Was hat die Kreisgrabenanlage bei Ippesheim mit dem mächtigen Steinrondell Stonehenge in Südengland aus der Zeit 3000 v. Chr. zu tun? Sie ist fast 2000 Jahre älter und eine der ältesten Kultanlagen in Mainfranken in der Flur zwischen Ippesheim und Herrnberchtheim. In beiden Anlagen fixierten die Menschen in prähistorischer Zeit Bezugspunkte in der Landschaft mit markanten Sonnenständen im Jahresablauf. Nachdem die ursprüngliche Palisadenanlage nicht mehr vorhanden ist, hat man eine kleinere Rekonstruktion einige hundert Meter entfernt vom historischen Ort errichtet. Dort begrüßte Otto Hünnerkopf als Vorsitzender über 30 interessierte Frauen und Männer der Seniorenunion Kitzingen, schreibt die Seniorenunion in ihrer Mitteilung. Die Gästeführerin Annerose Pehl-Dürr erklärte anschaulich, dass am Tag der Sonnenwende im Juni von der Mitte des Kreises aus durchs Nordwest-Tor gesehen die Sonne an einem ganz bestimmten Punkt am Bullenheimer Berg aufgeht und dass die Sonne über dem Kapellenberg hinter Weigenheim ihren Tiefstand erreicht. Bei Tag- und Nachtgleiche geht die Sonne am Westtor des Palisaden-Rondells unter. Die ursprüngliche Anlage war wohl auch eine bedeutende Kultanlage für die Menschen, sagte sie der Mitteilung zufolge. Der Fund von Kopf und Armen einer kopfüber bestatteten Frau – von den Ippesheimern liebevoll „Ippsi“ genannt – lässt darauf schließen. Auch Keramikstücke, Mahlsteinstücke oder Tierknochen aus der Zeit der Großgartacher Kultur (4800 bis 4700 v. Chr.) bezeugten das. (afk)
Kitzingen
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