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Würzburg: Zukunftstechnologien im Rampenlicht

Würzburg

Zukunftstechnologien im Rampenlicht

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    Ein altes Spiel in neuem Gewand – das automatisierte Schachbrett zeigt in Grün für Prof. Dr. Anatoli Wellhöfer (rechts im Bild) die möglichen nächsten Züge an.
    Ein altes Spiel in neuem Gewand – das automatisierte Schachbrett zeigt in Grün für Prof. Dr. Anatoli Wellhöfer (rechts im Bild) die möglichen nächsten Züge an. Foto: Eva Kaupp

    Eine knifflige Fragestellung über ein Jahr hinweg bearbeiten – beim Entwicklungsprojekt zeigen Studierende der Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), was sie während ihres Studiums gelernt haben. Bei der Präsentation am Tag der Elektrotechnik überzeugten sie laut einer Mitteilung der THWS mit einer Vielfalt an Themen, darunter passive Radar-Überwachung, eine interaktive Weltkarte und nachhaltige Unkrautbekämpfung. Bei letzterem ist Prof. Dr. Mark Eberspächer, der das Entwicklungsprojekt leitet, als potenzieller Kunde schon gewonnen: Nie mehr die Wochenenden mühsam mit Unkrautjäten verbringen müssen, das verspricht „Wizard – Weed Identification and Zapping via Autonomous Robot Device“ (Unkrauterkennung und -vernichtung mittels eines autonomen Roboters). In Kooperation mit einem Team der Texas A&M University (Connor Mullen, Will Fenno) trainierten Schweinfurter Studierende (Lisa Krug, Michael Dacheneder, Leon Jaksch) zunächst einen Roboter-Greifarm mit einem selbst entwickelten Algorithmus, um zwischen einer Sojapflanze und Unkraut unterscheiden zu können. Im zweiten Schritt muss der Roboter eine Elektrode zielgenau ansetzen, um das Unkraut mit einem Hochspannungsimpuls zu vernichten. Dadurch wird das Kraut bis in die Wurzel hinein „gezappt“ und kann nicht einfach wieder erneut austreiben, so die THWS weiter.

    Für die Umsetzung dieser Idee konnte das Team auf die Unterstützung sowie die Apparate des Hochspannungslabors der THWS zählen. Ein weiterer Knackpunkt war die Frage, wo sich über die Wintermonate genügend Unkrautpflanzen auftreiben lassen, um den Algorithmus trainieren zu können – eine befreundete Gärtnerin konnte beim Züchten aushelfen. Noch ist das Setup sehr groß und eher unhandlich. Das letztendliche Ziel ist aber, eine mobile Roboterplattform zu benutzen, die sich autonom über ein Feld bewegen kann, um Unkräuter aufzuspüren.

    Mittels Windmaschine wird der Windrad-Demonstrator angetrieben.
    Mittels Windmaschine wird der Windrad-Demonstrator angetrieben. Foto: Eva Kaupp

    Eine weitere Projektidee war, einen Windrad-Demonstrator zu bauen, der zukünftig als Lehrmittel bei einem Laborpraktikum von Prof. Dr. Heinz Endres eingesetzt werden kann. Hier orientierte sich das Team (Leon Baucke, Malte Geißler, Tim Holzinger) an realen Vorbildern, wobei die Gesamthöhe der Anlage ca. einen Meter beträgt, die Rotoren sind etwa 35 cm lang. Die sogenannten Pitchwinkel (Neigung) der Rotoren zu verstellen, war der Fokus des Projekts. Die Form der Rotoren ähnelt der von Flugzeugtragflächen, die Drehgeschwindigkeit wird also von deren Auftriebskraft beeinflusst. Je nach Winkel wirkt die Auftriebskraft stärker oder schwächer – dies wird relevant, wenn beispielsweise wegen zu hoher Windgeschwindigkeiten das Windrad abgebremst werden muss, um Schäden zu vermeiden.

    Wie lassen sich unbekannte Flugobjekte, wie beispielsweise Drohnen, zuverlässig und frühzeitig erkennen? Mit dieser Frage haben sich Niklas Hanft und Fynn Schmitt von der THWS gemeinsam mit Studierenden der Auburn University in Alabama/USA (Evan Beoubay, Caitlin Wu) beschäftigt. Ziel war es, ein passives Radarsystem zu entwickeln, das gleich mehrere Vorteile bietet: Zum einen können dafür schon bestehende Funksender genutzt werden – in diesem Fall Sender des Bayerischen Rundfunks am Kreuzberg – was billiger ist, als einen eigenen, aktiven Sender zu verwenden. Zum anderen sind diese passiven Systeme schwer zu orten und können so unbeobachtet bleiben. „Die gemeinsame Bearbeitung der Projekte mit den amerikanischen Partneruniversitäten hat gezeigt, wie gewinnbringend internationale Zusammenarbeit im ingenieurwissenschaftlichen Umfeld sein kann“, sagt Eberspächer laut Mitteilung. „Es war eine Freude zu beobachten, wie die Teams an ihren Herausforderungen gewachsen sind und sich im Verlauf des Projekts sowohl fachlich als auch persönlich weiterentwickelt haben.“ (afk)

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