Einen amüsanten Abend bot der Kabarettist Mäc Härder auf Einladung des Kulturvereins Altenkunstadt einem großen Publikum in der ausverkauften Aula der Mittelschule. Unter dem Motto „Wir haben nicht gegoogelt, wir haben überlegt“ setzte er sich satirisch mit den Auswüchsen der Digitalisierung auseinander.
Früher seien VW-Käfer statt Elektroautos auf den Straßen unterwegs gewesen und statt Smartphones gab's Telefonhäuschen. Und auch wenn sie nicht ständig erreichbar waren, seien die Menschen oft leichter in Kontakte miteinander gekommen. Daher solle das Publikum sich einfach mal zurücklehnen und den „Computer etwas herunter fahren.“
„Respekt, bei dieser Figur.“
Mäc Härders Kommentar zu unpassender Kleidung
In Franken mit seinen vielen Brauereien sei die Corona-Pandemie besonders schlimm gewesen, weil die Wirtshäuser geschlossen waren. Daher sei es zu den merkwürdigsten Hamsterkäufen gekommen, etwa beim Toiletten-Papier. Er habe so viele davon angeschafft, dass er sie jetzt zum Jonglieren nutze, sagte der Kabarettist und demonstrierte es unter Beifall.
Über Handwerker zog Härder ebenso her wie über Auswüchse des Zusammenlebens. Bei manchen langjährigen Ehen haben man den Eindruck, dass nicht nur Silber- oder Goldhochzeit gefeiert werden könnte, sondern auch so manches „Kriegsjahr.“ Als er eine junge Frau auf ihre dunklen Augenringe angesprochen habe, hätte die geantwortet: „Das sind die Schatten großer Taten.“ Für Heiterkeit sorgten auch seine Betrachtungen über Mode und deren saisonale Auswüchse. Wenn sich jemand völlig unpassend kleide, sage er: „Respekt, bei dieser Figur.“
Gefragter Beruf: Rentner
In einem kunterbunt gewürfelten Anzug trat Mäc Härder nach der machte Pause weiter. Wellnesswochenenden ähnelten oft Wallfahrten, stellte er fest. Doch nicht nur Frauen bekamen ihr Fett weg. Männern empfahl er, nicht nur der eigenen, sondern auch den fremden Frauen einfach immer die Wahrheit zu sagen. Urkomisch, wie der Kabarettist Werbeslogans und gängige Redewendungen auf Doppeldeutigkeiten hinterfragte. Etwa, wenn der Friseur fragt: „Wie hätten sie es denn gerne“ oder „Wie machen wir es denn heute.“ Komisch auch, wenn sich der Arzt erkundige: „Was haben wir denn?“ Dabei sei der Patient ja gekommen, um vom Mediziner zu erfahren, was ihm fehlt.

Lustig auch der Ausruf von Hundebesitzern, die von ihrem Vierbeiner begrüßte werden und fragen: „Ja, wo ist er denn?“. Während überall Fachkräftemangel herrsche, verzeichne nur noch ein Berufsstand Zuwachs, die Rentner, stellte Mäc Härder fest. Begeisterter Applaus belohnte den Kabarettisten für den gelungenen Abend.
Das Eich kommt
Bei der nächsten Veranstaltung des Kulturvereins präsentiert Stefan Eichner (Das Eich) am Sonntag, 14. April, um 19 Uhr in der Kordigasthalle seinen fränkischen Comic „Asterix bei den Bieramiden.“
Eintrittskarten im Vorverkauf gibt's im Rathaus unter Tel. (09572) 387 121.