„Sie sind heute Gast eines Adventskonzertes, wie Sie es noch nie besucht haben!“ Als Markus Wecker, Saxophonist der Gruppe „Church rocks 3.1“, am Samstag den Konzertabend in der Christuskirche eröffnet, mag mancher Besucher seine Ankündigung noch als Warnung verstanden haben. Keine 75 Minuten später wird klar: Das Ganze war vielmehr ein Versprechen, das die Musiker samt Sängerin mit Bravour einlösten.
Bereits im vorigen Jahr war Arno Seifert mit seiner „Combo“ zu Gast in der Christuskirche gewesen. Damals „rockte“ er die Christuskirche mit Klassikern von Alice Cooper und Michael Jackson. Und auch wenn mit einer breit angelegten Blechbläser-Riege und einer imposanten Rhythmus-Abteilung am Schlagzeug das Herzstück von „Church rocks“ erneut am Start war, so hatte die „Version 3.1“ doch einiges Neue zu bieten. Neben der E-Gitarre von Lutz Abel, dem E-Bass von Rolf Gorny und den Percussions von Paul Vetter erklang so die eindrucksvolle Stimme von Sabrina Ihn. Zusammen mit ihr gestalteten die Musiker aus dem Landkreis Coburg das aktuelle Programm von „Church rocks“, das unter dem Titel „X-mas Special Vocal Edition“ bekannte Weihnachts- und Popmelodien vereint, die man sonst nicht in Gotteshäusern hört. Und gerade weil es das in diesem Jahr sechste Konzert zur Adventszeit in der Christuskirche war, hinterließen „Church rocks 3.1“ mit dieser ungewöhnlichen Auswahl einen erfreulich frischen Eindruck.
Passend zur Jahreszeit bildeten neben den Weihnachtsliedern auch diverse Pop-Balladen den Schwerpunkt des Konzertabends. Den noch ungeschmückten Weihnachtsbaum als Kulisse im Rücken, legte „Church rocks 3.1“ mit Robbie Williams Opener „Let me entertain you“ los, und nicht nur Pfarrer Heinz Geyer dürfte froh gewesen sein, dass die Kugeln noch nicht am Baum hingen, denn bei diesem gewaltigen Sound hätte die ein oder andere nicht überlebt.
Der weitere Programmverlauf gestaltete sich deutlich ruhiger, was beispielsweise durch die Balladen „You’ll be in my heart“ von Phil Collins oder „Listen to your heart“ von Schwedens Pop-Export der 1990-er, „Roxette“, ermöglicht wurde. Adventlich ging es noch bei „Zion’s daughter“ zu, ehe bei „Happy X-mas“ aus der Feder von John Lennon endgültig der Übergang zur Weihnachtszeit vollbracht war.
Das Erfolgsgeheimnis von „Church rocks“ wurde bei allen Liedern deutlich: Die Musiker beschränken sich nicht allein darauf, im Stile einer Cover-Band bekannte Lieder nachzuspielen. Arno Seiferth hat es in der Zusammensetzung seiner talentierten Musiker geschafft, den Arrangements einen eigenen Sound zu verleihen, der selbst Ohrwürmern wie „Feliz Navidad“ oder „Schmacht-Fetzen“ wie „The Rose“ einen eigenständigen Charakter schenkt.
Gleiches galt für das abschließende „Do they know it’s Christmas?“ aus der Feder von Bob Geldof. Die Frage beantworten die Konzertbesucher selbst, indem sie rhythmisch mitklatschten und auch danach keinen Hehl aus ihrer Begeisterung machten. Auch der Weihnachtsbaum im Altarraum hatte nach zwei Zugaben noch keine seiner Nadeln verloren, sodass sich spätestens nach diesem eindrucksvollen Konzerterlebnis wirklich jeder auf das Weihnachtsfest freuen darf. Weitere Mitwirkende waren Jakob Tribula (Schlagzeug), Rebekka Hartan (Alt-/Baritonsaxophon) und Fabian Ammer (Tenorposaune).