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BURGKUNSTADT: Mehr Hilfe für Menschen mit Autismus

BURGKUNSTADT

Mehr Hilfe für Menschen mit Autismus

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    Gemeinsam stark: Hilfe für Menschen mit Autismus bieten (vorne, v. li.) Manuela Wickles, Annika Linke (beide MSD-A), Waltraud Möhringer-Engelhardt (Autismus-Ambulanz), Elke Saenger, Christina Pfähler-Lörcher, Sabine Spies (alle MSD-A), (hinten, v. li.) Michael Feulner (Autismus-Ambulanz), Rudolf Donath (Autismus-Kompetenzzentrum), Matthias Meyer, Sabine Wagner, Katja Pensky (alle MSD-A), Sabine Eßler (Autismus-Ambulanz), Martina Eier, Birgit Kusiol (beide MSD-A).
    Gemeinsam stark: Hilfe für Menschen mit Autismus bieten (vorne, v. li.) Manuela Wickles, Annika Linke (beide MSD-A), Waltraud Möhringer-Engelhardt (Autismus-Ambulanz), Elke Saenger, Christina Pfähler-Lörcher, Sabine Spies (alle MSD-A), (hinten, v. li.) Michael Feulner (Autismus-Ambulanz), Rudolf Donath (Autismus-Kompetenzzentrum), Matthias Meyer, Sabine Wagner, Katja Pensky (alle MSD-A), Sabine Eßler (Autismus-Ambulanz), Martina Eier, Birgit Kusiol (beide MSD-A). Foto: red

    Wie Menschen mit Autismus besser geholfen werden kann, diskutierten Fachleute von drei Institutionen in Oberfranken beim ersten Netzwerktreffen in Burgkunstadt. Autismus ist eine tief greifende Entwicklungsstörung, die durch drei Merkmale gekennzeichnet ist: Beeinträchtigungen im sozialen Austausch, Auffälligkeiten in der Kommunikation und ein eingeschränktes, stereotypes, sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitäten.

    Die Auffälligkeiten bestehen von früher Kindheit bis ins Erwachsenenalter und zeigen sich in allen Lebenssituationen. Neuesten Studien zufolge sind ein Prozent der Bevölkerung von einer Autismus-Spektrumsstörung betroffen; auf Oberfranken umgerechnet entspricht dies etwa 11 000 Menschen.

    11 000 Betroffene in Oberfranken

    Um ihnen bestmögliche Hilfe zuteil werden zu lassen, trafen sich in den Räumen von Regens-Wagner Burgkunstadt Vertreter dreier Stellen aus Oberfranken, um Aufgabengebiete, Schnittstellen und Abgrenzungen zu diskutieren. Vertreter des Mobilen Sonderpädagogischen Dienstes - Autismus (MSD-A) der Schulen in Oberfranken, der Autismus-Ambulanz Oberfranken und des Autismus-Kompetenzzentrums Oberfranken nahmen teil.

    Elke Saenger (Koordinatorin der MSD-A in Oberfranken) erklärte, dass dieser Dienst für alle Schularten inklusive der Berufsschulen zuständig ist. Die Förderlehrer können in schulischen Angelegenheiten von betroffenen Eltern, den Schulen und auch vom Autismus-Kompetenzzentrum angefragt werden. Sie machen Unterrichtsbesuche, beraten die Lehrer im Umgang mit autistischen Schülern, führen Gespräche mit Lehrern, Eltern und Schulbegleitern und bieten Aufklärung der Mitschüler in den jeweiligen Klassen an. In Fortbildungen werden Lehrer für das Thema Autismus sensibilisiert. Des weiteren schreiben sie sogenannte Nachteilsausgleiche für betroffene Schüler, damit diese in angemessener Weise am Unterricht und den Prüfungen teilnehmen können.

    Sabine Eßler, Einrichtungsleitung der Autismus-Ambulanz, die von der Stadtmission Nürnberg unterhalten wird, führte aus, dass in Oberfranken zurzeit vier Mitarbeiter heilpädagogische Förderung für betroffene Menschen bis zum 27. Lebensjahr (in Ausnahmefällen auch darüber) anbieten. Es solle zusätzlich eine Koordinierungsstelle in Bayreuth für ganz Oberfranken geschaffen werden. Voraussetzung für ihre Arbeit ist eine gültige Diagnose aus dem Autismusspektrum. Von den Eltern muss zuerst ein Antrag auf Kostenübernahme beim Kostenträger (Bezirk oder Jugendamt) gestellt werden, nach dessen Bewilligung werden Termine vereinbart. Die Methoden der Förderung erstrecken sich von der Sensorischen Integration über Spiel- und Musiktherapie bis hin zu Gestützter Kommunikation und Sozialkompetenztraining.

    Beratung, Spiel- und Musiktherapie

    Im Unterschied zur Autismus-Ambulanz kann sich jeder an das Autismus-Kompetenzzentrum Oberfranken in Burgkunstadt wenden, egal welchen Alters, ob mit oder ohne Diagnose, so Rudolf Donath von der Beratungsstelle. Dieser Dienst ist für jeden Ratsuchenden kostenfrei.

    Der Aufgabenbereich des Kompetenzzentrums umfasst Beratung, Information sowie Unterstützung und Vernetzung in Fragen rund um das Thema Autismus. Auch Einrichtungen und Ämter gehören zu den Ratsuchenden. Mit dem Angebot von Außensprechstunden in Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof kommt man den Klienten oder Angehörigen entgegen, die Fahrzeit zu Beratungsterminen zu minimieren. Neben Fortbildungen für Fachkräfte, Betroffene, Angehörige oder Interessierte, gehören Initiierung spezieller Angebote für Menschen mit Autismus sowie Vermittlung notwendiger Hilfen zum Aufgabengebiet der Beratungsstelle.

    Alle drei Institutionen setzen auf eine enge Vernetzung untereinander, um betroffenen Menschen und Familien möglichst rasch Hilfe zuteil werden zu lassen.

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