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Rente: Ist die Riester-Rente ein Reinfall? Neue Zahlen liefern klare Antwort

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Ist die Riester-Rente ein Reinfall? Neue Zahlen liefern klare Antwort

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    Die Riester-Rente galt einst als vielversprechende private Altersvorsorge. Nach rund 20 Jahren sieht die Situation nicht mehr so rosig aus, denn viele Sparer bekommen nur geringe Erträge.
    Die Riester-Rente galt einst als vielversprechende private Altersvorsorge. Nach rund 20 Jahren sieht die Situation nicht mehr so rosig aus, denn viele Sparer bekommen nur geringe Erträge. Foto: Felix Kästle, dpa (Symbolbild)

    Da die gesetzliche Rentenversicherung im Alter oftmals nicht ausreicht, sollten Versicherte zudem über eine private Altersvorsorge nachdenken. Eine der beliebtesten und bekanntesten ist die Riester-Rente. Diese Rente wird staatliche gefördert und soll ein weitestgehend sorgloses Leben im Ruhestand ermöglichen. Doch neueste Zahlen zeigen, dass die Riester-Rente gar nicht so gewinnbringend ist, wie ursprünglich gedacht, da viele Versicherte nur geringe Erträge ausgezahlt bekommen.

    Riester-Rente: Viele Versicherte bekommen nur wenig Erträge

    Eigentlich soll die Riester-Rente dafür sorgen, dass Rentnerinnen und Rentner im Alter gut über die Runden kommen, auch wenn ihre gesetzliche Rente gering ausfällt. So zumindest die Theorie. Die Realität hingehen schaut aber wohl anders aus: Versicherte sollen durchschnittlich lediglich 132 Euro pro Monat durch die Riester-Rente erhalten, wie das Bundesfinanzministerium in der Riester-Auszahlungsstatistik darlegt.

    Ende 2022 bekamen insgesamt 1.015.209 Versicherte Zahlungen aus der Riester-Rente. Die durchschnittliche Leistung lag pro Jahr bei 1581,12 Euro. Dabei unterschieden sich die Geschlechter: Männer bekamen im Schnitt 1672,13 Euro jährlich, Frauen 1501,97 Euro.

    Die Auszahlungen schwanken enorm, die meisten Personen, genau gesagt 80,4 Prozent, bekommen allerdings unter 2000 Euro pro Jahr ausbezahlt. 31,3 Prozent erhalten weniger als 500 Euro jährlich. Richtig lohnen tut sich die private Altersvorsorge nur für einen Bruchteil der Betroffenen. Lediglich 1,3 Prozent erhalten pro Jahr mindestens 10.000 Euro Riester-Rente.

    Übrigens: Die Riester-Rente kann in manchen Lebenssituationen auch zur finanziellen Belastung werden. Dann gibt es die Möglichkeit sich beitragsfrei stellen zu lassen.

    Riester-Rente: Warum wird so wenig ausgezahlt?

    Laut Bundesfinanzministerium liegt die geringe Rente an der kurzen Ansparphase, da diese Art der privaten Altersvorsorge erst 2002 eineführt wurden."Daher wird erwartet, dass sich die Auszahlungsbeträge bei zukünftigen Auswertungen erhöhen werden, wenn vermehrt Leistungsempfänger mit längeren Riester-Ansparphasen in die Auszahlung gelangen", schreibt das Ministerium in Auszahlungsstatistik.

    Auch eine Recherche des Vereins Finanzwende wirft kein besseres Licht auf die Riester-Rente. Demnach würden alle Riester-Verträge, die 2023 angeboten wurden, langfristig weniger als zwei Prozent Gewinn bringen. Damit lägen sie unterhalb der langjährigen Inflationsrate. Durchschnittlich hätten die Renditen sogar nur 0,8 bis ein Prozent betragen.

    Allerdings wurden bei der Studie nur die reinen Produktrenditen ermittelt, um die Leistungsfähigkeit der Angebote zu messen. Individuelle Vorteile aus Zulagen oder Steuervorteilen wurden außer Acht gelassen.

    Riester-Rente: Sparer muss fast 100 Jahre alt werden, damit er keinen Verlust macht

    Für viele Versicherte ist die Riester-Rente also wohl doch nicht der erhoffte heilige Gral, der ihnen im Alter die Geldsorgen nimmt.

    Axel Kleinlein, Finanz- und Versicherungsmathematiker, sagte gegenüber Bild: "Die Zahlen des Finanzministeriums zeigen, dass die Riester-Rente nur zu einem mickrigen Taschengeld führt. Ein Sparer muss fast 100 Jahre alt werden, damit der Vertrag keinen Verlust macht."

    Dennoch gibt es Versicherte, für die sich die Riester-Rente lohnt. In jedem Fall sollte sich ein Vertrag genau überlegt werden.

    Übrigens: Wer sich nach diesen Ergebnissen überlegt, die Riester-Rente zu kündigen, sollte sich das gut überlegen, denn dann müssen alle staatlichen Zulagen zurückbezahlt werden. Weiterhin ist es möglich sich die Riester-Rente auf einmal auszahlen zu lassen.

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