„In diesem Jahr spielen wir ein klassisches Werk!“ – Mit diesem Wunsch startete die Theatergruppe der 10. bis 12. Jahrgangsstufe des Armin-Knab-Gymnasiums ins Schuljahr. Die Wahl fiel auf Ludwig Tiecks „Der gestiefelte Kater“ – ein Stück, das weit mehr ist als ein Märchen. Im Zentrum steht der clevere Kater Hinze (Theresa Groß, Q12), der seinem armen Besitzer Gottlieb (Valentina Pedezert, Q12) zu Reichtum verhilft. Dabei gibt er sich am Hofe des Königs (Robin Seßler, 11A) als Jäger aus und sorgt bei Prinzessin (Ilea Pfister, 11A), Hofnarr (Jakob Pöllot, Q12) und Hofgelehrter Leandra (Irene Sommella, Q12) für Verwirrung. Doch das Stück geht tiefer: Eine fiktive Schauspielgruppe (u. a. Jarina Dietz, Paula Gold, Alexander Blasel) versucht, das Märchen aufzuführen – wird aber ständig vom kritischen Publikum im Stück selbst (z. B. Ronja Lehner, Bastian Bareiß) unterbrochen. Rollen verschwimmen, der Dichter (Fiona Scheffler, 10D) mischt sich ein, selbst der Vorhang (Sophia Kempf, Hannah Hofmann) entwickelt ein Eigenleben, um die Zauberkünste des Magiers Popanz (Lenja Krauß, 10D) zu ermöglichen. Bald weiß niemand mehr, was gespielt wird – oder wer zuschaut. Dieses Spiel mit Wirklichkeit und Rollen faszinierte die Theatergruppe. Über Monate hinweg wurde mit Kreativität, Witz und Spielfreude geprobt. Die Originalsprache von 1797 stellte eine Herausforderung dar – gerade das machte aber den Reiz aus, ein altes Stück überraschend modern und absurd auf die Bühne zu bringen. Am 15. und 16. Mai 2025 war es so weit: In der vollbesetzten Turnhalle begeisterte das Ensemble mit einer temporeichen, humorvollen und zugleich tiefgründigen Inszenierung. Zwischen Märchen und Meta-Theater entstand ein Erlebnis, das zum Lachen brachte – und zum Nachdenken. Das Publikum dankte mit langem Applaus und stehenden Ovationen. Theaterlehrerin Michaela Lindner-Berndt lobte die Spielfreude und das Engagement der Gruppe. Auch Schulleiterin Kristina Kurz zeigte sich begeistert und betonte, wie die Leistungen aller Beteiligten diesen unvergesslichen Theaterabend möglich machten.
Kitzingen
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