Am Eingang des katholischen Kindergartens St. Anna in Weismain hängen Bilder aus den letzten vier Jahrzehnten. Ein Kinderchor singt: „Wir feiern heut ein Fest, weil Gott uns alle liebt.“ Etliche ehemalige Betreuerinnen, Pädagoginnen und Erwachsene, die den Kindergarten früher einmal besucht haben, sind zum Kindergartenfest gekommen. Dennoch standen anlässlich des 40-jährigen Bestehens nur die Kinder im Mittelpunkt.
„Spielende Kinder sind lebendig gewordene Freuden“, ist das Motto des Kindergartens mit Krippe und Hort. Im sozialen Miteinander werden hier Kinder auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Persönlichkeit begleitet. Wertschätzung, Toleranz und liebevolle Geborgenheit stehen laut der Einrichtung im Vordergrund.
Segen für die Kinder
Da die katholische Pfarrei Träger der Kindertagestätte ist, begrüßt Pfarrer Gerhard Möckel die Gäste. Wichtig sei nicht alleine die Fassade einer solchen Einrichtung, sondern was die „Lieblinge Gottes“ lernen und erleben dürfen, sagt der Geistliche. Miteinander spielen, teilen, Konflikte austragen und verzeihen. Auch die Erwachsenen könnten davon lernen, denn Kinder spielen nach einem Streit meist schnell wieder miteinander. Bei Erwachsenen sei das schwieriger.
Es sei ein Tag, an dem man „danke“ sagen müsse, sagt der Pfarrer weiter, denn das Schönste und das Wichtigste – was Kinder nun mal sind – sei nicht alltäglich. „Es darf nie vergessen werden, das kleine Seelen sehr zerbrechlich sein können.“ Den Segen für die Kinder stellt Pfarrer Möckel unter einer neuen „Schutzmantel-Madonna“, die er dafür mit Weihwasser segnet und die ihren Platz in einer Grotte im Außenbereich finden wird.

Reisen in einer Zeitmaschine
Dann dürfen die Kinder endlich präsentieren, was sie wochenlang geprobt haben: Man habe eine Zeitmaschine gebaut, erklärt Kindergartenleiterin Karin Vonbrunn, die eine Reise in die letzten 40 Jahre ermögliche. Alle Altersgruppen sind eingebunden. Es erklingt der Sommerhit von 1983: „Geiersturzflug“ und „Bruttosozialprodukt“. Alle singen und klatschen.
Die Aufführung führt durch verschiedene Geschichten, wie die von Dornröschen oder der Schildkröte Fridolin.
Es tanzt eine schillernde Gruppe aus dem Jahre 2132. Am Ende kommen alle auf die Bühne und trällern: „Wir sagen Dankeschön – 40 Jahre St. Anna!“
Die beiden Bürgermeister Michael Zapf und Matthias Müller (beide GUB) zeigen sich erfreut über all das Dargebotene im St. Anna Kindergarten. Denn auch sonst ist viel geboten: Schafe, Kaninchen, Spielstraße, Verlosung von Eintrittskarten für den Nürnberger oder Leipziger Zoo.

Dank an Erzieherinnen
Es müsse auch denen gedankt werden, die einen Teil der Erziehung der Kinder bewältigen, sagt Pfarrer Möckel. Dazu gehöre viel Schaffenskraft und ein noch größeres Herz.
Eine der wenigen, die von Anfang an dabei waren, ist Annemarie Steger. Als sie 1979 begann, war der Kindergarten noch im heutigen Pfarrzentrum. Im Oktober 1983 wurden die jetzigen Räume des St. Anna Kindergartens bezogen. Es gab drei Gruppen mit jeweils 32 Kindern, die von sieben Betreuerinnen versorgt wurden.
Zu dieser Zeit war auch die katholische Schwesternschaft in Weismain tätig.
Es hat sich viel verändert im katholischen Kindergarten St. Anna in Weismain. Doch das Wichtigste ist geblieben: die Kinder.


