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BURGKUNSTADT: 30 Jahre Freundschaft von Burgkunstadt und Ehrenfriedersdorf

BURGKUNSTADT

30 Jahre Freundschaft von Burgkunstadt und Ehrenfriedersdorf

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    Die Städtepartnerschaftsurkunde unterzeichnete Bürgermeisterin Christine Frieß (Burgkunstadt) sowie (v. li.) der Dritte Bürgermeister von Ehrenfriedersdorf Olaf Küttner,  Zweiter Bürgermeister und Erzgebirgsbotschafter Markus Wiesehütter sowie Stadtrat Hartmut Decker.
    Die Städtepartnerschaftsurkunde unterzeichnete Bürgermeisterin Christine Frieß (Burgkunstadt) sowie (v. li.) der Dritte Bürgermeister von Ehrenfriedersdorf Olaf Küttner, Zweiter Bürgermeister und Erzgebirgsbotschafter Markus Wiesehütter sowie Stadtrat Hartmut Decker. Foto: Roland Dietz

    Während bundesweit der 30. Jahrestag der Deutschen Wiedervereinigung gefeiert wurde, begeht Burgkunstadt heuer die seit drei Jahrzehnte gepflegte Städtepartnerschaft mit Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge. Das Jubiläum wurde mit einem kleinen Festabend noch vor dem zweiten Lockdown wegen der Corona-Pandemie begangen.

    Neben Bürgermeisterin Christine Frieß und ihrer Stellvertreterin Susanne Bock von Wülfingen waren Stadtrat Dieter Schmiedel sowie von der Freiwilligen Feuerwehr Ebneth-Hainweiher Kurt Häublein, Thomas Rupprecht und Thomas Krappmannn in die Partnerstadt gereist. Dort wurden sie vom Zweiten Bürgermeister Ehrenfriedersdorfs Markus Wiesehütter begrüßt, weil sich Bürgermeisterin Silke Franzl kurzfristig in Quarantäne begeben musste.

    Markus Wiesehütter erinnerte an die Zeit vor über 30 Jahren. „Wir dürfen nicht vergessen, dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind“ sagte er. „Umso wichtiger ist eine Städtepartnerschaft, die für diese Werte über Grenzen und Entfernungen eintritt.“ Nach 30 Jahren könne man von einer Erfolgsgeschichte sprechen: „Es ist eine große Freude mit Freunden und Partnern nun schon 30 Jahre in einem vereinten Deutschland leben zu dürfen.“ Beide Kommunen hätten sich auf Neuland gewagt, um neue Wege dauerhaft zu beschreiten. „Es war schön, dass man sich auch in dieser Form die Hand reichen durfte“, betonte Wiesehütter.

    Wiedersehensfreude: Die Funktionäre der befreundeten Feuerwehren aus Burgkunstadt und Ehrenfriedersdorf mit (v. li.) Kurt Häublein (Ehrenvorsitzender und Initiator der Freundschaft), 1. Vorsitzender Thomas Krappmann, Kommandant Thomas Rupprecht (alle Feuerwehr Ebneth-Hainweiher), Löschmeister Enrico Hähnel,  Brandmeister  Rico Lindner und Wehrleiter Thomas Schmidt (alle Feuerwehr Ehrenfriedersdorf).
    Wiedersehensfreude: Die Funktionäre der befreundeten Feuerwehren aus Burgkunstadt und Ehrenfriedersdorf mit (v. li.) Kurt Häublein (Ehrenvorsitzender und Initiator der Freundschaft), 1. Vorsitzender Thomas Krappmann, Kommandant Thomas Rupprecht (alle Feuerwehr Ebneth-Hainweiher), Löschmeister Enrico Hähnel, Brandmeister Rico Lindner und Wehrleiter Thomas Schmidt (alle Feuerwehr Ehrenfriedersdorf). Foto: Roland Dietz

    Das sei den damaligen Initiatoren Rudi Malzahn (Burgkunstadt) und Fredi Wolf (Ehrenfriedersdorf) nicht hoch genug an zu rechnen. Die Bürgermeister tauschen sich bis heute regelmäßig aus, die Verwaltungen stehen im regen Kontakt, gegenseitige Besuche und Feiern vertieften die Freundschaft. Besonders gepflegt werde der Austausch von den Feuerwehren in Ebneth-Hainweiher und Ehrenfriedersdorf. „Immer stand dabei der Wunsch, sich besser kennen lernen zu dürfen im Mittelpunkt“ betonte Markus Wiesehütter. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass dies weiterhin so sein möge – mit anregenden persönlichen Begegnungen und einem regen Austausch beider Städte. „Die Herausforderungen für beide Städte sind ähnlich, man kann dabei weiter voneinander lernen.“ Es gebe also noch viel Potenzial für eine lebendige Städtepartnerschaft.

