Der eine freut sich darauf, der andere hat gemischte Gefühle: Ein Klassentreffen 20 Jahre nach dem Abitur ist eine manchmal skurrile Veranstaltung. Wahrscheinlich aber niemals so skurril wie in Sabine Langs Komödie „Typisch Klassentreffen“, mit der die Ehemaligen-Theatergruppe des EGM nicht nur sich selbst, sondern auch jede Menge Spaß auf die Bühne brachte. Der Handlungsort wurde kurzerhand in den Theatersaal der Schule verlegt, in den die einstigen Klassenkameradinnen und Kameraden nach und nach eintrudeln. Die Figuren erfüllen alle nur denkbaren Klischees, die von den Spielern gnadenlos ausgekostet werden: Der einstige Frauenheld hat das Treffen, in der Hoffnung nach neuen Liebesbanden nach seiner gescheiterten Ehe, organisiert. Aber die ehemalige „sexy Silvia“ ist zur esoterischen Öko-Tante mutiert und fängt schnell damit an, ihre einstige Klasse vom schlechten Karma zu befreien. Der Provinz-Chauvi würzt das Ganze mit Bierzelt-Sprüchen, während sich der Gutmensch, früher mal Klassensprecher, rührend um Clausi kümmert, der damals schon immer krank war und dem es „heute aber wirklich so schlecht“ geht. Die Klasse findet sich wieder, wenn auch in neuen Konstellationen, streitet, albert, säuft, philosophiert und merkt, dass sie nicht mehr in die Teenager-Zeit zurückkann. Unter der Regie von Lisa-Marie Kraus entsteht ein bunter Typen-Reigen mit viel Tempo und Satire, aufgelockert durch Tanz und Musik. Am Ende brechen einige Klischees auf und der Zuschauer blickt in den Abgrund einer Figur. Und alles ist ein wenig komplizierter geworden als damals, vor 20 Jahren.
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