Es ist immer wieder etwas Besonderes, das alljährliche Backofenfest in Modschiedel. Auch in diesem Jahr war es ein kulinarisches Erlebnis, das die örtlichen Vereine für die vielen Besucher boten. „Von Franken, für Franken“ könnte man sagen, wenn man ein Motto suchen würde. So stand am vergangenen Wochenende wieder das „Backhäusla“ in Modschiedel im Mittelpunkt des Geschehens.
Los ging es für die vielen Helferinnen und Helfer schon einen Tag vorher, als sie wenn mit dem Brotbacken begannen. Große Mengen Teig rührten die Helferinnen an und walkten ihn in einer großen Knetmaschine durch, bis er die richtige Konsistenz hatte. Schließlich wurden die Laibe in Formen gesetzt. „Unser tägliches Brot gib uns heute“ steht auf dem riesigen „Brotschieber“, der das „Backhäusla“ schmückt. Und wie wichtig das Brot ist, zeigt schon das bekannteste Gebet der Christenheit.
80 Pfund Kuchenteig gerührt

Bernhard Kießling, Johannes Karmann und Günter Schmidt hatten schon früh am Morgen den großen Backofen mit Holz angeschürt, um die nötige Hitze zu erreichen, damit der eingeschobene Brotteig gebacken werden konnte. Einen Tag später wiederholten sie die aufwändige Prozedur für das Backen der vielen Blechkuchen nochmals. Zwetschgen-, Apfel-, Kirschen- und Pfirsich-Streuselkuchen sowie Nuss-Hefezöpfe wurden im Backofen goldbraun gebacken wie schon zu Großmutters Zeiten. Sie fanden schnell ihre Abnehmer. Ständig wurden neue Bleche eingeschoben und ein betörender Duft zog über den ganzen Platz. Viele Besucher kamen eigens, um ein Stück Blechkuchen zu frischem Kaffee zu genießen.

Aus 80 Pfund Teig werden 130 solche Kuchen gebacken“, erklären die Damen vom Gartenbauverein, die gerade wieder fertige Kuchen zum Verkauf auftragen. Um sie gehaltvoll zu machen wurden sie mit 15 Kilogramm Streuseln garniert. „Sogar der Kuchenbelag wie Äpfel, Kirschen oder Zwetschgen kommt aus eigenem Anbau“, betonen die Damen stolz.
Andere Besucher wie der Burgkunstadter Stadthistoriker Karl-Heinz Goldfuß waren gekommen, um einen Laib des besonders schmackhaften Bauernbrot zu erwerben. Fast 250 Brote wurden an beiden Tagen verkauft.
Zuvor hatte der Modschiedler Stadtrat Alfons Deuber zu Hahn und Schlegel gegriffen, um zusammen mit Bürgermeister Michael Zapf das erste Fass anzustechen. Zusammen mit den verantwortlichen Damen stießen sie auf ein erfolgreiches Fest an.
Fast 500 Klöße gekocht

Doch Brot und Kuchen waren nicht die einzigen Köstlichkeiten, mit denen die Modschiedler ihre Gäste verwöhnten. Das Speisenangebot zum Mittagessen reichte vom Schnitzel bis zu delikaten Rouladen mit Klößen und knusprigem fränkischem „Schäuferla.“ Dazu hatten die fleißigen Modschiedler Damen fast 500 Klöße geformt und gekocht. Viele der Mittagsgäste nahmen anschließend Kuchen oder genossen die Köstlichkeiten zu Kaffee bei schönem Spätsommerwetter. So war es kein Wunder, dass die Blechkuchen wie die sprichwörtlichen warme Semmeln weggingen. Und am Nachmittag servierten die Helferinnen noch Grillspezialitäten, Hähnchen, Käse- und Schinkenstangen. Insgesamt ein ländlich-fränkisches Fest wie aus dem Bilderbuch.