Der VSR-Gewässerschutz hat in 46 in Kitzingen abgegebenen Brunnenwasserproben eine hohe Nitratbelastung festgestellt. Diese und die folgenden Informationen stammen aus einer Pressemitteilung der Organisation.
In jeder dritten Probe aus privat genutzten Brunnen wurde der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter überschritten. Besonders hohe Werte wurden in Etwashausen gemessen mit 266 Milligramm pro Liter, in Dimbach mit 93 mg und in Dettelbach-Euerfeld mit 89 mg. Auch in Marktbreit, Willanzheim, Ippesheim, Wiesenbronn, Sickershausen und Schwarzenau lagen die Werte deutlich über dem Grenzwert, berichtet die gemeinnützige Umwelt-Organisation.
Die Nitratrichtlinie verpflichte dazu, Überschreitungen des Grenzwertes zu verhindern. Laut Harald Gülzow vom VSR-Gewässerschutz sinke die Nitratbelastung im Brunnenwasser aber trotz bestehender Auflagen zur Düngung nicht wie erhofft. Im Kreis Kitzingen bestehen 66 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen aus Ackerland, meist ohne Bäume. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft seien viele Bäume von den Feldern verschwunden.
Das im Dünger enthaltene Nitrat werde durch Regen schnell in tiefere Bodenschichten verlagert, wo es von den Feldfrüchten nicht mehr aufgenommen werden könne. Bäume mit tiefen Wurzeln könnten dieses Nitrat jedoch nutzen und so dazu beitragen, die Belastung des Grundwassers zu verringern, so Gülzow.
Der VSR-Gewässerschutz fordert daher in seiner Pressemitteilung, Agroforstsysteme – also die Kombination von Bäumen und Ackerbau – stärker zu fördern. Diese Systeme können nicht nur die Nitratbelastung senken, sondern auch zum Klima- und Artenschutz beitragen. (abra)
Die Auswertung der Nitratmesswerte im Kreis Kitzingen ist über eine interaktive Karte abrufbar auf www.vsr-gewaesserschutz.de/regionales/bayern.
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