Ein für alle Beteiligten unvergessliches Erlebnis war am vergangenen Sonntagnachmittag die Verabschiedung von Pfarrer Heinz Geyer und seiner Ehefrau Angelika nach 17 Jahren wert(e)vollen Wirkens in den Ruhestand.
Sowohl der Gottesdienst als auch der Empfang im Gemeindehaus wurden ein eindrückliches Zeichen für die nachhaltige Arbeit des überaus beliebten Geistlichen. Zugleich schaut die evangelische Kirchengemeinde voller Hoffnung in die Zukunft. Denn der Nachmittag untermauerte eine Botschaft: Der im christlichen Glauben fest verankerten und deshalb so aktiven Gemeinde muss nach dem Abschied ihres Pfarrers nicht bange sein.
Festliche Atmosphäre
Zu der sowohl festlichen als auch unter die Haut gehenden Atmosphäre des Gottesdienstes leisteten die Chöre der Gemeinde ihren Beitrag. Der Flötenchor, der Posaunenchor und „QuerBet“ begleiteten zusammen mit Thomas Meyer an der Orgel die Gemeinde und setzten eigene musikalische Akzente. So etwa beim festlichen Einzug unter den Klängen des Posaunenchores. Die Christuskirche war trotz zusätzlicher Bestuhlung derart voll besetzt, dass viele Gäste dem Gottesdienst im Stehen beiwohnten.
In seiner letzten Predigt als Burgkunstadter Pfarrer warf Heinz Geyer einen Blick auf das Vergangene und sorgte mit Anekdoten aus seinen Anfangswochen in Burgkunstadt für Heiterkeit. „Wir sind Gott unendlich dankbar, über 17 Jahre am christlichen Leben und seiner Gemeinde in Burgkunstadt mitgearbeitet zu haben.“ Die Freude, die er dabei empfunden habe, sei durch die Begegnungen mit den Menschen inner- und außerhalb der Gemeinde, der Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand, dem Kindergarten der Gemeinde sowie mit den Kolleginnen und Kollegen des Pfarrkapitels des Dekanats Michelau entstanden. Nun freute er sich auch sehr über die Anwesenheit vieler Geistlicher und Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde.
Wahre Wunder
„In den letzten Jahren haben wir in der Gemeinde viele unerwartete Wege beschritten“, blickte der Geistliche auf Herausforderungen wie die Corona-Pandemie oder die Ankunft zahlreicher Geflüchteter zurück. „Doch in Begleitung zahlreicher Engel dieser Gemeinde sind immer wieder wahre Wunder geschehen“, hob er das große Engagement seiner Gemeinde hervor. „Bis zum heutigen Tag staune ich über euch, eure Vielfalt und euer Engagement im christlichen Glauben!“
Deshalb fiel sein Ausblick auf die Zukunft ungemein positiv aus: „Die Gemeinde ist gerade mit Blick auf die am 1. Januar beginnende Vakanz bestens vorbereitet. Ihr seid dank der vielen Helfer und durch Gottes Begleitung in den allerbesten Händen.“
Nach der Predigt folgte die „Entpflichtung“. Der Pfarrsenior des Pfarrkapitels, Tobias Knötig, übergab die Urkunde zum Eintritt in den Ruhestand.
Dekanin Stefanie Ott-Frühwald fand sehr einfühlsame Worte für das Ehepaar Geyer, aber auch für die Gemeinde: „Als Pfarrer haben Sie in den 38 Jahren seit ihrer Ordination die Gaben der Ihnen anvertrauten Menschen erkannt, sie zum gemeinsamen Lob Gottes motiviert und so das Evangelium in den Menschen lebendig werden lassen.“ Pfarrer Geyer habe den Menschen einen einfachen Zugang zu Gottes Liebe ermöglicht. „Sie waren immer für andere da!“, wandte sich die Dekanin an Pfarrer Geyer und seine Ehefrau Angelika. Nachdem sie das Ehepaar gesegnet hatte, brandete langer Applaus auf.
Nach dem Gottesdienst hatte der Kirchenvorstand in das Gemeindehaus geladen, wo zahlreiche Helferinnen und Helfer aus der Gemeinde und dem Café Dialog eine wahre Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen hatten. Wegen des großen Andrangs stieß der Saal an seine Kapazitätsgrenzen. Es folgte eine Vielzahl an liebe- und gehaltvollen Gruß- und Dankesworten.
Pfarrer Christian Montag und Pfarrvikar Georg Birkel machten als Vertreter der katholischen Pfarrgemeinde deutlich, dass durch die Zugewandtheit Pfarrer Geyers neue Türen zur Ökumene in Burgkunstadt geöffnet wurden. Diese wolle man gerne weiterhin gemeinsam mit den evangelischen Christen durchschreiten.
Worte der Anerkennung und des Dankes fanden auch Helmut Fischer als stellvertretender Landrat und Bürgermeisterin Christine Frieß. Letztere stellte den großen Einsatz von Angelika und Heinz Geyer für die zahlreichen Geflüchteten in den Mittelpunkt.

Weitere wertvolle Wirkungsstätten von Angelika und Heinz Geyer waren die Friedrich-Baur-Grundschule und Regens Wagner, für die sich das Schulleitungsteam mit Susi Krauß und Birgit Rupp sowie Sabine Schubert als Gesamtleiterin von Regens Wagner bedankten. Auch sie betonten die große Offenheit des Ehepaars Geyers gegenüber den ihnen anvertrauten Kindern und Menschen ihrer Einrichtungen.
Den Empfang gestaltete die Gruppe „Joy Voices“ musikalisch aus. Außerdem präsentierte das Pfarrkapitel des Dekanats Michelau ein selbst gedichtetes Lied. Dabei hob der Pfarrsenior und somit der Vertrauensmann des Pfarrkapitels, Pfarrer Tobias Knötig, die einfühlsame Rolle Heinz Geyers hervor, die dieser als Senior selbst jahrelang ausgefüllt hatte.
Das Licht Gottes weitertragen
Abschließend blickte der Kirchenvorstand auf das seelsorgerische Wirken von Pfarrer Geyer und seiner Frau zurück. „Was bleibt für uns als Gemeinde? Die Botschaft und das Versprechen, dass wir im Lichte Gottes aktiv bleiben und nicht nur in der Zeit der Vakanz Gottes Licht in uns und an andere weitertragen. Dies wird uns unter der guten Führung Gottes auch deshalb gelingen, weil ihr beide in den vergangenen 17 Jahren auf so vielfältige und liebevolle Weise immer wieder dieses Licht in uns entfacht habt“, so Matthias Schneider.

Wolfgang Schelder überreichte als Vertrauensmann des Kirchenvorstands Geschenke zur Freizeitgestaltung, eine Spende aller Gruppen und Kreise für das Café Dialog sowie eine Kerze mit dem Kreuz der Christuskirche und einen kunstvoll gestalteten Kerzenständer an das Ehepaar.
Die Gemeinde trug schließlich ein selbst gedichtetes Song-Medley vor, bei dem auch der Kirchenvorstand aus Strössendorf/Altenkunstadt mitwirkte. Einfühlsam und humorvoll fasste es das Wirken der Geyers zusammen.