Was, wenn man eine Erfindung hätte, mit deren Hilfe man die ganze Welt zerstören könnte? Was, wenn man – sagen wir – das Wissen hätte, die Atombombe zu bauen? Was macht man nun mit diesem Wissen? Und welche Verantwortung hätte man in einem solchen Fall? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Friedrich Dürrenmatts „Physiker“, das Theaterstück, das die Schulspielgruppe II zur Aufführung gebracht hat. Dürrenmatt selbst konstatiert: „Die schlimmstmögliche Wendung, die eine Geschichte nehmen kann, ist die Wendung in die Komödie“. Und mit den Physikern hat er eine Komödie geschrieben, bei der einem an vielen Stellen das Lachen im Hals stecken bleibt. Denn während des Kalten Krieges stellt sich angesichts des abnormen Vernichtungspotentials der gegnerischen Waffenarsenale die Frage, inwiefern die Wissenschaftler mit den zerstörerischen Möglichkeiten ihrer Erfindungen die Welt letztlich auf ihren Untergang zutreiben. Eine solche Welt erscheint Dürrenmatt so tödlich absurd, dass nur noch das Lachen als Reaktion darauf übrig bleibt. In seiner Komödie „Die Physiker“ inszeniert Dürrenmatt die Welt als Irrenhaus, bevölkert von mehr oder weniger Verrückten. Wer hier wie verrückt ist, darüber kann man sich leicht täuschen. Wessen Wahrheiten und wessen Regeln hier gelten, ist ebenfalls nie richtig klar. Die sechzehn Schülerinnen und Schüler der Schulspielgruppe II stellten sich gemeinsam der Herausforderung, dieses berühmte Stück in einer eingängigen, modernen, aber dennoch nachdenklich stimmenden Inszenierung zu präsentieren. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sollten mit einem Irrenhaus konfrontiert werden, über das man einfach lachen muss, ob man will oder nicht. Man lacht, weil alles so absurd ist und im Verlauf des Stücks immer absurder wird: Da sind die verrückten Physiker, die am Schluss doch nicht verrückt sind. Große Unterstützung fanden sie dabei von der Schulband des Gymnasiums. Die Musikerinnen und Musiker trugen dazu bei Theaterstück durch ihre Songs ins Hier und Jetzt zu holen und einige Pointen noch zu verstärken. Das Publikum honorierte die Leistung der Schauspielerinnen und Schauspieler an beiden Abenden mit viel Applaus.
Marktbreit
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