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BURGKUNSTADT/NÜRNBERG: Etliche Laster in Brand gesetzt

BURGKUNSTADT/NÜRNBERG

Etliche Laster in Brand gesetzt

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    (huGO-ID: 21287195)  FOTO Stefan Johannes
    (huGO-ID: 21287195) FOTO Stefan Johannes

    Wegen Brandstiftung, Sachbeschädigung, Bedrohung und Nötigung steht seit vergangenem Montag ein heute 60-Jähriger aus einem Burgkunstadter Ortsteil vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Ihm wird zur Last gelegt, immer wieder Lastwagen in Brand gesteckt zu haben. Die Taten soll der aus Thüringen stammende und später nach Burgkunstadt gezogenen Mann in Bayern und in Thüringen verübt haben.

    Bei den zur Last gelegten Taten war der Schaden immens. Das Gericht hat für den spektakulären Fall 15 Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte laut Verhandlungsplan Anfang Dezember ergehen. Der Lasterfahrer sitzt seit Ende November 2013 in Nürnberg in Untersuchungshaft.

    Laut Medienberichten befand sich der Laster-Fahrer auf einem persönlichen Rachefeldzug. Dieser richtete sich unter anderem gegen seinen Ex-Arbeitgeber, der ihm nach einem Streit mit einem anderen Laster-Fahrer gekündigt hatte, sowie gegen eine Anwaltskanzlei in Burgkunstadt, die ihn seiner Ansicht nach wegen einer Körperverletzung nicht richtig vertreten hatte. Der aus der damaligen DDR stammende Mann saß einst wegen Republikflucht im Gefängnis und wurde später außerdem wegen Körperverletzung verurteilt - seiner Meinung nach zu Unrecht.

    Der Angeklagte machte zum Prozessauftakt von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch, wie uns das Landgericht am Mittwoch mitteilte.

    Brandanschlag auf Kanzlei

    Eine der Brandstiftungen ereignete sich im Februar 2012 in einem Bürogebäude „Am schwarzen Graben“ in Burgkunstadt. Als eine Angestellte gegen 7 Uhr die Steuer- und Rechtsanwaltskanzlei betrat, bemerkte sie, dass mehrere Räume stark verrußt waren und verständigte die Feuerwehr.

    Die Einsatzkräfte stellten fest, dass offenbar in der Nacht, in einem zur Straße abgewandten Büro, ein Feuer ausgebrochen war, das aber nach ersten Erkenntnissen von selbst erlosch. Am nächsten Tag war die Hauswand der Kanzlei mit einer Drohung beschmiert gewesen, die einen unmittelbaren Bezug zu dieser Brandstiftung aufgewiesen habe, so die Polizei damals. Kurze Zeit später, am 1. März 2013, war ein Brief beim Landratsamt in Lichtenfels eingegangen, der ebenfalls einen Bezug zu der Brandstiftungsserie erkennen ließ. In diesem Brief hatte der Absender nach Informationen der Polizei weitere Brandanschläge angedroht, so Kripo-Leiter Bernd Rebhan damals.

    Ursprünglich stand der spätere Angeklagte auch im Verdacht, den Brandanschlag auf eine Spedition in Burgkunstadt im März 2013 verübt zu haben. Dabei wurden sechs Lastwagen zum Teil völlig zerstört und ein Sachschaden in Höhe von 600 000 Euro entstand. Die Ermittlungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Der Coburger Staatsanwalt Anton Lohneis sagte unserer Zeitung am Mittwoch auf Nachfrage, dass die Ermittlungen gegen den Verdächtigen im April dieses Jahres eingestellt worden seien.

    Geselliger Typ

    Der Verhaftete sei ein geselliger Typ und ansonsten nicht auffällig gewesen, so eine Stimme aus dem Ort. Niemand habe sich einen Reim darauf machen können, was hinter der Verhaftung stehe. Zur Aufklärung der Serie von Brandstiftungen war eine Ermittlungskommission mit dem Namen „Mühlbach“ gebildet worden.

    Auch Fallanalytiker des Polizeipräsidiums München waren zur Unterstützung hinzugezogen worden. Die Brandserie begann, so eine ausführliche Pressemitteilung des Polizeipräsidiums in Nürnberg, im Jahre 2008 in Mockern/Thüringen und setzte sich über Burgkunstadt bis nach Nürnberg fort. Aufgrund der Spurenauswertung stand für die Ermittler schließlich fest, dass es in allen Fällen einen Zusammenhang gibt. Nur äußerst glücklichen Umständen sei es zu verdanken, so die Polizei damals, dass bei den Bränden keine Personen zu Schaden gekommen waren.

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