Auch wenn gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen aufgrund der Cornona-Pandemie und den damit verbundenen Hygieneregelungen derzeit Mangelware sind, brachte der Kulturverein Altenkunstadt dennoch eine etwas amüsante Unterhaltung und Lebensfreude in das derzeitige Alltagsleben.
Gemeint ist der Konzertabend mit Streckenbach & Köhler, der aufgrund der Abstandsregelung nicht wie gewohnt im Kulturraum der ehemalgien Synagoge stattfinden konnte, sondern in die Grundschulturnhalle verlegt worden war.
Als erster Akteure betrat der schweigsame Pianist Köhler die Bühne. Statt mit Worten verstand er es vor allem mit seiner Mimik, das Publikum gleich auf seine Seite zu ziehen. Das wurmte natürlich seinen Partner André Streckenbach durchaus, der ebenfalls den entsprechenden Beifall für sich einforderte.
Nichtsdestotrotz war dem engagierten Tenor und dem Pianisten anzumerken, dass sie sich beim Kulturverein und ihrem treuen Publikum wieder einmal wohl fühlten. Deshalb präsentierte das Duo auch gleich eine Hommage an seine Zuhörer mit dem Lied „Schön, dass ihr da seid“.
Der selbstverliebte Tenor André Streckenbach zog dabei alle Register seines Könnens. Neben Rock- und Popsongs erklangen auch Schlager. Die beiden Künstler präsentierten aber auch Eigenkompositionen, die bei Publikum besonders gut ankamen.
Thematisiert wurde von den zwei Musikern beispielsweise eine Schilddrüsenüber- beziehungsweise Unterfunktion, welche geschickt in die Texte eingearbeitet wurde. Aber auch die Großväter fanden ihren Einzug in die Musikstücke des Duos. Deshalb erklang, ganz aus dem normalen Leben gegriffen, der Song „Mein Opa, das bin ich“, womit Streckenbach & Köhler einmal mehr die Lachmuskeln des Publikums strapazierten.
Aus „Aber bitte mit Sahne“ wird „Bitte mit Dame“
„Himbeereis zum Frühstück“, ein deutscher Schlager aus den 1970-er Jahren, wurde ebenso umgedichtet wie der Song „Und es war Sommer“, eines der bekanntesten Lieder von Peter Maffay. Auch hier ließen die zwei Künstler ihrer Fantasie etwas freien Lauf. „Aber bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens, dichteten Streckenbach & Köhler in „Aber bitte mit Dame“ um.
Köhler, der bis dahin eigentlich stumme Pianist, durfte aber dann doch mehrmals auch an der Seite seines Partners in das Rampenlicht rücken und ihn auf seine Art und Weise begleiten. Das „ungleiche Paar“ leitete danach zu seinem Schlussteil über und meinte sehr nüchtern, auch wenn es gegenwärtig eine wenige erfreuliche Zeit sei, sollten alle dennoch die kleinen und schönen Momente des Lebens nicht vergessen.