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Rente: Wirtschaftsweisen-Vorschlag: Weniger Rente für Besserverdiener

Rente

Wirtschaftsweisen-Vorschlag: Weniger Rente für Besserverdiener

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    Das deutsche Rentensystem muss reformiert werden, damit es stabil bleibt. Wirtschaftsweise Monika Schnitzer möchte daher, dass Besserverdiener weniger Rente bekommen.
    Das deutsche Rentensystem muss reformiert werden, damit es stabil bleibt. Wirtschaftsweise Monika Schnitzer möchte daher, dass Besserverdiener weniger Rente bekommen. Foto: Michael Kappeler, dpa (Archivbild)

    Das deutsche Rentensystem ist marode. Um das zu ändern, haben sich die Wirtschaftsweisen einige Lösungsansätze überlegt. Martin Werding zum Beispiel sieht keinen Weg an einer Rente mit 68 vorbei und nun macht Monika Schnitzer einen neuen Vorschlag: Eine Umverteilung innerhalb der gestzlichen Rentenversicherung. Das dürfte einigen Rentnerinnen und Rentnern nicht gefallen.

    Rentenreform: Wirtschaftsweise will weniger Rente für Besserverdiener

    Die Vorsitzende des Sachverständigenrats Monika Schnitzer hat vorgeschlagen, eine Umverteilung innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung vorzunehmen, um eine Zunahme der Altersarmut zu verhindern. Und zwar sollen Besserverdiener einen Teil ihrer Rente abgeben, damit die Rente von Geringverdienern erhöht werden kann. 

    Laut Handelsblatt hat dieser Vorschlag innerhalb des Rats bereits zu intensiven Diskussionen geführt – zwei Mitglieder hätten sich bereits dagegen ausgesprochen. Das Problem des Rentensystems: Es gibt immer weniger Arbeitskräfte, die die Renten von immer mehr Rentnern finanzieren müssen. Schnitzler zufolge werde dadurch das Wirtschaftswachstum in Deutschland belastet. "Projektionen in unserem Gutachten zeigen: Nehmen wir eine normale Auslastung der Wirtschaft an, wäre über die nächsten Jahre nur noch ein Wachstum von 0,4 Prozent pro Jahr möglich, wenn sich nichts ändert", erklärte Schnitzler gegenüber dem Handelsblatt.

    Sie selbst sehe ihre Idee als "schmerzhaften Vorschlag", der allerdings die Altersarmut vieler Rentner mildern könnte. "Man könnte innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung umverteilen. Nicht nur die junge Generation, auch die Älteren mit guter Rente müssen helfen. Sie können etwas weniger Rente gut verkraften, damit die ärmeren Rentner etwas höhere Renten beziehen könnten", erklärte die Wirtschaftsweise. Diese Maßnahme würde das Äquivalenzprinzip bei der Rente aushebeln, dafür wäre allerdings das Solidarprinzip "eine anerkannte Rechtfertigung für eine solche Durchbrechung".

    Die Umverteilung könnte Schnitzer zufolge folgendermaßen laufen: Ab einer bestimmten Summe an Rentenpunkten, die man gesammelt hat, schmelzen diese ab. Allerdings birgt das auch ein Problem: "Das hat aber den Nachteil, dass mit zunehmendem Alter der Arbeitsanreiz reduziert wird." Um das zu vermeiden, sollen die Rentenpunkte nicht mehr proportional mit dem Einkommen steigen, sondern Beschäftigte mit niedrigem Einkommen sollen eine überproportionale Anzahl an Rentenpunkten bekommen. Beschäftigte mit höherem Einkommen hingegen unterproportional viele Punkte.

    Die Finanzierung des Vorschlags sieht die Wirtschaftsweise als gegeben an, denn die Bezieher höherer Renten würden die Renten der Ärmeren vollständig finanzieren. "Wer sein Leben lang in die Rentenkasse eingezahlt hat, sollte über das Rentensystem abgesichert sein."

    Übrigens: Es gibt mehrere Ideen, wie man das deutsche Rentensystem reformieren könnte. Einige fordern zunächst die Rente mit 63 abzuschaffen oder zumindest den Zugang zur Rente mit 63 zu erschweren. Anderen reicht das nicht und so gibt es immer wieder Diskussionen, dass die Rente mit 67 Jahren nicht mehr haltbar ist. So könnte künftig das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung gekoppelt werden oder Selbstständige und Beamte zahlen auch in die Rentenkasse ein. Konkrete Pläne zu all den Ideen gibt es bislang aber nicht.

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