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Würzburg/Schweinfurt: 15 Euro Mindestlohn? Warum die Wirtschaft warnt und was unterfränkische Bundestagsabgeordnete fordern

Würzburg/Schweinfurt

15 Euro Mindestlohn? Warum die Wirtschaft warnt und was unterfränkische Bundestagsabgeordnete fordern

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    Steigt der Mindestlohn demnächst auf 15 Euro?
    Steigt der Mindestlohn demnächst auf 15 Euro? Foto: Daniel Biscan

    Aktuell liegt der Mindestlohn bei 12,82 Euro pro Stunde. Bis spätestens Ende Juni 2025 muss die Mindestlohnkommission entscheiden, wie hoch der Mindestlohn in den kommenden zwei Jahren sein soll. Künftig soll sich die Anhebung nicht nur an den Tarifabschlüssen orientieren, sondern auch an 60 Prozent des mittleren Bruttolohns aller Vollzeitbeschäftigten. Darauf haben sich in diesem Januar Gewerkschaften und Arbeitgeber geeinigt.

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    14 Kommentare
    Steffen Cyran

    Der Artikel und die Diskussion hier gehen völlig am Thema vorbei. Das Hauptproblem ist doch, daß das Bürgergeld zu hoch ist. DESHALB sind viele Stellen im Niedriglohnsektor unbesetzt, weil man dort kaum mehr bekommt, als wenn man gar nichts tut.

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    Reinhard Opel

    das Bürgeld ist nicht zu hoch, die Abzüge vom Lohn für Lohnsteuer und Sozialabgaben sind zu hoch und müßen gesenkt werden, damit sich einfache Tätigkeiten wieder lohnen. diese Steuerausfälle kann man leicht durch eine "Reichensteuer" oder das Stopfen von Steurschlupflöcher z.b. der "Verschonungsbedarfsprüfung" ausgleichen.

    Dietmar Eberth

    Man könnte natürlich auch einfach die Arbeitsbedingungen verbessern und bessere Löhne im Niedriglohnsektor bezahlen. Das führt auch zu zusätzlichen Anreizen zur Arbeitsaufnahme. Mehr Netto vom Brutto. Ich verstehe ihren Vorschlag nicht wie dieser die Situation der Niedriglöhner in Deutschland verbessern soll und der in Deutschland zwangsläufig in die Altersarmut führt. Der deutsche Niedriglohnsektor ist eh einer der höchsten in der EU. "Im EU-Vergleich steht Deutschland beim Niedriglohn nicht gut da. Zum letzten Erhebungsstand aus dem Jahr 2018 hatte Deutschland eine Niedriglohnempfänger-Quote von 20,68 Prozent. Der EU-Schnitt lag damals bei 15,22 Prozent. Einen höheren Anteil als Deutschland hatten etwa Polen, Bulgarien oder Lettland." https://www.fr.de/wirtschaft/linke-existenzminimum-arm-armut-lohn-niedriglohn-arbeit-mindestlohn-die-zr-93295311.html https://de.euronews.com/my-europe/2025/04/18/geringverdiener-wo-lohnt-es-sich-in-europa-am-wenigsten-zu-arbeiten

    Marc Stürmer

    Das ist eine wunderbare Verkehrung von Ursache und Wirkung! Das Problem ist, dass die Hungerlöhne im Niedriglohnsektor zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig sind. Warum also sollte ein ökonomisch handelnder Mensch da freiwillig arbeiten wollen? Eben, es gibt dafür keinen vernünftigen Grund. Nicht das Bürgergeld ist zu hoch, die Löhne im Niedriglohnsektor sind zu niedrig.

    Reinhard Opel

    Sicherlich sind 15 Euro in manchen Branchen bedenklich. dann müßte man halt die Lohnsteuer und die Sozialabgaben absenken, zur Gegenfinanzierung muß dann halt eine "Reichensteuer" eingeführt werden. ich habe nichts dagegen.

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    Steffen Cyran

    Alte Kamellen aus der linken Mottenkiste.

    Reinhard Opel

    Hier geht es um Gerechtigkeit. in D werden die Arbeitslöhne weit überdurchschnittlich belastet. dafür werden große Kapitalvermögen z.b. bei Erbschaften verschont. Abhängig Beschäftigte Malochen bis zum Umfallen, damit es "der Oberschicht" immer besser geht. Sie sind doch bestimmt auch für mehr Gerechtigkeit !!

