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Insekten: Insektenhotel bauen: Wie geht es und warum hilft es Insekten?

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Insektenhotel bauen: Wie geht es und warum hilft es Insekten?

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    Warten auf die Bewohner: In Insektenhotels nisten vor allem Wildbienen.
    Warten auf die Bewohner: In Insektenhotels nisten vor allem Wildbienen. Foto: Robert Günther, dpa (Symbolbild)

    Tagsüber schwirren, summen oder brummen sie herum. Und wissen sich nützlich zu machen. Insekten sind enorm wichtig fürs Ökosystem – auch wenn sie das selbst wahrscheinlich gar nicht wissen und einfach nur tun, was sie können, weil es ihre Bestimmung ist.

    Wer viel arbeitet und dabei an seine Grenzen geht, braucht aber auch dringend einen Rückzugsort. Das kann für Bienen ein Bienennest sein, für Ameisen dagegen ein Ameisenhaufen. Solche Behausungen werden von den kleinen Tieren eigenhändig angefertigt.

    Aber auch der Mensch kann ihnen bei der Suche nach einer Unterkunft helfen: mit einem Insektenhotel. Darum dreht sich dieser Text.

    Insektenhotel: Was versteht man darunter?

    Ein Insektenhotel soll den Insekten laut Nabu Rheinland-Pfalz als Unterschlupf, Überwinterungsmöglichkeit und Nisthilfe zur Brutpflege dienen. Wichtig sei der Wohlfühlfaktor, denn fehlt dieser, lassen die Tiere die Einkehrmöglichkeit wahrscheinlich lieber links liegen. Genutzt werden können demnach Pflanzenstängel, Stein, Lehm, Ton oder Holz.

    Insektenhotel: Wie kann man es selbst bauen?

    Der Nabu zeigt in einem Video der Reihe "Mission: Grün", wie ein Insektenhotel angefertigt werden kann. Demnach werden als Materialien Bambusstangen, eine leere Dose, eine Eisensäge, Holzbohrer, Baumwolle und ein Bindfaden benötigt. Die Dose kann noch einen Boden haben, wenn die Bambusstangen nicht allzu lang sein sollen. Sind diese länger, sollte die Dose dagegen unten und oben offen sein.

    Die Bambusstäbe werden mit einer Eisensäge gekürzt, damit die Schnitte sauber werden. Anstelle von Bambus kann auch getrocknetes Gestrüpp aus dem Garten genutzt werden. In diesem Fall müssen zunächst die Äste abgeschnitten werden. Mit den Holzbohrern werden dann die Löcher in die Stäbe eingearbeitet – in diesen können die Insekten dann verschwinden.

    Weil Bienen keinen Durchzug mögen, darf die Öffnung nicht durchgängig sein. Ist das wie etwa beim Bambus der Fall, muss eine Seite verschlossen werden. Dazu kann Baumwolle mit einem Holzbohrer in das Loch gestopft werden. Zum Abschluss werden die Stäbe dann so in der Dose platziert, dass sie sich gegenseitig Halt geben und nicht herausfallen können.

    Die Stäbe können auch in Porotonsteine gelegt werden. Die Löcher der Steine an sich sind hingegen zu groß und für die Bienen daher nicht anziehend.

    Alternativ lässt sich ein Insektenhotel auch aus einer mindestens 20 Zentimeter starken Baumscheibe bauen. Dabei sollte es sich um gut abgelagertes Laubholz handeln, "weil Nadelholz ausfranst". Ebenso sollten Holzbohrer mit drei bis sechs Millimeter Durchmesser zur Hand sein, damit das Insektenhotel für die meisten Wildbienenarten geeignet ist. Die Löcher im Holz sollten möglichst im rechten Winkel gebohrt werden.

    Der Nabu Hessen gibt zu bedenken, dass die Hölzer nicht fest verbaut werden sollten. Denn nach der Nutzung verbleibt Kot der Bewohner, ebenso bilden sich Pilzsporen und Krankheitskeime, die den Bruterfolg im folgenden Jahr zunichtemachen könnten.

    Daher sollten alle Elemente eines Insektenhotels ausgetauscht werden, sobald sich darin keine Aktivitäten mehr zeigen. Die Nisthilfen sollten bis zum nächsten Jahr in eine dunkle, trockene Ecke im Garten gestellt werden, sodass auch eventuelle Nachzügler noch schlüpfen können.

    Insektenhotel: Was sollte beim Standort bedacht werden?

    Die Insektenhotels werden dem Nabu zufolge an einem möglichst sonnigen Standort platziert, wo sie vor Regen geschützt sind. Der Balkon oder eine Wand in Terrassennähe bieten sich an. Das Gebilde kann auch mit einem schützenden Dach versehen werden, sodass der Regen ausgesperrt bleibt.

    Auf dem Boden sollte das Insektenhotel laut Nabu Rheinland-Pfalz nicht stehen, weil sonst Feuchtigkeit eindringen könnte. Wichtig ist demnach auch Schutz vor Wind. Außerdem ist zu beachten, dass die erhofften Bewohner in der Nähe Nahrung finden. Daher sollte ein großer Anteil an heimischen Blüten- und Zierpflanzen gewährleistet werden.

    Lohnend ist demnach eine Wasserstelle wie eine Vogeltränke oder ein Regenwasserfass. Dabei sollte auch eine Schwimmhilfe wie ein Korken bedacht werden, damit die Insekten dem Wasser einfach entsteigen können.

    Letztlich kann das Insektenhotel auf eine Erhöhung gestellt oder auch aufgehängt werden.

    Insektenhotel: Warum hilft es Insekten?

    Die Tierschutzorganisation Peta bezeichnet Insektenhotels als willkommene Nisthilfe für Wildbienen, Solitärwespen & Co. im Frühling. Durch den Eingriff des Menschen in die Natur seien nur noch wenig natürliche Lebensräume für Insekten übrig. So seien mehr als die Hälfte aller Wildbienenarten etwa wegen des Einsatzes starker Pestizide vom Aussterben bedroht.

    Weil sich besonders Wildbienen in diesen künstlichen Behausungen wohlfühlen, werde auch von Bienenhotels gesprochen. Der Nabu Kreisverband Gifhorn hält Insektenhotels allerdings nicht für ein geeignetes Mittel des Artenschutzes, denn es würden nur etwa 40 der rund 560 Wildbienenarten erreicht werden. Grund: Die meisten Arten nisten im Boden.

    Übrigens: In immer mehr Lebensmitteln stecken Insekten. Eine App klärt zum Thema auf.

    Insekten scheinen Experimenten zufolge komplexe Gehirnvorgänge umsetzen zu können. Über ein Herz verfügen sie allerdings nicht. Zu den wichtigsten Körpermerkmalen gehören ihre Flügel.

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