Seit 2009 war Stellvertreter, die vergangenen 19 Monate kommissarischer Leiter des Gymnasiums in Burgkunstadt. Vergangene Woche hat ihn das Bayerische Kultusministerium offiziell zur Nummer eins der Bildungseinrichtung mit Abschluss für Hochschulreife gemacht: Thomas Meier hat die Nachfolge von Werner Fischer angetreten, der nach erheblichen Querelen innerhalb der Schule im August dieses Jahres von seinem Posten enthoben worden war.
„Ich habe mich sehr gefreut, dass ich die Verantwortung für diese Schule nun auch offiziell übernehmen darf“, sagte der 44-jährige Meier, Studiendirektor und Lehrer für Latein und Französisch gestern im Interview mit dieser Zeitung. Im Grunde genommen habe er in der verhältnismäßig langen Zeit seit Beginn seiner kommissarischen Tätigkeit ohnehin bereits begonnen, die Schule zu leiten. Dass er am Ende der Vakanz auch formell als neuer Schulleiter dasteht, ist nicht selbstverständlich. So genannte Hausberufungen sind an staatlichen Schulen eher die Ausnahme, bestätigt auch der neue Schulleiter in Burgkunstadt. „Aber in meinem Fall hatte ich schon gehofft, dass die Entscheidung zu meinen Gunsten fällt“, so Meier. Das Schreiben des Kultusministeriums flatterte am Dienstag vergangener Woche auf Meiers Schreibtisch. Eine feierliche Amtseinführung sei natürlich auch geplant. Sie soll im Januar oder Februar nächsten Jahres stattfinden.
Wie Meier Gymnasium allgemein und in Burgkunstadt im Besonderen versteht, hat er bereits bei der jüngsten Abiturfeier im September durchblicken lassen. „Die Schüler stehen im Mittelpunkt. Und die Schule muss sich danach ausrichten“, sagt er. Schule befinde sich auch nicht im „freien Raum“. In Burgkunstadt sei das Gymnasium als Bildungseinrichtung und Kulturträger ein Aushängeschild.
Junge Menschen würden über viele Jahre der Schule und den Lehrern anvertraut. In dieser Zeit gebe es für die Schule die Verantwortung, Persönlichkeiten zu bilden und nicht nur Inhalte zu vermitteln. Der 44-Jährige betont weiter, dass sich das Gymnasium in Burgkunstadt für die neuen Herausforderungen der heutigen Zeit wappnen müsse. Konkret und in allernächster Zeit bedeute dies zum Beispiel den Wandel hin zu einer gebundenen oder offenen Ganztagesschule. „Damit verbunden ist sicher die eine oder andere bauliche Veränderung“, so der neue Schulleiter.
Lehrer, Eltern und Schüler hätten die schwierigen vergangenen rund eineinhalb Jahre, als das Gymnasium ungewollt in wenig erfreuliche Schlagzeilen kam, „gut bewältigt.“ Der Unterrichtsbetrieb sei durch die Vakanz an der Spitze „nicht berührt“ worden. Trotzdem gelte es, dort Vertrauen wieder herzustellen, wo es noch nötig ist. Insgesamt sei die Zusammenarbeit innerhalb der „Schulfamilie“ großartig.
Zur Person Thomas Meier
Geboren in Kronach, 44 Jahre alt, wohnhaft in Marktzeuln, seit 2009 stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums in Burgkunstadt, zuvor Lehrer am Arnold-Gymnasium in Neustadt bei Coburg. Hobby: Fotografieren.