Eine Laterne, in der nicht nur ein Licht brennt, sondern auch Maria, Josef und Jesuskind stehen. Wurzeln oder ein Baumstamm als wichtigstes Gestaltungselement für die Geburtsszene. Figuren, die in einen alten Holzbalken eingearbeitet sind. All das gibt es am Wochenende bei der zweiten Krippenausstellung im Schönborn-Saal des Kastenhofes und im angrenzenden Flur der Tourist-Information zu sehen.
„Am wichtigsten bei der Zusammenstellung war mir die Vielfalt“, sagt Gerhard Fiedler. Dass er seinen Vorsatz in die Tat umsetzen kann, war schon zu Beginn der Vorbereitungen für die Krippenschau im Kastenhof-Gebäude absehbar, als gut zwei Drittel der Ausstellungsstücke standen. Neben Szenarien im fränkischen Stil finden sich solche nach alpenländischen oder südtiroler Bauart und sogar eines nach orientalischen Vorbild.
„Am wichtigsten bei der Zusammenstellung der Krippenaussstellung war mir die Vielfalt.“
Gerhard Fiedler Krippenbauer und Organisator
Letztere stammt von Gerhard Fiedler selbst, der seit Jahrzehnten ein passionierter Krippenbauer ist, bereits bei der ersten Ausstellung im Jahr 2009 federführend war und nun auch das Wochenende organisiert. Zwar gehört seine Orient-Krippe, in deren Turm, Bungalows und Palmen rund 150 Stunden Arbeit stecken, zweifellos zu den Hinguckern. Mehr als nur einen Blick wert sind aber auch die anderen Exponate. Diese stammen von Krippensammlern und -bauern, die Fiedler für die Aktion gewonnen hat.
Zu ihnen gehören Erwin Herrmannsdörfer und Michael Will. Sie stellten manchen ihrer „Schätze“ zu Verfügung, im Falle von Erwin Herrmannsdörfer sind das die originellen Balken- und Laternen-Krippen, die schon bei anderen Ausstellungen Blickfang waren. Und ein Kunstwerk, das ihm besonders am Herzen liegt: eine Papierkrippe, die er vor über 50 Jahren im zarten Alter von neun Jahren aus einem Bausatz fertigte. Eine Arbeit, die seine Leidenschaft weckte und den Beginn seiner Modellbau-Karriere markierte.
Miniaturen im fränkischen Stil
Michael Will dagegen hat sich bei seinen Miniaturen vornehmlich dem fränkischen Stil verschrieben, verarbeitet Fachwerk in Häuserwänden und setzt den Hackstock mit Holzscheiten und einen Handwerker neben den Stall. Wesentlich weniger aufwändig, optisch aber mindestens ebenso eindrucksvoll ist sein Exponat, das im Flur zu sehen ist, werden doch dort die prächtig gewandeten Figuren von Maria und Josef durch einen mächtigen Wurzelstock eingerahmt.
Wenn bis zum Beginn noch eine Krippe mit Weismain-Bezug und Bilderkrippen hinzugekommen sind, umfasst die Ausstellung über 30 Krippen, die von mehr als zehn Personen zur Verfügung gestellt wurden. Fast ausschließlich stammen sie von Besitzern aus der Weismainer Kernstadt, aber auch Krippen von Regens Wagner Burgkunstadt und aus Mosenberg sind zu sehen.
Plan für Fortsetzung 2015
Geht es nach Gerhard Fiedler, könnten die Ausstellungen jedes Jahr zur Vorweihnachtszeit stattfinden. Gerne würde er Krippenliebhaber aus dem Jura stärker einbinden. Und mit ihm als Organisator und Aussteller gehen Schau die Exponate so schnell nicht aus – schließlich hat der Weismainer als 30 Krippen gebaut. Für Vielfalt wäre also auch bei einer dritten Weismainer Krippenschau gesorgt.
Öffnungszeiten
Die Krippenausstellung wird am Samstag, 20. Dezember, um 16.45 Uhr von Bürgermeister Udo Dauer eröffnet und kann im Anschluss bis 19 Uhr besichtigt werden. Ebenfalls geöffnet sind die Räume während des Thomasmarktes am Sonntag, 21. Dezember, in der Zeit von 9 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es wird um freiwillige Spenden gebeten, die den für das Jahr 2015 geplanten Renovierungsarbeiten an der Weismainer Kreuzkapelle zugute kommen.