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BURGKUNSTADT: 33. Ausstellung der Produzentengalerie Burgkunstadt

BURGKUNSTADT

33. Ausstellung der Produzentengalerie Burgkunstadt

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    Adelbert Heil sind meist Die Skulptur „Nicht mehr im selben Boot“ von Albert Heil.
    Adelbert Heil sind meist Die Skulptur „Nicht mehr im selben Boot“ von Albert Heil. Foto: Tim Birkner

    Sie ist immer mit dem Herzen dabei. Das war sie auf Station des Klinikums, als Lucia Scheid-Nam vor über 50 Jahren aus Südkorea nach Lichtenfels kam. Sie engagierte sich in Bamberg und Landshut – und immer für die Menschen und für die Kunst. In Bamberg gründete sie ihre erste eigene Galerie zugunsten von an Brustkrebs erkrankter Frauen. „Die Idee der Produzentengalerie, also die Idee, dass Kunstschaffende ihre eigenen Werke neben denen fremder Künstler in einer eigenen Galerie zeigen, brachte Lucia Scheid-Nam nach Burgkunstadt mit“, beschreibt Kunsthistoriker Matthias Liebel bei der Vernissage den Kern der Idee, die inzwischen zum 33. Mal funktioniert.

    Seit sieben Jahren bringt sie „mit ungebrochener Energie die hiesige Kunst- und Kulturszene ordentlich in Bewegung“, so Liebel. Sie selbst sagt: „Ich war früher viel wilder.“

    Vom Motiv zur Abstraktion

    Wie sehen nun die Bilder dieser unermüdlichen Malerin aus? Nach Zeichnungen und Aquarellen, nach Selbststudium und vielen Kursen an Kunstschulen ist sie bei Öl oder Acryl auf Leinwand angekommen. Sie fand „zu einer gestalterisch zunehmend befreiten, expressiven Malweise bis hin zur Abstraktion, die das gegenständliche Ursprungsmotiv für den Betrachter nicht selten erst nach einiger Zeit des Einlesens zu erkennen gibt“, erklärt der Kunsthistoriker.

    „Ich beginne meistens sehr detailliert – im Laufe des Malens wird es dann immer abstrakter“, sagt sie selbst. Das was bereits auf der Leinwand ist, übermalt sie wieder, sodass es allmählich verschwindet. „So entsteht der Reiz“, so die Künstlerin. Die Vorlagen für ihre Bilder sind Eindrücke, die sie auf ihren Reisen sammelt. Sie sieht dann die Sonne hinter einem Gebirgszug untergehen. Oder Hügel, die sich im Wasser spiegeln.

    „Bäume sind bislang auszumachen, von der Witterung geglättete Steine und Felsen oder einsam im Feld stehende Häuser und Schuppen“, beobachtet Liebel. Die gesteigerten Farben faszinieren ihn: „Mit leuchtendem Grün, mit vibrierendem Gelb, einem starken Ultramarin, bisweilen zu einem zarten Hellblau gelichtet, dann wieder unwirklich in ein atmosphärisches Lila überspielend“ werde die Natur wiedergegeben.

    Ergänzt wird die Ausstellung durch plastische Arbeiten von Adelbert Heil. Er wurde 1958 in Kirchaich bei Eltmann geboren. Nach einer Schlosserlehre absolvierte er eine Bildhauerausbildung in Bamberg und war als Steinbildhauer und Restaurator tätig.

    Menschen in absurder Lage

    „Die Arbeiten von Adelbert Heil sind meist in kleineren Formaten ausgeführt. Sie zeigen menschliche Figuren in einem surrealen Universum. Sie turnen an einander herum, interagieren mit- oder gegeneinander und üben scheinbar absurde Tätigkeiten aus, die uns zum Nachdenken über unser eigenes Leben bringen“, sagt Liebel.

    Heil beschäftigt sich viel mit der Entstehung von Filmen. „Meine Figuren sind dann oft wie Stills, also markante Bilder, die aus dem Film herausgenommen sind“, sagt der Bildhauer. Bei Heil lösen sich die Figuren von der Leinwand und sind in 3-D. Das Nachdenken und Beschäftigen mit sozialen Themen ist aktueller denn je. „Wir sind in einer Zeit des Umbruchs – nicht nur wenn ich an die Wahlen denke“, beschreibt Heil seinen Ansatz. Und so zeigen die Werke Situationen und stellen Fragen. Die Antworten darf jede und jeder selbst finden.

    Leuchtende Farben und abstrakte Formen prägen die Gemälde von Lucia Scheid-Nam.
    Leuchtende Farben und abstrakte Formen prägen die Gemälde von Lucia Scheid-Nam. Foto: Tim Birkner

    „Nicht mehr im selben Boot“ zeigt zwei einander den Rücken kehrende Figuren, die sich auseinandergelebt haben und von nun an getrennte Wege gehen. „Mit gesellschaftskritischem Hintersinn nimmt sich demgegenüber die Darstellung „Surfdog“ aus, die eine männliche Aktfigur zeigt, die vor einem hundehüttenartigen Laptop angekettet am Boden hockt“, beschreibt Kunsthistoriker Liebel Heils Werk.

    Zur Eröffnung der Ausstellung war jeder Platz besetzt, Petra Fischer untermalte die Einführung mit stimmungsvoller Musik auf dem Saxofon. Zweite Bürgermeisterin Susanne Bock von Wülfingen freut sich über die 33. Kunstausstellung der Produzentengalerie. „Das an sich ist schon ein Aushängeschild für unsere Stadt. Burgkunstadt wird dadurch zur Kunststadt.“

    Ausstellung „Die 33ste“ Mit Werken von Lucia Scheid-Nam (Burgkunstadt) und Adelbert Heil (Bamberg) in der Produzentengalerie Burgkunstadt. Schönberg 1, Burgkunstadt. Der Eingang in Kunstgarten und Galerie liegt in der Lichtenfelser Straße. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Die Ausstellung dauert bis zum 23. Februar.

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