Im Jahr nach dem Doppel-Jubiläum – 270 Jahre Blasmusik in Weismain und 50. Jahrestag der Wiedergründung – ist für den Musikverein keineswegs ausruhen angesagt. Dies wurde bei der Generalversammlung im Kolpinghaus deutlich, bei der geschäftsführender Vorsitzender Norbert Müller bekannt gab, dass die Musiker bereits in den Vorbereitungen für eine neue Veranstaltung und Wettbewerbsteilnahmen stecken. Daneben standen ein Rückblick, eine Fülle von Ehrungen und Neuwahlen an.
Wie Müller ankündigte, veranstaltet der Verein am Samstag, 5. April, um 19 Uhr im Kolpinghaus erstmals einen „bunten musikalischen Abend“, der unter dem Motto „Aus ganzem Herzen Blasmusik“ steht. Dafür sei vor kurzem sogar ein Probenwochenende im Pfarrzentrum abgehalten worden.
Musikalischer Abend am 5. April
Parallel laufen die Vorbereitungen für die Teilnahme an zwei Wertungsspielen: Die Jugendkapelle tritt in Hallstadt (17. oder 18. Mai) an, die Hauptkapelle in Roth bei Nürnberg (24. Mai). „Ich würde ich riesig freuen, wenn wir mit beiden Kapellen an die bereits erzielten Erfolge anknüpfen können“, unterstrich der Geschäftsführer. Er hoffe auf neue Helfer bei der Ausrichtung der Weismainer Kirchweih vom 19. bis 23. Juni. Als Änderungen für das Fest, das zum 45. Mal vom Musikverein organisiert wird, seien eine kleineres Zelt und eine neue Gestaltung vorgesehen.
Eröffnet wurde die Versammlung, die von der Kapelle stimmungsvoll umrahmt wurde, vom 1. Vorsitzenden Hans Müller. „Wir hatten besonders im letzten Jahr eine Fülle von Arbeit zu leisten“, betonte er mit Blick auf das „überaus geglückte Bundesbezirksmusikfest.“ Sein Dank galt den zahlreichen Helfern, besonders dem Wertungsspiel-Organisator Klaus Eitzenberger. Dank galt auch den aktiven Musikern, dem Dirigententrio Marion Müller-Eitzenberger, Gerhard Mager und Reiner Spindler sowie den tatkräftigen Ehrenvorsitzenden Paul Lawatsch und Ludwig Eitzenberger.
In seiner Rückschau ging geschäftsführender Vorsitzender Norbert Müller auf die Jubiläumsfeierlichkeiten mit Festkommers, Totengedenken, Ehrungsreigen, dem Bundesbezirksmusikfest als Höhepunkt und den vier Festtagen mit Rathaus-Standkonzert, Partyabend mit „Neumond“, Wertungsspielen, dem Auftritt der „Blechbriada“ und einem politischen Abend mit Ilse Aigner ein. „Unvergesslich“ sei vor allem der Festsonntag gewesen, an dem der Festzug mit 63 Vereinen in einem Gemeinschaftschor mit über 1000 Musikern vor dem Rathaus gipfelte.
Trotz des Vorbereitungsaufwands habe die Blasmusik alle kirchlichen und weltlichen Feiern in der Stadt mitgestaltet, resümierte Norbert Müller. Die beachtliche Bilanz der Kapelle: Seit der Jahreshauptversammlung spielte sie bei 21 kirchlichen und 41 weltlichen Anlässen sowie bei 13 Ständchen und zwölf Beerdigungen. Müller würdigte die Erfolge von Jungmusikern bei D1- und D2-Kursen und gab Einblick in die finanzielle Situation. Der Mitgliederstand belaufe sich auf 436 Personen, von denen – einschließlich der Auszubildenden – 43 als aktiv beim Nordbayerischen Musikbund gemeldet sind.
Weitere Aktivitäten waren ein „Schnupperkurs“, die Teilnahme an den Musikfesten in Hohenpölz und Kasendorf, die Kirchweih, ein Jugendblasmusik-Zeltlager, die Rathauskeller-Bewirtung am Martini-Markt, das Adventseinläuten und die Gansverlosung.
Bürgermeister Udo Dauer stellte das Jubiläumsjahr der Blasmusik in Zusammenhang mit dem Stadtjubiläum und bezeichnete das große Musikfest als „Höhepunkt im Vereinsleben, der der gesamten Bevölkerung in Erinnerung bleiben wird“. Dauer bedankte sich für das Ständchen am Marktplatz nach der Bürgermeisterwahl und wünschte viel Erfolg, insbesondere bei Wertungsspielen. Applaus erhielt er für seine Einschätzung, dass sich die Hauptkapelle momentan „auf dem Höhepunkt ihres musikalischen Niveaus befindet“.
Geschäftsführer Müller bedauerte, dass immer mehr Geburtstags- und Hochzeitsjubilare unter den Mitgliedern darum bitten, von Vereinsgratulationen abzusehen. Es sei natürlich keine Verpflichtung, ein Ständchen zu bestellen, ein musikalischer Geburtstagsgruß wäre aber ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die Musiker, die sich immer freuen, wenn sie ihren Spaß an der Blasmusik praktizieren können. Vorsitzender Hans Müller hoffte darauf, dass die Mitglieder auch nach dem Jubiläum weiterhin das „Wir“ in den Vordergrund und das „Ich“ in den Hintergrund rücken.
Vorstandswahlen
Die Vorstandswahlen unter Leitung von Bürgermeister Udo Dauer erbrachten folgendes Ergebnis: Geschäftsführender Vorsitzender Hans Müller wurde ebenso im Amt bestätigt wie Kassiererin Elke Bähr und Protokollführer Gerhard Mager. Günther Knarr löste Christine Wicke als Chorführer ab. Zusätzliche Vorstandsmitglieder sind Klaus Beßlein, Bianka Bähr und Jörg Daschner; Ersatzleute Jürgen Bauer, Heinz Müller und Kathrin Dauer. Für die Kassenprüfung sind Adolf Stutz und Anton Beßlein zuständig. Nicht zur Wahl stand Vorsitzender Hans Müller. Da die Blasmusik offiziell die Blaskapelle der Kolpingfamilie ist, steht er als Vizepräses der Gemeinschaft automatisch auch an der Spitze des Musikvereins.
Ehrungen beim Musikverein
27 langjährige Mitglieder wurden bei der Versammlung für ihre Treue ausgezeichnet. Bemerkenswert war die hohe Zahl der Personen, die der Blasmusik bereits 1964 beitraten. Für eine halbes Jahrhundert im Verein wurden Johann Graßmann, Georg Eitzenberger, Fritz Dietz, Alois Dechant, Heinz Gottet, Resi Halbhuber, Pankraz Herold, Josef Linz, Hans Püls, Karl-Heinz Rehe, Andreas Reuß, Heinrich Schreiber, Dieter Teuber, Josef Tungl, Georg Zeiß und Peter Heer geehrt.
Mit dem goldenen Abzeichen für 40-jährige Vereinszugehörigkeit wurden Herbert Bauer, Birgit Bienlein, Wolfgang Gerner, Monika Novotny, Angelika Friedlein, Norbert Konrad, Elke Bähr und Sigrid Opitz belohnt. Das silberne Vereinsabzeichen gab es für Gerd Fischer und Roland Dietz, die der Blasmusik seit 25 Jahre die Treue halten. Einen Sonderapplaus gab es für den 1. Vorsitzenden Hans Müller, der zu den Mitgliedsjubilaren für 40 Jahre gehörte.