Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) stärkt die patientenorientierte Genommedizin: Am 1. Oktober nimmt das neu gegründete Institut für Klinische Genetik und Genommedizin am UKW die Arbeit auf. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des UKW entnommen. Am Institut werden rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten, Direktorin ist Prof. Dr. Anke K. Bergmann.
In das neue Institut am UKW werden die bisherigen Aufgaben des Institutes für Humangengenetik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg übernommen. Zudem wird es sich mit genommedizinischen Fragestellungen befassen und direkt neue Versorgungsangebote der klinischen Genetik schaffen.
Für Patientinnen und Patienten wird eine neue Anlaufstelle für genetische Beratungen eingerichtet. Ein Schwerpunkt liegt hier in der genetischen Betreuung von Patientinnen und Patienten mit onkologischen Erkrankungen und deren Angehörigen. Auch Familien mit Seltenen Erkrankungen finden hier kompetente Beratung. Damit baut das Universitätsklinikum Würzburg speziell die Möglichkeiten der personalisierten Medizin entscheidend aus. „Das ist ein wesentlicher Beitrag für die zukunftsorientierte Ausrichtung des Standorts Würzburg“, erklärt Prof. Dr. Tim J. von Oertzen, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des UKW.
Zusätzliche Säule in der Patientenversorgung
Der derzeitige Standort der Diagnostiklabore am Campus Hubland werden weiter betrieben und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom UKW übernommen. Zudem wurde am UKW-Medizincampus in Grombühl unter anderem eine neue Ambulanz für Genetik und ein Labor für Genom-Diagnostik zur Patientenversorgung eingerichtet. „Mit dieser neuen Struktur schaffen wir eine wichtige zusätzliche Säule in der Patientenversorgung für die Region und darüber hinaus. Ein Schwerpunkt werden dabei zunächst die so genannten Seltenen Erkrankungen und onkologische Krankheitsbilder sein“, betont Institutsleiterin Prof. Bergmann.
Der Vorteil für die Patienten: Durch eine genetische Diagnostik und eine klinische Interpretation der jeweiligen Erbinformationen können die behandelnden Mediziner unterstützt werden, Krankheitsbilder besser zu verstehen. Ein weiterer Schwerpunkt des Instituts wird die Onkogenetik im Kindesalter sein.
Analyse des Erbgutes
Am Institut wird auch die Teilnahme des UKW am bundesweiten Modellvorhaben zur Genomsequenzierung geleitet, ein Kernstück der Nationalen Strategie für Genommedizin. Dabei wird das Erbgut von Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf eine Seltene erbliche Erkrankung oder Krebserkrankung analysiert. Durch die Sequenzierungen werden neue Erkenntnisse gewonnen, die auf weitere Krankheitsbilder übertragen werden können mit dem Ziel, die Genomsequenzierung in die Regelversorgung zu übertragen. (acz)
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