Die Sanierung des rund 70 Meter hohen Perlachturms in Augsburg rückt immer näher - und sie verspricht spektakulär zu werden. Das Wahrzeichen der Stadt, genauer gesagt die weithin sichtbare Turmzwiebel, soll zwischen dem 14. und 25. Juli von einem Kran abgehoben werden. Das Problem: Für den Hebevorgang muss es absolut windstill sein - daher ist eine konkretere Terminvorhersage nicht möglich.
Kuppel ist zehn Tonnen schwer
Nach dem Hebevorgang soll die rund zehn Tonnen schwere Kuppel auf dem Fischmarkt zwischengelagert und anschließend auf einer Stahlkonstruktion vor dem Rathaus «in Szene gesetzt» werden, hieß es weiter. Die Turmzwiebel stehe dann als Info-Pavillon zur Sanierung zur Verfügung.
Zusammen mit dem Rathaus bildet der Perlachturm das Wahrzeichen der Stadt Augsburg. Doch den Perlach gibt es schon viel länger. Erste Belege gehen bis auf das Jahr 989 zurück. Zuerst als Wachturm erbaut, später als Glockenturm verwendet, mittlerweile Symbol der Stadt. Doch nach weit über 400 Jahren im heutigen Gewand ist der Perlach sanierungsbedürftig.
Turm war früher nur 30 Meter hoch
Die erste Version des Perlachturms an seinem heutigen Standort war dabei gerade einmal 30 Meter hoch. Später wurde im Inneren eine Feuerglocke aufgehängt, mit der man die Bevölkerung vor Gefahren warnen konnte. Im Laufe der Zeit wurde der Perlach auch als Glockenturm der anliegenden Kirche St. Peter genutzt. In dieser Form überdauerte der Turm über 500 Jahre – nahezu im Ursprungszustand. Erst im Jahr 1562 kam es zur ersten größeren Umbaumaßnahme, dabei wurde der Perlach auf 63 Meter aufgestockt. Kurze Zeit später folgte auch ein Uhrwerk mit Glocke.
In den Jahren 1612 bis 1618 bekam der Perlachturm dann sein heute noch bestehendes Gewand, verliehen durch den Augsburger Stadtbaumeister Elias Holl. Er setzte dem Turm seine so charakteristische Zwiebelhaube auf und erhöhte ihn damit um weitere sieben Meter.
Seit 2017 gesperrte Aussichtsplattform
Seit 2017 müssen Augsburgerinnen und Augsburger und alle Besucherinnen und Besucher auf den atemberaubenden Blick von der Aussichtsplattform des Perlachturms verzichten, denn die Treppe im Inneren war nicht mehr sicher. 2021 stellte sich bei einem weiteren Gutachten heraus, dass der Turm mitsamt dem Fundament saniert werden muss. Die Arbeiten werden laut Angaben der Stadt voraussichtlich bis 2027 andauern.
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