Die Bundeswehr in Hof spielt eine zentrale Rolle in der Infrastruktur der Region. In den Standort wurden bereits Beträge in Millionenhöhe investiert. Die militärischen Einrichtungen sind in der Oberfranken-Kaserne stationiert, die letzte ihrer Art in der Region. In Hof versteckt sich modernste Technik, die unter anderem dazu dient Daten zu sammeln.
Bundeswehr in Hof: Diese Einrichtungen gibt es
In Hof sind die Soldatinnen und Soldaten auf den Bereich der Nachrichtenbeschaffung spezialisiert. Dafür gibt es in Hof entsprechend viele technische Anlagen. Am auffälligsten ist wohl die Radarstation mit hohem Turm. Mehr von der Anlage bekommen Spaziergänger nicht zu Gesicht, denn vieles ist in den Räumlichkeiten der Bundeswehr verborgen. Offiziell heißt die Anlage "Zentrale Untersuchungsstelle der Bundeswehr für Technische Aufklärung". Sie ist in der Oberfranken-Kaserne stationiert, der "einzigen verbliebenen Bundeswehr-Kaserne in Oberfranken", wie die Bundeswehr schreibt.
Außerdem gibt es einen Info-Punkt der Bundeswehr in Hof, der vor allem als zentrale Anlaufstelle für Soldaten und Soldatinnen, aber auch deren Familien und Angehörigen dienen soll. Sie bündelt alle Infos rund um soziale Dienstleistungen der Bundeswehr, die in der Region zur Verfügung stehen.
Die Führungsrolle am Standort Hof hat Oberst Torsten Grefe inne. Er ist Standortältester und erhielt 2019 das Kommando. "Hof bietet mit seinem Personal einzigartige Möglichkeiten der technisch wissenschaftlichen Unterstützung für Aufklärungssysteme und wir schauen uns sehr genau an, wie wir diese Fähigkeiten verbessern können", sagte Grefe Anfang Februar in einem Interview mit TV Oberfranken.
Geschichte der Bundeswehr in Hof
Die Bundeswehr ist schon seit den 70er Jahren in Hof vertreten. Damals trug sie noch den Namen "Fernmelde- und Radarstelle der Bundeswehr". Wie das Bundeswehr-Journal berichtet kamen nach der Wiedervereinigung Deutschlands und häufigen Auslandseinsätzen einige neue Tätigkeitsfelder hinzu, weshalb die Dienststelle schließlich umbenannt wurde. Der Bundeswehrstandort Hof wird stetig modernisiert und erweitert, zuletzt gab es 2022 umfassende Sanierungsarbeiten. Hier ein kurzer geschichtlicher Überblick:
- 1971: Die technischen Anlagen der US-Armee werden der Bundeswehr in Hof übergeben.
- 1996: "Fernmelde- und Radarstelle der Bundeswehr" wird zur "Zentrale Untersuchungsstelle der Bundeswehr für Technische Aufklärung" (ZU-StelleBwTAufkl) umbenannt.
- 2002: Die ZU-StelleBwTAufkl wird dem Kommando Strategische Aufklärung unterstellt.
- 2017: Die Kaserne wird für 30 Millionen Euro erweitert.
- 2022: Die "Werkbank" der ZU-StelleBwTAufkl wird modernisiert.
Bundeswehr in Hof: Was macht die Zentrale Untersuchungsstelle der Bundeswehr für Technische Aufklärung?
Technische Aufklärung ist in der Bundeswehr besonders relevant. Bei militärischen Operationen sind Daten nämlich besonderes wichtig. Zur Datengewinnung dienen unter anderem Flugzeuge und Drohnen. Die Zentrale Untersuchungsstelle der Bundeswehr für Technische Aufklärung in Hof spielt dabei eine Schlüsselrolle in der Entwicklung fortschrittlicher technischer Überwachungsmöglichkeiten innerhalb der Bundeswehr. Sie ist Teil von insgesamt elf Dienstellen im Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum (CIR).
Die Einrichtung in Hof ist spezialisiert auf die Erforschung und Entwicklung neuer Methoden, um Signale über das gesamte elektromagnetische Spektrum hinweg zu erkunden und zu analysieren. "Wenn sie im Bereich der optischen Systeme eine bessere Aufklärungsleistung erzielen können und wissen, wo befindet sich was im Raum, dann haben sie natürlich die Möglichkeit schneller und leichter Entscheidungen zu treffen", sagte Oberst Grefe im Interview.
Übrigens: Mehr zu Bundeswehr in Hammelburg lesen Sie im weiterführenden Artikel.