Sie liefen frei herum, erschreckten Kinder, bissen eine Frau und töteten zuletzt elf Hühner in Dinkelscherben. Die zwei Problemhunde sind bereits im vergangenen Jahr mehrfach negativ aufgefallen. Im Oktober wurde eine 44-jährige Frau von einem der Labradore gebissen. Daraufhin wurden die Hunde in ein Tierheim gebracht. Seit einigen Wochen sind sie wieder bei ihrem Halter und sorgten erneut für Ärger. Für den Halter wird das Konsequenzen haben.
Am Wochenende sprangen die Labradore über zwei Zäune eines Hühnerhofes und töteten elf Hühner – ein Drittel des Bestandes, wie Miteigentümerin Monika Mayer aus Dinkelscherben erzählt. Auf den Aufnahmen einer Überwachungskamera, die unserer Redaktion vorliegen, sieht man, wie die zwei Hunde über den Hof laufen, die Hühner angreifen und zerbeißen. Innerhalb von zwei Minuten seien sie wieder weg gewesen, sagt Mayer.
Die zuständige Polizei Zusmarshausen bestätigt, dass es sich bei den schwarzen Labradoren um Tiere aus dem Rudel handelt, die vergangenes Jahr aufgefallen waren. 2023 lebten fünf Hunde bei dem entsprechenden Halter. Wie viele davon aktuell wieder bei ihm sind, ist laut der Polizei Zusmarshausen derzeit unklar. Wie ein Sprecher erklärt, läuft eine Anzeige gegen den Hundehalter. Denn ihm wurde die Haltung der Hunde wegen der vorigen Vorfälle eigentlich untersagt. Wegen des Verstoßes gegen diese Auflagen droht dem Halter nun ein Bußgeld, wie der Sprecher sagt. Aktuell seien die Hunde wieder beim Halter. Solange sie auf dem dortigen Grundstück sind, könne man sie nicht einfach so wegnehmen.
Monika Mayer wäre das jedoch am liebsten. "Der Halter hat die Hunde nicht im Griff. Es ist traurig, dass die Anwohner sich hier verbarrikadieren müssen", sagt sie. "So ein Hund macht in diesem Zustand vielleicht auch keinen Unterschied zwischen einem Hund und einem Kind", befürchtet die Dinkelscherberin.
Gesichtete Hunde sollen der Polizei Zusmarshausen gemeldet werden
Günter Hierse vom Ordnungsamt Dinkelscherben möchte sich bisher nicht näher zu dem Vorfall und den Auswirkungen äußern. Er bestätigt, dass derzeit gegen den Hundehalter ermittelt wird. Wer die Hunde im Ort frei umherlaufen sieht, wird gebeten, umgehend die Polizei Zusmarshausen zu verständigen. Was mit den Hunden passiert, ist noch unklar. Schon im vergangenen Jahr drohte ein Auflagenbescheid des Marktes Dinkelscherben dem Hundebesitzer ein vierstelliges Bußgeld an, sollten die Tiere weiterhin unbeaufsichtigt durch den Ort laufen. Als sich nichts änderte, veranlasste die Marktgemeinde die Wegnahme der Hunde. Das könnte nach dem jüngsten Vorfall erneut geschehen.