„Viele Köche verderben den Brei“ ist ein gemeinläufiges Sprichwort und man könnte meinen, dass dieser Satz auch im musikalischen Bereich Anwendung findet. Schließlich kann Verwirrung im Orchester aufkommen, wenn nicht nur eine oder einer den Takt vorgibt.
Dass dem nicht so ist, hat das Konzert des Musikvereins Willanzheim in der Karl-Knauf Halle in Iphofen bewiesen. Unter der Leitung von sage und schreibe acht Dirigentinnen und Dirigenten, die allesamt seit 1978 für ein oder mehrere Jahre den Taktgeberposten innehatten, sorgte das Orchester nämlich für einen musikalisch abwechslungsreichen, kurzweiligen Abend. Vom Florentiner Marsch (Julius Fucik) gings über Hanseatic Suite und Free World Fantasy (beide Jacob de Haan) zu Imagasy von Thiemo Krass.
Medleys von Kool & the Gang (Gilbert Tinner), Udo Jürgens (Manfred Schneider) und Blues Brothers (Jay Bocook) brachten zusätzlich Schwung in die Bude. Showdown for Band (Gilbert Tinner) und perfekt zur einmaligen Besetzung passend One Moment in Time (John Higgins) rundeten das Konzert ab. Neben den feinen Klängen war die Veranstaltung auch eine Art Zeitreise durch den Verein, bei dem jede Orchesterleiterin und jeder Orchesterleiter die eigene Handschrift hinterlassen hat. Bei dem einen ist sie von Akribie, bei der anderen von absoluter Energie geprägt. Und diese Vielfältigkeit war für das Publikum definitiv hör- und sichtbar. So gab es zur ausgerufenen „Dirigenten-Gala“ statt verdorbenem Brei ein deliziöses Gala-Menü.
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