel

    Ich halte diese ganze Diskussion für übertrieben. Schließlich kam seit dem 2. Weltkrieg nur ein einziges Mal, mit Pia Beckmann, der OB von der CSU. Dass sich Martin Heilig gegen drei Frauen durchsetzt, verdient besonderen Respekt.

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    Marc Stürmer

    Schon, aber Schuchardt war CDU - also zwei OBs der C-Parteien. Der war eben ein Sonderfall, normal wäre es CSU gewesen.

    Hermann Spitznagel

    Der Sonderfall war nötig, weil die CSU nichts passendes in ihren Reihen hatte.

    Martin Deeg

    Würzburg ist nur ein Symptom, der Konfliktherd sitzt natürlich in München. Das autoritär-hierarchische Menschenbild und die stets zwanghafte Suche nach einem „Schuldigen“ - die CSU und ihr Söder kapieren nicht einmal im Ansatz, weshalb die Wähler sich von dieser rückständigen Partei abwenden. Das ist mehr als ein „Trend“ - das ist eine Entgiftung der Politik durch den Wähler! Wer Leute wie Martin Huber schon einmal bei Lanz gesehen hat der fragt sich schon, wie so jemand an ein Parteiamt kommt. Einer, der nicht einmal versteht, was das Gegenüber sagt…..die CSU hat sehr tiefliegende Probleme.

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    Hermann Spitznagel

    Bei der OB Wahl geht es den Bürgern, außer den Parteimitgliedern, nicht um Parteien, sondern um die Personen. Wie erklären Sie sonst, dass die parteilose Claudia Stamm 22,6 % der Stimmen im ersten Wahlgang erhält?

    Martin Deeg

    @Hermann Spitznagel Gewisse Parteien ziehen gewisse Charaktere an. „Parteilos“ bei Frau Stamm heißt insofern ja hauptsächlich: nicht CSU, wie auch der 2. Wahlgang offenlegte. Und: was glauben Sie wieviel Prozent der Stimmen Frau Roth-Jörg erhalten hätte ohne die Partei und den regionalen „Machtfaktor“ CSU im Rücken? Für manche ist das Parteilabel nach wie vor ausschlaggebend - für eine wachsende Zahl der Menschen jedoch längst ein Ausschlusskriterium.

    Dominik Temming

    Die krachende Niederlage hat die CSU offenbar endlich wachgerüttelt. Das Thema ist nun prominent aufgehängt – höchste Zeit. Denn was sich die Würzburger CSU in den letzten Monaten geleistet hat, war ein Lehrstück in Selbstüberschätzung, Abschottung und strategischer Inkompetenz. Die Folge: ein Wahldebakel, das nicht nur die Kandidatin beschädigt hat, sondern das Vertrauen in eine handlungsfähige bürgerliche Kraft in Würzburg gleich mit. Doch es gibt Hoffnung: Die Zeichen stehen auf Neuausrichtung. Und das ist auch bitter nötig – denn Würzburg darf so einen politischen Totalausfall nicht noch einmal durchleiden müssen. Wenn die CSU jetzt klug ist, räumt sie auf, hört zu und sucht Persönlichkeiten mit Rückgrat statt nur Parteibuch. Alles andere wäre eine Einladung zur nächsten Klatsche.

    Wolfgang Stimmler

    Falsche Themen und falsche Strategie. Ich habe fast nur Plakate von ihr gesehen. Am Samstag vor der Stichwahl hatte ich ihr Konterfei auch noch im Briefkasten mit der Aufschrift "Ihre Oberbürgermeisterin". Wenn sie das zu diesem Zeitpunkt schon war, warum soll man sie dann noch wählen?

    Hiltrud Erhard

    Ich glaube, dass in der Analyse Herr Stern und Herr Stahl letztendlich gar nicht so falsch liegen. Das Ergebnis selber ist dahingehend allerdings sehr bedauerlich, dass es nicht mal die Hälfte der Würzburger zu Wahlurne geschafft haben. Woran liegt das? Ich denke nicht, dass es daran lag, dass die Grünen ihre Wählerschaft nicht haben mobilisieren können, denn die sind mit Sicherheit zu Wahl gegangen. Die Beratungresistenz und die falsche Wahlkampfstrategie haben ihres vielleicht noch mehr dazu getan. Aber ein wichtiger Faktor, der logischerweise hier nicht zur Sprache kommt, ist die Positionierung der Presse. Beim Neujahrsempfang der Mediengruppe konnte man schon die Nähe der Redakteure zu den Grünen seit Jahren beobachten. Das setzt sich fort in der Berichterstattung, Anzahl der Berichte und auch Bewertung Von Aussagen, Verhalten und Veranstaltungen. Der Wunsch nach einer neutralen Haltung der MP wird wohl ein frommer bleiben.

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    Christian Kelle

    Werte Frau Erhard, zum Glück kann man ja durch Ihre regelmäßigen Kommentare hier zu diversen Artikeln die Meinung der Gegenseite (in dem Fall der CSU) nachlesen. Gelobt sei die Meinungsvielfalt. Meinung ist ja immer subjektiv, und manche "Posse" auf dem politischen Parkett liefern die Politiker jeglicher Couleur selbst ab - die "böse, linke Mainpost" darf dann aber auch darüber berichten, wie ich meine. 😉

    Alfred Neumann

    Als die SPD zweitstärkste politische Partei im Verbreitungsgebiet war, wurde der Mainpost SPD-nähe bescheinigt. Seit die SPD irrelevant im Politik-Alltag sind, ist die Mainpost "grün". Wenn morgen die AfD noch mehr Prtestwähler einsammeln kann, war es wahrscheinlich wieder die Presse. Wann wird in der CSU endlich mal nachgedacht und unverfilzte Politik gemacht?

    Walter Stöckl-Manger

    Wo bleibt eigentlich unser anderer schwarzer Dampfplauderer "Mert Mutlu"?

    Barbara Fersch

    Vielleicht hätte sich die CSU im Vorfeld für einen anderen Kandidaten/in entscheiden sollen ?

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