Sie ist kleiner als manche ihrer Artgenossen und farbenfroher: die Rotknie-Vogelspinne. Entgegen der Goliath-Vogelspinne, der größten Spinne der Welt, kommt sie fast anschaulich daher. Trotzdem sorgt ihr Aussehen bei vielen Menschen für Angst. Die wenigsten haben sich aber genauer mit dem Tier beschäftigt. Wo die Spinne ihren Lebensraum hat und ob ihr Biss für Menschen gefährlich ist – hier ein Überblick über das Verhalten der Rotknie-Vogelspinne.
Die Rotknie-Vogelspinne: Aussehen, Lebenserwartung und Ernährung
Wie bei vielen Spinnen kann auch das Aussehen der Rotknie-Vogelspinne für Angst sorgen:
- Die Rotknie-Vogelspinne hat acht Beine, die stark behaart sind.
- Namensgebend ist ihr Aussehen ebenfalls, genauer gesagt sind es die Knie: Sie sind rot-orange gefärbt. Auch am schwarzen Hinterleib befinden sich längere rote und orangene Haare.
- Der Vorderleib ist ebenfalls dunkel und laut dem Zooplus Magazin beige und rot umrandet.
- Die Männchen der Rotknie-Vogelspinne werden fünfeinhalb Zentimeter lang, Weibchen bis zu acht Zentimeter.
Die Lebenserwartung ist sehr unterschiedlich:
- Männchen haben eine Lebenserwartung von fünf bis sechs Jahren.
- Die Weibchen der Rotknie-Vogelspinne können dreimal so alt werden: Bis zu 15 Jahre alt werden die weiblichen Tiere. Selten lebten sie auch 20 Jahre lang.
Die Fortpflanzung funktioniert bei der Rotknie-Vogelspinne wie bei den meisten ihrer Artgenossen:
- Ihre Paarungsbereitschaft zeigen die Männchen den Weibchen durch Trommeln und ein Brummen.
- Das Männchen stemmt das Weibchen dann mithilfe seiner Schienbeinhaken hoch und besamt so das Weibchen.
- Dann flieht es so schnell wie möglich, um nicht vom Weibchen gefressen zu werden.
- Das Weibchen spinnt schließlich einen Kokon, in den es bis zu 1000 Eier legt.
Die Ernährung der Tiere beschränkt sich auf kleinere Lebewesen:
- Rotknie-Vogelspinnen fressen vorwiegend lebende Insekten und andere Spinnentiere.
- Das können laut dem Zooplus Magazin Fliegen, Grillen, Heimchen und auch Heuschrecken sein.
- Größere, ausgewachsene Tiere machen auch vor Nacktmäusen oder Schaben keinen Halt.
Hier trifft man den Achtbeiner: Lebensraum der Rotknie-Vogelspinne
Ihren geografischen Lebensraum hat die Rotknie-Vogelspinne in Mexiko:
- Dort lebt sie in den Trockenwäldern, entfernt der Küste.
- Im Bundesstaat Guerrero kennen Biologen zwei verschiedene Populationen.
- In Europa oder gar hier in Deutschland muss sich niemand vor einer Begegnung fürchten. Die Temperaturen machen unsere Breitengrade zu einem völlig ungeeigneten Lebensraum für die Rotknie-Vogelspinne. Lediglich in Terrarien halten sich einige Menschen das Tier Zuhause.
Ihre Lebensweise unterscheidet sich wenig von der anderer Vogelspinnen:
- Laut dem Online-Portal "Ein Herz für Tiere" ist die Rotknie-Vogelspinne eine Einzelgängerin.
- Sie lebt in meterlangen, tiefen Höhlen.
- Wie ihre Artgenossen verlässt auch diese Spinne ihre Höhle in der Nacht, um auf die Jagd zu gehen.
- Je nachdem wie die Temperatur draußen ist, variiert sie ihre Jagdzeiten, um sich nicht der Hitze auszusetzen.
- Während der Paarungszeit lassen sich die Männchen der Rotknie-Vogelspinne etwas ganz Besonderes einfallen: Sie spinnen Sperma-Fäden vor ihrer Höhle, um paarungsbereite Weibchen anzulocken.
Wenn sie sich wehrt: Das löst das Gift der Rotknie-Vogelspinne aus
Auch wenn die Rotknie-Vogelspinne grundsätzlich als friedlich gilt, weiß sie sich zu wehren – mit Gift und anderen Techniken:
- Im Falle einer Bedrohung nutzt sie ihre Brennhaare zur Verteidigung. So tun es viele ihrer Artgenossen.
- Dazu streckt die Spinne ihren Hinterleib nach oben und stößt ihre Brennhaare mit den Hinterbeinen ab.
- Die mit Widerhaken besetzten Haare sorgen für ein Brennen auf der Haut sowie Reizungen in den Atemwegen der Gegner.
- Bei Menschen kann das laut dem Zooplus Magazin zu schmerzhaftem Husten führen. Dann sollte man einen Arzt aufsuchen.
Auch mit ihren Krallen kann sich die Rotknie-Vogelspinne wehren:
- Sie sind etwa eineinhalb Zentimeter lang – ein Biss wäre entsprechend schmerzhaft.
- Vor dem Gift müssen sich Menschen normalerweise aber nicht fürchten. Die Wirkung ist mit einem Wespen- oder Bienenstich vergleichbar.
- Allerdings kann das Gift zu allergischen Reaktionen führen. Auch kann sich die Bisswunde entzünden – dann sollte man einen Arzt zurate ziehen.