Herr Mandoki, Sie feiern dieser Tage ein spezielles Jubiläum. Vor 50 Jahren sind Sie durch den Eisernen Vorhang von Ungarn nach Österreich und dann nach Deutschland geflohen. Was hat Sie damals dazu bewogen?
LESLIE MANDOKI: Das war eindeutig die Sehnsucht nach Freiheit. Da ging es nicht um Abenteuerlust oder den Traum von einem Leben mit mehr Geld oder Konsum. Wir wurden, auch wenn die kommunistische Diktatur in Ungarn vielleicht ein bisschen lockerer war, am Ende doch schlichtweg unterdrückt. Als musikalisches Sprachrohr der studentischen Oppositionsbewegung machten wir leidvolle Erfahrungen mit Zensur, Bespitzelung, Verhaftung und Auftrittsverboten. Irgendwann eröffnete mir dann der Chef der staatlichen Kulturbehörde, dass ich nie ein Studio von innen sehen und niemals einen Reisepass bekommen würde. Das wollte ich hinter mir lassen.
Interview
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