Gut besucht war die Sonderausstellung zum Thema Umgang mit Kleidung gestern und heute im Volkacher Museum Barockscheune. Die Kulturwissenschaftlerin und Schneiderin Monika Ständecke erklärte den hoch interessierten Teilnehmern die aktuellen Modetrends, ihre Auswirkungen auf die Umwelt, den Stellenwert des Textilrecyclings und die Macht der Konsumenten. Um den Zuhörern den Bekleidungsmarkt, wie er heute funktioniert näherzubringen, motivierte die Expertin zu einer Schätzung: Wie setzt sich der Preis eines T- Shirts mit einem Verkaufspreis von 30 Euro zusammen? Das Ergebnis war aufschlussreich: Überschätzt wurden die Kosten für Material, Transport, die Fabrikation im Ausland und die dabei anfallenden Personalkosten. Unterschätzt wurden die Anteile des Einzelhändlers und der Markenfirma sowie des Vertriebs. Anschließend ging man der Sache auf den Grund: Es gibt die verschiedenen Naturfasern von Tieren wie Schafen, Ziegen, Alpakas, etc. und Pflanzen, wie Baumwolle, Hanf, Jute, Nesseln. Aber auch die heute üblichen synthetischen Fasern aus Öl wie Mikrofaser, Elastan, Polyesteroder und die halbsynthetischen Fasern auf Zellulosebasis aus Holz wie Modal, Lyocell oder Tencel wurden angesprochen. Besonders letztere werben mit Umweltfreundlichkeit durch natürliche Rohstoffe und geschlossenen Lösungsmittelkreisläufe. Die Problematik: Hochwertige Kleidung, die früher häufig vererbt wurde, wird immer seltener. Fasermischungen verhindern das Recycling in neue Bekleidung. Die Trends billige Preise, kurze Tragedauer und minderwertige Fasern führen immer häufiger zu Wegwerfkleidung (Fast Fashion). „Kurz ist der Weg von der Mode zum Müll geworden“, betont Monika Ständecke. Sekond Hand kann die Müllberge an Bekleidung, die häufig im Ausland landen, nicht aufhalten. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft steckt noch in den Kinderschuhen. Es geht um mehr Verantwortungsbereitschaft, eine hochwertige bequeme Kleidung zum Wohlfühlen und ein Wertschätzen von Produkten, die es wert sind. Beim nächsten Shopping sollte jeder überlegen, für welchen Anlass und ob überhaupt ein neues Teil benötigt wird. Qualität und möglichst lange Nutzung der Umwelt zuliebe, muss die Devise sein.
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