Wenn sich der Sommer langsam zu verabschieden beginnt, frönen die Pilzsucher ihrer Leidenschaft. Sie durchstreifen auf ihrer Suche nach den begehrten Steinpilzen die Wälder in Oberfranken.
Ein besonderer Fund gelang jetzt dem Altenkunstadter Heribert Hößerich, der einen „Achtfachpilz“ – acht zusammengewachsene Steinpilze der unterschiedlichsten Größen – entdeckte. Darüber war er verständlicherweise besonders stolz.
Zwar ist das Pilzwachstum aufgrund der jüngsten trockenen Tage fast zum Stillstand gekommen, doch werden die angekündigten Regenfälle sicherlich noch manchem Schwammerlfreund viel Freude bereiten. Dabei sollten sie allerdings auch auf die Natur Rücksicht nehmen und ungenießbar Pilze nicht umstoßen, sondern stehen lassen sollten, denn auch sie haben im Ökosystem ihre Aufgabe. Auch die Tiere des Waldes haben Anspruch auf ihren Lebensraum und sollten nicht ständig beunruhigt werden. Außerdem sollte beachtet werden, dass einige seltene Waldpilze in der Bundesartenschutzverordnung aufgeführt sind und nur für den eigenen Bedarf gesammelt werden sollten. Streng geschützt sind Pilze im Nachbarland Österreich, wo sie in einigen Bundesländern nur zu bestimmten Zeiten im Wald gesammelt werden dürfen.
Die Pilzsuche ist fast schon so alt wie die Menschheit, denn bekanntermaßen waren die ersten Erdenbürger vor allem Jäger und Sammler, die sich von dem ernährten, was ihnen die Natur bot. Auf ihrer „Speisekarte“ standen neben Wild, Beeren und Obst, vor allen Dingen auch Kräuter und Pilze, die ihnen ihr natürlicher Lebensraum bot.
Wenn die Tage langsam kürzer werden, entwickeln die passionierten Pilzsammler ihre Leidenschaft. Waren es die im Volksmund so genannten „Maipfiffer“, auf deren Suche sich die Kenner zuerst begaben, so rückten später die Pfifferlinge in den Blickpunkt. Besonders begehrt sind Steinpilze, Rot- und Braunkappen. Während aus den etwas regenreicheren Regionen, wie im Fichtelgebirge, oder dem Frankenwald, vielfach schon die Kunde von einem regen Pilzwachstum an den Obermain gedrungen war, so begannen sich in diesem Jahr die Pilze hier erst später, nach den Regenfällen der vergangenen Wochen, zu entfalten.
Geheimnis um gute Fundstellen
Und gleich waren sie in den Wäldern unterwegs, die Pilzsammler. Meist in aller Frühe die Ruheständler und Rentner, manche Schichtarbeiter und am Ende ihres Arbeitsalltages starteten dann die Berufstätigen. Mit Körben ausgestattet, steuerten viele ihre aussichtsreichsten Stellen an, die sie teilweise seit Jahrzehnten kennen und niemandem verraten. Sind dann die ersten dunkel gefärbten Steinpilze zu erkennen, ist die Freude groß. Zu Hause bereiten sie aus den Pilzen leckere Gerichte – auch Soßen und Fleischspeisen verleihen Steinpilze eine besondere Würze.