    Dietmar Eberth

    Alte Kamellen, aber trotzdem sinnvoll. In der Schweiz wird Arbeit wesentlich weniger besteuert und Vermögen dafür mehr. Und wenn wundert es, die Schweizer sind auch zufriedener mit ihrem Steuersystem als die Deutschen. UND es gibt auch keine Flucht der vermögenden Schweizer ins Ausland! "Eine Vermögensteuer auf dem Schweizer Niveau brächte in Deutschland 73 Milliarden Euro." "Studien belegen, dass sich der Großteil der Bevölkerung in Deutschland und Österreich für eine stärkere Besteuerung von Vermögen ausspricht" https://www.oxfam.de/presse/pressemitteilungen/2024-04-18-selbst-steuersumpf-schweiz-besteuert-milliardaere-staerker Vermögenssteuer in der Schweiz: 7 Prozent am Cesamtsteueraufkommen. In Deutschland nur 1 Prozent Einfach mal mutiger denken als alles andere zu verteufeln.

    Ulrich Klüpfel

    Grundsätzlich absolut richtiger und wichtiger Ansatz. Nur kostet das Bötchen beim Bäcker dann halt irgendwann 1,50 € und sämtliche Dienstleistungen über Friseur, Gastronomie usw steigen deutlich im Preis. Die Menschen haben dann zwar mehr Geld in der Tasche, verlieren das aber sofort wieder an der Kasse. Das Problem sind doch nicht die Bruttolöhne, sondern die horrenden Abzüge in Deutschland. Auch der jetzige Mindestlohne ist absolut ausreichend wenn ich das meiste davon auch ausgeben kann. Wenn mir das Staat davon gleich die Hälfte wieder wegnimmt reicht das eben nicht. Dann wird der Mindestlohn erhöht und dank erhöhter Sozialabgaben und Steuern hat keiner mehr netto. Dafür steigen Preise, Inflation und Arbeitslosenzahlen.

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    Dietmar Eberth

    Sie haben recht. Wir brauchen keine Aktivrente - bis 2000 Euro steuerfrei für Rentner - sondern Steuerbefreiung für Niedriglöhner bis mindestens 2000 Euro, besser soger 3000 Euro für Familien

    Hildegard Töpfer

    Bin zu 100% Ihrer Meinung. Es ist traurig jeden Monat zu sehen, wie wenig netto vom brutto bleibt. Und das bei allen Mitarbeitenden.

    Marc Stürmer

    Ich weiß ja nicht in welcher Welt Ludwig Paul lebt. In meiner Welt jedenfalls wollen junge Erwachsene viel lieber studieren als eine Ausbildung machen. Und sollten sie eine Ausbildung machen, dann ist für sie eine gute Vergütung Voraussetzung. Die finden alles unter IGM Standard als viel zu wenig und fangen da erst gar nicht an. Die würden also so oder so nicht ins Bäckereihandwerk gehen. Und wenn ein Mindestlohn für eine Branche existenzbedrohend ist, dann ist nicht der Mindestlohn zu hoch sondern die Branche bezahlt viel zu wenig. Mit seiner veralteten Weltanschauung jedenfalls kriegt er nicht mehr Leute ins Handwerk.

    Hans-Martin Hoffmann

    Henry Ford I., der seine Mitarbeiter überdurchschnittlich bezahlte und ihnen die 40-Stunden-Woche gewährte, wusste genau was er tat - und seine Konkurrenten wollten ihn am liebsten zum Psychiater schicken. Offensichtlich hat sich bis heute die Erkenntnis nicht allgemein durchgesetzt, dass die Wirtschaft nur dann richtig läuft, wenn genug Leute genug Zeit haben um genug Geld auszugeben. Oder will "die Wirtschaft" am liebsten die Sklaverei wieder einführen - mit der Vorstufe "Working Poor", wo man arbeiten kann soviel man will und das Ergebnis ist "another day older and deeper in debt"?

    Stefan Wolfshörndl

    Die IHK und div Wirtschaftsverbände haben schon bei der Einführung des Mindestlohns den Untergang des Staates herbeigeredet. Schlechte Löhne sind der Einstieg in Transferleistungen und Altersarmut. Insofern guter Ansatz den Mindestlohn auf 15 Euro anheben zu wollen.

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