Über 30 historisch belegte Flurnamen standen im Mittelpunkt der zweiten Flurnamenwanderung des Fördervereins ehem. Synagoge Wiesenbronn.
Insbesondere im Rahmen der Flurbereinigung mussten viele Flurnamen weichen und wurden aus dem offiziellen Flurkataster gestrichen. Angenehmes Wanderwetter begleitetet die 30köpfige Schar, die sich über das „Höhfeld“ zum „Hölzlein“ und „Viehtrieb“ und schließlich zur heutigen Weinbergslage „Geisberg“ bewegte. Für diese Lage waren früher 10 verschiedene Namen üblich, z. B. Desen, Schiller oder Königlein. Der am Waldrand liegende „Ludergraben“ bezeichnet einen Platz, wo in den 1790er Jahren über 100 Rinder verscharrt wurden, die bei einer Seuche zu Tode kamen.
Goldgräberstimmung herrschte 1724 in Wiesenbronn, als ein Geologe aus Nürnberg in der Nähe der Lehmgrube in einem Schacht schürfte. In einem Gutachten meinte er, dass in größerer Tiefe wertvolle Erze zu finden seien. Doch daraus wurde nichts. Nur der Name „Goldgraben“ erinnert noch an diese kurze Episode.
Ob die Namen „Mecken“ in Zusammenhang mit „Dietersau“ und „Gottesgraben“, eigentlich „Gaudsgraben“, tatsächlich auf das bisher verschollene Kloster Megingaudeshausen und den ersten Abt Theutgar hinweisen, musste offen bleiben.
Nachweisbar hingegen ist die Abholzung von 15 Hektar Wald und die anschließende Aufteilung zu gleichen Teilen an die 150 Anwesen in Wiesenbronn. So entstanden 1796 die „Hausellern“. Informationen zur Überlieferung von Flurnamen in historischen Zins- und Lagerbüchern, in Katastern und in Grundbüchern rundeten die Veranstaltung ab. Im nächsten Jahr soll die Flurnamenwanderung fortgesetzt werden und von der „Lehmgrube“ bis zum „Fuchsseelein“ führen.
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