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BURGKUNSTADT: Erster Goldener Schuh für Nichtfranke

BURGKUNSTADT

Erster Goldener Schuh für Nichtfranke

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    Der Bajazz mit der Laterne: Dr. René Pschierer vom Mainzer Carnevalsverein erhält am Samstag, 10. Januar, bei der Prunksitzung in der Burgkunstadter Stadthalle den „Goldenen Schuh“ des Mainleuser Carnevals Clubs.
    Der Bajazz mit der Laterne: Dr. René Pschierer vom Mainzer Carnevalsverein erhält am Samstag, 10. Januar, bei der Prunksitzung in der Burgkunstadter Stadthalle den „Goldenen Schuh“ des Mainleuser Carnevals Clubs. Foto: Klaus Benz

    Der Mainleuser Carnevalsclub (MCC) wird seinem Ruf, alle Jahre wieder ein Kleinveitshöchheim auf die Bühne der Burgkunstadter Stadthalle zu zaubern, ein weiteres Mal gerecht: Niemand Geringeres als Büttenredner Peter Kuhn, bekannt aus der Kultsendung „Fastnacht in Franken“, wird am Samstag, 10. Januar, bei der Prunksitzung (Beginn: 19.46 Uhr) den Sonderorden „Der Goldene Schuh“ verleihen und die Laudatio halten. Preisträger ist Dr. René H. Pschierer aus der Fastnachtshochburg Mainz.

    Ältere Fernsehzuschauer erinnern sich mit Wehmut an den legendären Dr. Willi Scheu, der als Bajazz mit der Laterne den Politikern in Bonn einst im satirischen Ton die Leviten las. In seine Fußstapfen ist Dr. René H. Pschierer vom Mainzer Carneval-Verein (MCV) getreten, der die Figur des Bajazz wie folgt erklärt: „Er ist ein Nachfahre des Bajazzo aus der Commedia dell‘arte. Die Laterne wurde ihm als Attribut des neugierigen Narren verliehen, der damit auch Unbequemes beleuchtet und vermeintliche Wahrheiten in ein neues Licht taucht. In dieser Funktion ist er seit der Gründung des MCV im Jahre 1838 dessen Symbolfigur.“

    „Das ist Nervenkitzel genug“

    Dass er noch nicht zu Fernsehehren gekommen ist, nimmt der Humorist aus Rheinland-Pfalz gelassen: „Die Rheingoldhalle in Mainz mit ihren 2400 Zuschauern ist schon Nervenkitzel genug.“ Woher kommt die Leidenschaft für das gereimte Wort? „Die klassische Reim-Rede liegt mir einfach im Blut. Sie war schon immer mein Steckenpferd. Schon in der Schule begeisterte ich mich für Metrik und Reimschemata. Bei meinen Mitschülern galt ich damit als Exot.“

    Für Pschierer ist es eine große Ehre, als erster Nichtfranke mit dem Goldenen Schuh ausgezeichnet zu werden. Der Mainzer tritt in die Fußstapfen von Peter Kuhn, der 2012 mit dem Sonderorden dekoriert worden war. Der Büttenredner von der Schweinfurter Fastnachtsgesellschaft „Schwarze Elf“ gilt als Meister des intelligent gereimten Wortes, was er bei seiner Laudatio auf Pschierer eindrucksvoll unter Beweis stellen will. Fernsehzuschauer kennen den Schweinfurter aus der Prunksitzung „Fastnacht in Franken“, die alljährlich in Veitshöchheim stattfindet.

    Dem gebürtigen Dürener Pschierer („Ich bin mit rheinischem Karneval groß geworden“), den es erst später nach Mainz verschlagen hatte, sind die fränkischen Bühnen vertraut. Als er in den 1990-er Jahren in Nürnberg gearbeitet hatte, trat er bei der Nürnberger Rheinländervereinigung auf. Auch bei der „Schwarzen Elf“ in Schweinfurt, wo ihn Gesellschaftspräsident Wolfgang Hartmann vom MCC entdeckt hatte, wusste er vor ein paar Jahren zu begeistern.

    Lob für die Franken

    Über das fränkische Publikum ist Pschierer voll des Lobes: „Es ist sehr aufmerksam und informiert, durchschaut auch die versteckten Pointen – für politische Reimredner also ein dankbares Publikum.“ Ein solches wird er auch in Burgkunstadt vorfinden. Einem Ort, zu dem sich Pschierer seine ganz eigene Meinung gebildet hat: „Mir ist aufgefallen, dass alle großen Fastnachtshochburgen katholisch geprägt sind: „Köln, Mainz, Rio de Janairo, Burgkunstadt…“

    Prunksitzung

    Sitzungspräsidentin Christine Friedlein vom Mainleuser Carnevalsclub (MCC) begrüßt wieder Gäste aus Nah und Fern. Selbstverständlich nicht fehlen darf das amtierende Prinzenpaar des MCC, seine Tollität Prinz Philipp I. (Nüßlein) und ihre Lieblichkeit Andrea I. (Linz).

    Ein Heimspiel hat der Schusterbub, den Hannes Baier verkörpert. Er wird wieder eingerahmt von allerhand Hoheiten. Fest zugesagt hat die Lichtenfelser Korbstadtkönigin Carolin I. Weitere Produktköniginnen will man einladen.

    Der MCC ist befreundet mit Faschingsvereinen aus ganz Deutschland. Abordnungen aus Berlin, Bindlach, Gerbrunn bei Würzburg, Hirschaid, Köln, Kronach, Mainz und Schweinfurt werden deshalb zur Prunksitzung erwartet. Sie bringen Präsidenten, Prinzenpaare und so manche Vorführung mit. Die Tänzerinnen des Ballettstudios Diroll aus Lichtenfels verkörpern wieder die Faschingsgarde des MCC. Ein Männerballett hat sich ebenfalls angekündigt.

    Auch die Büttenredner des MCC sind zugange: Edwin Jungkunz als „Baaschdorfer“ und Franz Besold als Weingott strapazieren die Lachmuskeln der Zuhörer. Mit Schlagern bringen Peter Birk und Gerhard Deininger von der Gruppe „Frankentop“ aus dem Kulmbacher Raum die Pappnasen zum Tanzen und Schunkeln. Der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner wird der Senatorenhut aufgesetzt.

    Karten für die Prunksitzung in der Burgkunstadter Stadthalle am Samstag, 10. Januar, die um 19.46 Uhr beginnt, sind in folgenden Vorverkaufsstellen erhältlich: In Burgkunstadt im Beratungscenter der Sparkasse Coburg-Lichtenfels und beim Schreibwarengeschäft H.O. Schulze sowie in Kulmbach bei der Buchhandlung Friedrich.

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