Wozu braucht man den Bezirk eigentlich? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung der CSU-Seniorenunion im Landkreis Kitzingen im Löwenhof Rödelsee. Stefan Funk, der Präsident des Bezirkstages Unterfranken, informierte, dass der Bezirk für Aufgaben zuständig ist, die über die Leistungskraft der Landkreise und kreisfreien Städte hinausgehen. Wie es in einer Pressemitteilung von Otto Hünnerkopf, dem Vorsitzender der Seniorenunion heißt, sei der Bezirk neben Weinbau- und Fischereiberatung auch für Kultur- und Heimatpflege, Umweltschutz sowie europäische Partnerschaftspflege verantwortlich.
Der größte Aufgabenbereich mit dem höchsten Kostenvolumen ist jedoch das Soziale. Hier ist er zuständig für die Unterstützung von Menschen mit Behinderung und von Pflegebedürftigen. Er ist Träger von psychiatrischen, orthopädischen und lungenfachärztlichen Kliniken sowie von Wohn- und Pflegeheimen. Deshalb umfassen die Sozialausgaben im Haushalt 2025 rund 550 Millionen Euro bei einem Gesamthaushalt von fast 1,1 Milliarden Euro.
Erhebliche Ausgaben fallen dabei derzeit mit circa 2500 Euro monatlich für die Unterbringung einer pflegebedürftigen Person im Heim an. Im Rahmen der Jugendhilfe können aber auch für die Pflege zu Hause bis zu 30.000 Euro pro Person und Monat fällig werden.
Als Bezirksumlage führen die neun Landkreise und drei kreisfreien Städte in Unterfranken fast 400 Millionen Euro an den Bezirk ab. „In den letzten Jahren sind es vorwiegend mittelständische Unternehmen und das Handwerk, die das Steuergeld dafür erwirtschaften, während die Großindustrie seit Jahren kaum Steuern zahlt“, so Stefan Funk. Bei derzeit erheblich reduzierten Steuereinnahmen und zunehmenden Sozialleistungen werde es im Bezirkshaushalt mit rund 4400 Beschäftigten „sehr eng“.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden