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Kitzingen: Auf jüdischen Spuren nach Ansbach und Bechhofen

Kitzingen

Auf jüdischen Spuren nach Ansbach und Bechhofen

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    Der Jüdische Friedhof Bechhofen a. d. Heide
    Der Jüdische Friedhof Bechhofen a. d. Heide Foto: Claudia Dommel

    Eine Exkursion des Fördervereins ehemalige Synagoge Kitzingen a. M. führte 19 Interessierte vor kurzem nach Ansbach und Umgebung.

    Erste Station war der bereits im 16. Jahrhundert gegründete Jüdische Friedhof Bechhofen. Auf einer Fläche von 2,00 ha vermutet man 8000 Gräber; 2223 Grabsteine sind noch vorhanden. Im Glauben an die Auferstehung, sind die Grabstellen ewig. Die letzte Bestattung erfolgte im April 1938. Jüdische Familien waren emigriert oder verließen den Ort. Der Friedhof wurde als kulturhistorisches Zeugnis jüdischen Lebens und Sterbens anerkannt und gefördert. So konnten die Grabsteine, seit 2017, wissenschaftlich erforscht und die Inschriften vom Hebräischen ins Deutsche übersetzt werden.

    Im Bezirksklinikum Ansbach empfing uns Frau Katrin Kasparek (Historikerin und Dipl. Soz. Päd.), die uns über ein dunkles Kapitel während der NS-Zeit informierte. Auch in dieser so genannten Heil- und Pflegeanstalt wurden „Euthanasie“-Morde begangen. Psy-chisch Erkrankte, geistig und körperlich Behinderte sowie „rassisch“ und sozial Unerwünschte wurden als „lebensunwert“ eingestuft. Aus den Anstalten Erlangen und Ansbach wurden sie zunächst in Tötungsanstalten transportiert. Kinder hatte man vor Ort durch Medikamente ermordet. Dann ging man über, den Tod durch Nahrungsentzug und Vernachlässigung herbeizuführen. Auch Zwangssterilisationen fanden hier statt.

    Dem Bezirk Mittelfranken ist es ein wichtiges Anliegen, an diese Zeit zu erinnern. Frau Kasparek ist Ansprechpartnerin und mit der Errichtung eines Dokumentationszentrums im Bezirksklinikum betraut. Abschluss der Exkursion war die Besichtigung der Barock-Synagoge Ansbach. Mit ihrem beeindruckenden Innenraum, zeugt sie vom reichen jüdischen Leben in der Stadt. Im Novemberpogrom 1938 wurde sie nicht in Brand gesetzt. Man hatte Sorge, dass das Feuer auf die angrenzenden Gebäude übergreift. Die Inneneinrichtung wurde zerstört und die Räumlichkeiten zweckentfremdet. Seit 2012 sind Synagoge, Synagogendienerhaus und Mikwe, nach umfassenden Renovierungen, ein Informationszentrum.

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