    „Es liegt in der Hand aller Bürgerinnen und Bürger, ob in Franken oder im Erzgebirge, diese Partnerschaft mit Leben zu füllen.“

    Christine Frieß, Bürgermeisterin

    Ihre Freude über dieses außergewöhnliche Jubiläum betonte auch die Burgkunstadter Bürgermeisterin Christine Frieß. „1990 war der Beginn einer bis heute währenden Städtepartnerschaft, mehr noch einer Städtefreundschaft.“ Auch sie dankte Rudi Mahlzahn, der alles auf den Weg gebracht hatte. Neben den offiziellen Kontakten der Städte wurden die Beziehungen von Anfang an auch von den Bürgern, speziell den Feuerwehren, mitgetragen. „Es liegt in der Hand aller Bürgerinnen und Bürger, ob in Franken oder im Erzgebirge, diese Partnerschaft mit Leben zu füllen“, ermutigte sie die Anwesenden. Es gelte neue Projekte im Sport, in Vereinen oder in den Schulen zu finden, um die Partnerschaft zu beleben. Denn ohne die Bürger gehe das nicht.

    „Städtepartnerschaften lassen unsere Offenheit wachsen und fördern sie“, unterstrich Christine Frieß. Freundschaften zwischen Politikern seien wichtig, aber sie könnten Völker nicht verbinden. Diese Verbindung werd auf der Ebene der Bürger geschaffen.

    Die Feuerwehr Ebneth-Hainweiher ist der Motor der Partnerschaft

    Auch der Vorsitzende der FeuerwehrEbneth-Hainweiher, Thomas Krappmann, würdigte die lebendige Freundschaft mit den thüringer Kameraden. Sie solle noch vertieft werden. Daher wurde an diesem Abend ein gemeinsamer Ausflug beider Wehren im nächsten Jahr vorgeschlagen. Mir der Unterzeichnung einer Urkunde zur Erneuerung und Fortführung der Städtepartnerschaft endete ein denkwürdiger Abend.

    „Die Städtepartnerschaft wurde bereits vor der Grenzöffnung geschlossen“, berichtete Rudi Malzahn, Hauptinitiator auf Burgkunstadter Seite mit leuchtenden Augen. Auch wenn er am Festabend nicht teilnehmen konnte, berichtete er auf Nachfrage des Obermain-Tagblatts gerne von den Anfängen des fränkisch-sächsischen Austauschs, die für ihn auch einen familiären Hintergrund haben.

    Gastgeschenke tauschten (v. li.) der Dritte Bürgermeister von Ehrenfriedersdorf Olaf Küttner, Bürgermeisterin Christine Frieß aus Burgkunstadt und der Zweite Bürgermeister von Ehrenfriedersdorf und Erzgebirgsbotschafter Markus Wiesehütter aus.
    Gastgeschenke tauschten (v. li.) der Dritte Bürgermeister von Ehrenfriedersdorf Olaf Küttner, Bürgermeisterin Christine Frieß aus Burgkunstadt und der Zweite Bürgermeister von Ehrenfriedersdorf und Erzgebirgsbotschafter Markus Wiesehütter aus. Foto: Roland Dietz

    Rudi Mahlzahn und sein Cousin Fred Wolf knüpfen die erste Kontakte

    Rudi Mahlzahn stammt aus Niederschlesien und musste in den Wirren zum Ende das Zweiten Weltkrieges mit seiner Familie von dort flüchten. Während er in Franken eine neue Heimat fand, hatte es seinen Cousin Fred Wolf und dessen Frau Ulla nach Ehrenfriedersdorf verschlagen. Wiedergefunden hatten sie sich durch die Kontaktbörse für Flüchtlinge und Kriegsverschollene in Jüteborg. So hatten Malzahn und sein Bruder schon einige Male vor der Wiedervereinigung Ehrenfriedersdorf besucht.

    Der Bergbauort war schon zu Zeiten der DDR ein beliebtes Urlaubsziel. Zur 650-Jahr-Feiern besuchte Rudi Malzahn 1989 Ehrenfriedersdorf und knüpfte Kontakt zu dem damaligen Bürgermeister Rolf Neumann. Dieses Treffen führte nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs dazu, dass zügig Kontakte zu Stande kamen. So entstand freundete sich Kurt Häublein, inzwischen Ehrenvorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Ebneth-Hainweiher, mit einigen Brandschützern in Ehrenfriedersdorf an. Am 8. September 1990 wurde nach einigen Geburtswehen die Städtepartnerschafts-Urkunde von den damaligen Bürgermeistern Rolf Neumannn und Georg Dora (Burgkunstadt) unterzeichnet. „Es war schon stark, dass wir zu Anfang der 1990-er Jahre mit drei Bussen ins Erzgebirge fuhren“, erinnerte sich Rudi Malzahn.

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