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FELLEN: Zehn Stimmen fehlten zum Sieg

FELLEN

Zehn Stimmen fehlten zum Sieg

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    „Ich habe die Erwartungen sowieso nicht so hoch angesetzt“, zeigte sich Zita Baur nicht sonderlich überrascht über das Ergebnis dieser so genannten „wilden Wahl“, zu der sich zuvor in den Nominierungsversammlungen kein Kandidat zur Verfügung gestellt hatte. „Jetzt ist es natürlich ärgerlich, dass gerade einmal zehn Stimmen gefehlt haben“, meinte sie in einer ersten Stellungnahme im Wahllokal in der Fellener Schule.

    „Dann machen wir das Ding eben in zwei Wochen“, strahlte Zita Baur eine große Portion Optimismus aus. Während der Stimmenauszählung hatte sie mit ihrer Familie, Nachbarn und Freunden in dem direkt an der Zufahrt zum Wahllokal stehenden Wohnhaus auf das Ergebnis gewartet.

    Auch jetzt steht die 40-Jährige dazu, sich nicht in der Nominierungsversammlung als Kandidatin zur Verfügung gestellt zu haben. „Nein, ein Fehler war das nicht“, bekräftigt sie ihre Entscheidung. „Ich habe diese Zeit für mich gebraucht und für meine Familie auch, das hätte ich nicht eher entscheiden können. Nein, nein, das war schon richtig.“

    Mit 116 Stimmen kam Berthold Werner aus Rengersbrunn auf den zweiten Platz und damit in die Stichwahl. Den Wahltag verbrachte er entspannt, hatte einen Ausflug unternommen zur 950-Jahr-Feier ins hessische Pfaffenhausen, wo seine familiären Wurzeln liegen. Berthold Werner hatte das Wahlergebnis in etwa so erwartet. „Ich habe so ungefähr gedacht, dass es ausgeht. Ich glaube, Frau Baur macht das Rennen“, meinte er am Telefon gegenüber der Main-Post.

    Ob er ein wenig enttäuscht ist? – „Nein, überhaupt nicht!“ Es sei nicht mit großen Erwartungen in die Wahl gegangen, sagte der 59-Jährige. Er habe sich nur zur Verfügung stellen wollen, weil sich kein offizieller Kandidat gemeldet hatte. Sollte Zita Baur Bürgermeisterin werden, sei er damit einverstanden. Und humorig ergänzte er: „Es bleibt mir auch nichts anderes übrig.“

    Ein dankbarer Job sei das Bürgermeisteramt mit Sicherheit nicht, weiß Werner. Erfreut registriert habe er in den vergangenen Tagen, dass Mitbürger, auch Fellener, positiv auf seine Bewerbung reagierten.

    Für den amtierenden Bürgermeister Klaus Wertmann bedeutet das Ergebnis der „Bürgermeisterwahl ohne Ergebnis“, dass er weitere zwei Wochen die Amtsgeschäfte führen wird. „Ich war schon überrascht, denn ich habe gehofft, dass es heute einen Sieger gibt“, kommentierte er das Ergebnis. „Jetzt haben wir halt eine Stichwahl, die wieder mit einigem Aufwand und auch mit Kosten verbunden ist. Außerdem müssen die Wahlhelfer und die Wähler wieder Zeit opfern.“

    Jetzt muss Klaus Werthmann als Bürgermeister 14 Tage „nachsitzen“. „Damit habe ich ja mittlerweile Übung. Ich hoffe jetzt nur noch, dass beide Kandidaten in die Stichwahl gehen und wir in zwei Wochen einen neuen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin haben. Dann ist mein Platz wieder auf dem Gemeinderatsstuhl, und ein anderer darf dann die Arbeit tun.“

    Von Judith Rösch aus Fellen, die mit 52 Stimmen auf den dritten Platz kam, war am Wahlabend keine Stellungnahme zu erhalten. Sie hatte erst am Mittwoch vergangener Woche ihre Bereitschaft bekundet, das Bürgermeisteramt übernehmen zu wollen.

    63 Fellener Wähler schrieben andere Namen auf ihre Stimmzettel, allein im Fellener Wahllokal wurden 16 weitere Mitbürger als Bügermeisterfavoriten benannt.

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