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Prozess: Messerstich-Mord in Philippsburg: Ehemann wird verurteil - geht dann aber in Revision

Prozess

Messerstich-Mord in Philippsburg: Ehemann wird verurteil - geht dann aber in Revision

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    Vor dem Landgericht Karlsruhe muss sich der 37-jährige Angeklagte nun wegen Mordes verantworten.
    Vor dem Landgericht Karlsruhe muss sich der 37-jährige Angeklagte nun wegen Mordes verantworten. Foto: Uli Deck, dpa (Symbolbild)

    Der Mord einer 36-Jährigen im März 2023 in Philippsburg (Landkreis Karlsruhe) sorgte für Aufsehen. Vor dem Schwurgericht des Landgerichts Karlsruhe fand im Januar der Prozess gegen den angeklagten Ehemann statt. Dem inzwischen 37-Jährigen wurde zur Last gelegt, seine Frau umgebracht zu haben. Was bisher zu dem Fall bekannt ist und wie das Gericht sein Urteil begründete, erfahren Sie hier.

    Mordprozess in Philippsburg: Was über die Tat bekannt ist

    Am 18. März 2023 wird eine 36-jährige Frau gegen 15 Uhr schwer verletzt in ihrer Wohnung in Philippsburg aufgefunden. Nur kurze Zeit später stirbt die Mutter von zwei kleinen Kindern trotz sofortiger Erste-Hilfe-Maßnahmen an den Folgen dieser Verletzungen. Das geht aus dem Polizeibericht über die Tat hervor. Schnell sei klar gewesen, so die Beamten, dass es sich um ein Kapitalverbrechen handle. Eine Sonderkommission mit 30 Ermittlern wurde umgehend gebildet. Ein Polizeisprecher bestätigte nach der Obduktion der Leiche: "Die Frau wurde definitiv getötet."

    Mord an 36-Jähriger: Verdacht fällt auf Ehemann

    Die Frau soll laut Polizei verblutet sein, nachdem ihr mehrere Messerstiche im Oberkörper zugefügt worden sind. Wie die Bild-Zeitung berichtete, soll sie gerade in der Küche Teiglinge verarbeitet haben, als mutmaßlich ihr Mann an sie herantrat und mehrmals auf sie einstach. Durch einen Telefonanruf seien die Beamten zur Wohnung geführt worden sein.

    Schon kurze Zeit nach der Tat sahen die Ermittler eigenen Angaben zufolge das Motiv im "zwischenmenschlichen Bereich". Der Verdacht fiel auf den Ehemann des Opfers. Fünf Tage nach der Tat wurde dieser festgenommen, damals noch unter dem Vorwurf des Totschlags, wie der SWR berichtete. Ab da saß der Mann in Untersuchungshaft bis es schließlich zum Prozess vor dem Landgericht Karlsruhe kam. Dieser endete im Januar mit einem Urteilsspruch.

    Mordprozess in Philippsburg: Was war das Motiv?

    Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe warf dem Angeklagten vor, heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen seine Ehefrau ermordet zu haben. Laut dpa und lsw  ging aus dem ersten Verhandlungstag vor dem Schwurgericht am 13. November hervor, dass der mutmaßliche Täter seine Frau auch deshalb tötete, weil er befürchtete, bei einer Trennung Haus und Kinder zu verlieren. Als Nebenkläger am Verfahren seien die Eltern des Opfers beteiligt. Die Verhandlung war bis Januar 2024 angesetzt und endete am 12. Januar 2024 mit einem Urteil. Dabei wurde der Ehemann wegen Totschlags zu einer Gefängnisstrafe von zwölf Jahren verurteilt. Dies berichtete unter anderem der SWR.

    Die Richter seien laut des Berichts überzeugt davon, dass der 37-Jährige seine Frau mit 26 Messerstichen getötet habe, wobei sie jedoch kein eindeutiges Mordmerkmal erkannten. Trotz der Staatsanwaltschaft, die auf Mord plädierte und eine lebenslange Haftstrafe forderte, sah das Gericht die Möglichkeit als gegeben an, dass die Tat im Zuge eines eskalierenden Streits geschehen sein könnte. Diese Entscheidung spiegelte sich in der Verurteilung wegen Totschlags statt Mordes wider.

    Der Prozess, der sich durch die Auswertung zahlreicher digitaler Beweismittel auszeichnete, wie der Fitnessuhr des Opfers und Überwachungskameras in der Nähe des Tatorts, brachte entscheidende Indizien hervor. Diese Indizien deuteten darauf hin, dass der Ehemann zur Tatzeit im Haus war und seine Verletzungen als Abwehrverletzungen des Opfers identifiziert wurden.

    Im Anschluss an das Urteil legte der heute 37-Jährige allerdings Berufung ein.

    Übrigens: Der aktuelle Fall ist nicht der einzige, der für Aufsehen sorgt. Erst Ende Oktober gelang einem verurteilten Mörder die Flucht bei einem Ausflug. Nun sollen Videos von dem Mann aufgetaucht sein. Ebenso ungewöhnlich: Im benachbarten Bayern wiederum kam es im vergangenen Jahr zum sogenannten Doppelgänger-Mord. Und weit mehr als zehn Jahre lang hat die Ermordung von Maria Bögerl ganz Deutschland beschäftigt.

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