Das neue Jahr ist für Familien gut gestartet. Zum 1. Januar 2025 ist das Kindergeld laut dem Bundesfinanzministerium um fünf Euro gestiegen – von 250 Euro pro Kind und Monat auf 255 Euro. Aufs Jahr gerechnet bedeutet das ein Plus von 60 Euro. Außerdem wurde auch der Kinderfreibetrag um 30 Euro pro Kind erhöht. Um das Kinderexistenzminimum zu sichern, liegt der steuerliche Freibetrag pro Elternteil nun bei 4800 Euro.
Für ein weiteres Plus im Geldbeutel von Familien wollen nun die Grünen sorgen. Zum Start in den Bundestagswahlkampf – die Wahl findet am 23. Februar statt – hat die Partei am 8. Januar 2025 einen Plan vorgestellt, wie Familien um 1000 Euro pro Jahr entlastet werden sollen. Dazu soll unter anderem das Elterngeld erhöht werden. Was das Bündnis 90/Die Grünen in seinem dreiseitigen Beschlusspapier „Mehr im Geldbeutel und einfacher durchs Leben“ für Familien plant, lesen Sie hier.
1000 Euro mehr im Geldbeutel: Wie wollen die Grünen Familien entlasten?
Um Familien um rund 1000 Euro zu entlasten, wollen die Grünen an mehreren Stellschrauben drehen: Strom soll billiger, Mobilität mit Bus und Bahn günstig gehalten und die breite Bevölkerung steuerlich entlastet werden. Zudem soll das Elterngeld steigen. Wie das genau funktionieren soll, ist in dem Beschlusspapier Schritt für Schritt erklärt:
- Günstiger und sauberer Strom: „Wir haben den Strom sauber gemacht“, heißt es in dem Papier. Erneuerbare Energien würden mittlerweile immerhin rund 60 Prozent des Strombedarfs erzeugen. Das geht auch aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Demnach lag bei der Stromerzeugung der Anteil erneuerbarer Energiequellen im dritten Quartal 2024 bei 63,4 Prozent. Jetzt ist es das Ziel der Grünen, „den Strom für alle günstig [zu machen], indem wir die Stromsteuer und die Netzentgelte weitgehend aus den Kosten herausnehmen“. Eine vierköpfige Familie würde durch günstigen Strom pro Jahr etwa 400 Euro sparen.
- Günstige und verlässliche Mobilität: Das wollen die Grünen ihrem Beschlusspapier zufolge durch eine „Mobilitätsgarantie in ganz Deutschland“ erreichen. Dazu sollen Ruf- und Taktbusse den ÖPNV für Menschen auf dem Land zugänglicher machen. Außerdem soll das Deutschlandticket wieder günstiger werden – der Grünen-Preis: 49 Euro. Zum Jahreswechsel wurde der Ticketpreis laut der Deutschen Bahn nämlich auf 58 Euro erhöht. Das hatten Bund und Länder beschlossen. Der Wechsel zurück zum ursprünglichen Preis des 49-Euro-Tickets würde laut den Grünen für eine vierköpfige Familie eine Ersparnis von rund 430 Euro bedeuten. Weil Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren kostenfrei mitfahren können sollen, könnte das für Familien zusätzliche finanzielle Einsparungen bedeuten.
- Steuerliche Entlastungen: Die Grünen wollen vor allen Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen steuerlich entlasten. Wie? Die Arbeitnehmerpauschbeträge sollen von derzeit 1230 Euro auf 1500 Euro angehoben werden. Das würde laut dem Beschlusspapier dazu führen, dass die Hälfte aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer „unbürokratisch mehr im Geldbeutel“ hätte. Außerdem sollen Geringverdiener und Alleinerziehende Steuergutschriften bekommen, um sie gezielt zu entlasten. Zudem soll der Grundfreibetrag erhöht und der Solidaritätszuschlag in den Einkommensteuertarif integriert werden. „Mit diesen Maßnahmen kann eine vierköpfige Familie mehrere hundert Euro im Jahr sparen, je nach Einkommen und Lebenssituation“, heißt es in dem Papier.
- Elterngeld erhöhen: Das Elterngeld wurde 2007 eingeführt. Seitdem hat sich am Mindest- und Höchstbetrag nichts geändert. Das wollen die Grünen nun ändern. Der Mindestbetrag soll demnach um 100 Euro von aktuell 300 Euro auf 400 Euro erhöht werden, der Höchstbetrag soll um 600 Euro steigen – von aktuell 1800 Euro auf 2400 Euro. Das würde einer Elterngeld-Erhöhung um etwa 33 Prozent entsprechen. So wollen die Grünen nicht nur Familien entlasten, sondern „eine partnerschaftliche Aufteilung der Elternzeit fördern“. Diese setzte sich nämlich häufig später in der familiären Aufgabenverteilung fort. Die Anhebung des Mindestbetrags beim Elterngeld könnte jungen Familien mit wenig Geld laut dem Beschlusspapier „in der ersten Zeit über 1000 Euro mehr im Geldbeutel“ bringen.
In ihrem Beschlusspapier stellen die Grünen nicht nur ihren Plan für die finanzielle Entlastung von Familien vor. Die Partei will sich außerdem für einen günstigeren Führerschein für Auszubildende, bezahlbares Wohnen, die Einführung eines sozial gestaffelten Klimageldes und eine Entbürokratisierung von Behördengängen per „Deutschland-App“ einsetzen.
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