Acht Wanderer hatten sich an diesem herrlichen Frühlingstag in Castell zur gemeinsamen Fahrt nach Münnerstadt eingefunden.
Startpunkt für die Wanderung war die Talkirche außerhalb der Stadt. Der Rundwanderweg verläuft hauptsächlich auf Waldpfaden und Wiesenwegen durch die sanfte Hügellandschaft zwischen Rhön und Grabfeld. Die Talkirche ist eine barocke Wallfahrtskirche an der ehemaligen Via Romea, was auf frühe Fernverbindungen hinweist. Erste Erwähnung fand die Kirche im Jahr 1360. Leider war nur eine Besichtigung von außen möglich.
Der Wanderweg führt von hier auf schönen Wegen in die Höhe. Vorbei an einer 300 Jahre alten Bildeiche kamen wir zum Wachturm „Blauer Storch“. Weiter verläuft der Weg hinunter ins Tal und durch ein Kleingartenanlage nach Münnerstadt. Hier kehrten wir zur Mittagsrast ein. Danach setzten wir de Rundweg fort und erreichten das Heideplateau. Auf den Halbtrockenrasen fanden wir den Namensgeber der Tour-Wacholderbüsche. Diese gedeihen auf dem kargen Boden sehr gut. Auch Küchenschellen, Schlüsselblumen, Silberdisteln und einige Orchideen sind hier zu finden. Von hier bietet sich auch ein herrlicher Blick auf die Stadt. Der weitere Weg zurück zur Talkirche führte durch den „Wacholder Hain“, anschließend durch den Wald ins Tal und zur Kirche wo unsere Autos parkten. Münnerstadt mit 7556 Einwohnern ist uraltes Siedlungsgebiet. Funde aus der Jungsteinzeit (4500-2100 v. Chr.) bis zur Hallstattzeit (ab 750 v. Chr.) liefern Beweise. 770 ging Besitz in Münnerstadt an das Kloster Fulda. 1230 entwickelte sich die Stadt, eine Stadtmauer wurde errichtet. 1585 erwarb der Würzburger Bischof Julius Echter die Teile der Stadt, welche noch nicht zu Würzburg gehörten. 400 Protestanten mussten die Stadt verlassen. 1803 wurde Münnerstadt bayrisch. Es verlor an Bedeutung und wurde eine kleine Landstadt im Landkreis Bad Kissingen. 1972 bildete sich mit 10 Gemeinden des Umlands die heutige Gemeinde. Münnerstadt mit seiner reichen Geschichte ist einen Besuch wert, besonders aber das Heideplateau.

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