Vor kurzem hatten die Kirchengemeinden Rüdenhausen und Wiesentheid zu einer Vortragsveranstaltung eingeladen. Thema war das 1700jährige Jubiläum des Konzils von Nizäa von 325 und des damals beschlossenen sehr wichtigen Glaubensbekenntnisses. Es ging bei dem Konzil um die Gottheit Jesu Christi, die von manchen Theologen wie Arius geleugnet wurde, der meinte: „Wir haben nicht zahllose Götter wie die Heiden, sondern einen einzigen Gott. Wäre Christus völlig gottgleich, so hätten wir zwei Götter, und das widerspricht unserem Bekenntnis.“
Der evangelische Pfarrer und Ostkirchenkundler Professor h. c. Dr. Jürgen Henkel aus Selb beleuchtete in seinem reich bebilderten Vortrag vor rund 25 Zuhörern zum Thema „An wen glauben wir eigentlich? 1700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nizäa (325)“ die theologischen und geschichtlichen Hintergründe dieses Konzils und bot auch manche Anekdote aus jener Zeit. Er machte deutlich, welche große Bedeutung die Sieben Ökumenischen Konzile als Versammlungen von Bischöfen aus der gesamten Kirche bis heute haben, wurde doch dabei die bis heute verbindliche Lehre der Christen und der Kirche festgelegt.
Auf der Grundlage der Heiligen Schrift und der Theologie der Kirchenväter entschieden die 318 aus der gesamten Kirche anwesenden Bischöfe 325 in Nizäa, dass Christus „wesenseins“ mit dem Vater ist. Diese Festlegung gelte laut Henkel als „Grundlage für alle historischen Kirchen und Christen bis heute und wird von der Orthodoxen Kirche über die Katholische Kirche bis hin zur Lutherischen Kirche allgemein als verbindliche Glaubenslehre anerkannt“.
Henkel benannte entscheidende Fragen des Konzils mit den Worten: „Wie steht der Sohn Jesus Christus zum Vater? Ist Jesus Christus auch Gott? Ein Teil Gottes? Eine der Personen Gottes? Ist er „eines Wesens“ mit Gott oder nur „Gott-ähnlich“? Gebührt ihm Anbetung wie dem Vater? Oder steht er unter dem Vater? Ist er ein Geschöpf? Hat Gott Jesus von Nazareth nur als Sohn „adoptiert“? Oder ist Jesus Christus wirklich Gottes Sohn? Darüber diskutierten die Bischöfe aus Ost und West und einigten sich auf die wichtige Formulierung und Festlegung, dass Christus „wesenseins“ mit dem Vater ist.“
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