Jürgen Beil aus Meedensdorf bei Bamberg hat eine soziale Ader. Wenn ihn jemand um Hilfe bittet, dann versucht er natürlich zu helfen. „So ein Brandfall ist ein schlimmes Schicksal. Danach stehen die Leute vor dem Nichts“, sagt der 43-Jährige. Einer seiner Bekannten hatte ein ähnliches Schicksal wie die Tauschendorfer Familie Metzner erlebt. Deshalb hat er sofort zugesagt als ihn die Freiwillige Feuerwehr Burkheim angerufen hat. Jürgen Beil ist vielen aus der RTL-Sendung „Bauer sucht Frau“ bekannt, als der heitere Hühnerwirt Jürgen. Vor seinem Auftritt am Samstagabend bei der Benefizveranstaltung in der Kordigasthalle in Altenkunstadt spricht Hühnerwirt Jürgen mit dem Obermain-Tagblatt über die RTL-Serie, sein Lied und über seine Hühner. Und über die Liebe.
Darüber allerdings erst nach einigen Nachfragen. Er ist nicht alleine nach Altenkunstadt gekommen und wie es den Anschein hat sind beide schwer verliebt. Nein, Tanja hat er nicht über die Kuppelshow kennen gelernt. Die 32-Jährige ist ihm auf seinem Bauernhof über den Weg gelaufen.
„So ein Brandfall ist ein schlimmes Schicksal. Danach stehen die Leute vor dem Nichts.“
Jürgen Beil bekannt als Hühnerwirt
„Die Serie war ein Glücksgriff“, sagt Jürgen. Die Frau fürs Leben hat er zwar nicht während der Staffel getroffen, dafür hat er jedoch jede Menge nette Leute kennen gelernt. Am Sendeformat gab es in der Vergangenheit mehrfach Kritik. Das weiß auch Hühnerwirt Jürgen, aber er hatte damit keine Probleme. „Man muss halt aufgeschlossen sein und reden können“, sagt er diplomatisch. Damit ist das Thema für ihn auch schon beendet.
Die RTL-Serie hat ihn berühmt gemacht. Mit ihm und den beiden „Dorftratschen“ hat das 270-Seelendorf Meedensdorf gleich drei Berühmtheiten. Welche Gemeinde kann so eine Quote schon vorweisen? Altenkunstadt kennt Jürgen schon aus Kindheitstagen. „Einmal im Monat bin ich mit meinen Eltern zu Baur zum Einkaufen gefahren“, erinnert er sich. Schuhe habe man in der Kaufwelt gekauft und was sonst noch benötigt wurde.
Der Landwirt hat 1200 Tiere im Stall stehen. In der Mehrzahl sind es Hühner. Belasten ihn nicht die Skandale der Vergangenheit, beispielsweise um Dioxin in den Eiern? Im Gegenteil, das sei sogar gut für sein Geschäft. „Bei uns werden die Hühner korrekt aufgezogen“, erklärt Hühnerwirt Jürgen. Die Tiere werden mit eigenem Futter ernährt, das er selber auf seinen Äckern anbaut. Das wissen seine Kunden und deshalb machen ihm Horrormeldungen nichts aus.
Jürgen vermarktet Eier, Hähnchenfleisch und natürlich seinen bekannten Eierlikör. Den hat er übrigens genauso wie sein Hühnerlied patentrechtlich schützen lassen. Die Hühner sind seine Leidenschaft und die Musik macht er weil es Spaß macht. Aktuell ist Jürgen Beil dabei einen Schlachtraum nach den strengen EU-Vorgaben zu bauen. Nicht das einzige Vorhaben in diesem Jahr. Der Hof soll für Kinder zum Erlebnisbauernhof werden.
Erlebnisbauernhof das Ziel
„Wir haben noch einiges vor in diesem Jahr“, meldet sich seine Lebensgefährtin Tanja Roß zu Wort. Läuten womöglich heuer noch die Hochzeitsglocken? „Könnte passieren“, lautet die Antwort. Mehr ist aus beiden dann doch nicht mehr herauszubekommen.
Mit seinem Hühnerlied und seiner ungezwungenen Natürlichkeit begeistert Jürgen Beil später dann die Menschen in der Kordigasthalle, wie bereits berichtet.