Die Neumühle, das Wahrzeichen Altenkunstadts, erstrahlt bereits seit längerem in neuem Glanz. Nur das Mühlrad fehlt noch, um die alte Mühlenromantik wieder perfekt zu machen. Im Zuge der Baumaßnahmen war festgestellt worden, dass keine Gründung vorhanden ist. Ein ergänzendes Baugutachten hatte eine Lösung zutage gefördert, die Erster Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) am Dienstagabend in der Grundschulturnhalle dem Gemeinderat vorstellte.
Unterhalb des Schlicks wurde ein Steinwurf entdeckt, auf dem die alten Flügelmauern standen. „Dieser Steinwurf soll als Fundament herangezogen werden“, sagte der Bürgermeister. Er informierte die Öffentlichkeit über die einzelnen Arbeitsschritte, die nötig sind, um das Fundament für das Mühlrad zu bauen.
Zunächst wurde in einer Tiefe von einem halben bis einem Meter der Schlick entfernt. Anschließend erfolgte eine Auffüllung und Verdichtung der Stelle mit kleinen Steinbrocken, sogenannten Schrotten. Anfang dieser Woche wurde von der Weismainer Baufirma Dietz das Auffüllmaterial mit Betonsteinen beschwert. Nach einer Woche Belastung soll laut Hümmer das Setzungsverhalten ermittelt werden. „Bei Erfolg können die Flügelwände betoniert werden“, sagte der Redner.
Gemeinde unzufrieden mit der Bauleitung
In der Generalsanierung der Altenkunstadter Grundschule steckt der sprichwörtliche Wurm drin, wie der Bürgermeister einräumte „In nahezu allen Gewerken sind die Arbeiten in den vergangenen Wochen immens ins Stocken geraten, und auch die Bauleitung war nicht immer zur vollsten Zufriedenheit des Bauherrn tätig.“ Dadurch haben sich zahlreiche Fragen ergeben, die in einer Bauherrenausschusssitzung erörtert werden sollen. Die festgelegten Maßnahmen und Ergebnisse sollen nach der Sitzung veröffentlicht werden.
Dach soll in Kürze zugedeckt werden
Als erfreulich wertete es der Redner, dass die Treppenarbeiten am Laufen seien und auch das Dach in Kürze zugedeckt werde. Zudem habe die Regierung von Oberfranken aufgrund der Corona-Pandemie das Kommunalinvestitionsprogramm KIP bis zum 31. Dezember nächsten Jahres verlängert.
Das Areal rund um die Raiffeisenbank soll neu gestaltet neuen Glanz in Altenkunstadts Mitte bringen. Startschuss für das Projekt, das Mitte 2022 abgeschlossen sein soll, ist am 11. November dieses Jahres. Laut Hümmer wird zunächst das Gebäude Gerbergasse 10 mit seinen Nebengebäuden abgerissen.
FC Altenkunstadt freut sich über Zuschuss vom Landessportverband
Voran geht es auch mit dem Altenkunstadter Bootshaus, das nach einem Brand schwer beschädigt worden war. Der FC Altenkunstadt hatte für den sportlichen Teil des Gebäudes ein Sanierungskonzept erarbeitet und beim Bayerischen Landessportverband Fördermittel beantragt. Hümmer teilte mit, dass der FCA noch in diesem Jahr eine Förderzusage von 45 Prozent erhalten werde.
Auch die Regierung von Oberfranken begrüße eine Attraktivierung des Geländes am Main mit Neugestaltung des Bootshauses als Funktionsgebäude und könne sich eine Förderung vorstellen. In einer der nächsten Sitzungen werden der Hofer Architekt Hans Greim und die Landschaftsarchitektin Susanne Augsten aus Naila entsprechende Vorplanungen präsentieren.
Lärmschutz wegen neuer Umgehungsstraße gefordert
Die Mainleuser Ortsteile Rothwind und Fassoldshof sowie der Burgkunstadter Ortsteil Mainroth leiden unter dem Durchgangsverkehr. Deshalb wird eine Umgehungsstraße gebaut. Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens und der Umweltverträglichkeitsprüfung wird auch die Gemeinde Altenkunstadt um eine Stellungnahme gebeten. „Straßen sind Lebensadern“, begrüßte Hümmer das Vorhaben. Georg Deuerling von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) befürchtet, dass durch den Ostwind der Verkehr auf der neuen Straße in Altenkunstadt deutlich zu hören sein werde. Diese Ansicht wurde vom Gremium geteilt, das sich für Lärmschutzmaßnahmen entlang der gesamten Trasse aussprach.
Im Rahmen des Straßenprojekts werden auf Altenkunstadter Gemeindegebiet – quasi als landschaftspflegerische Kompensationsmaßnahme – Feldlerchenfenster mit Blüh- und Brachestreifen angelegt. Landwirte, die sich an der freiwilligen Maßnahme, die dem Erhalt der bedrohten Vogelart dient, beteiligen, werden entschädigt.
Vergaben Im August hatte der Gemeinderat in zwei nichtöffentlichen Sitzungen mehrere Aufträge vergeben. Bürgermeister Robert Hümmer informierte nun die Öffentlichkeit darüber, um welche Maßnahmen es sich handelt. • Die Rohbauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt der Generalsanierung der Grundschule wurden an die Wolff & Müller GmbH & Co. KG mit Sitz in Stuttgart vergeben. Kostenpunkt: 729 208,33 Euro. • Mit den Abbrucharbeiten für den zweiten Bauabschnitt beauftragte man die Plannerer GmbH aus dem oberpfälzischen Pullenreuth, die der Gemeinde 226 357 Euro in Rechnung stellen wird. • Das Baugebiet Baiersdorf erschließt die Dechant Hoch- und Ingenieurbau GmbH aus Weismain zum Preis von 637 850 Euro, das Baugebiet Pfaffendorf die Raab Baugesellschaft mbH aus Ebensfeld für 446 407 Euro. • Das Hofer Architekturbüro Ghsw erstellt für 26 032 Euro eine Machbarkeitsstudie zur Revitalisierung beziehungsweise Nachnutzung der ehemaligen Mainecker Malzfabrik. •Über ein neues 75 213 Euro teures Tragkraftspritzenfahrzeug der Forchheimer Compoint GmbH & Co. KG freut sich die Freiwillige Feuerwehr in Woffendorf.